Erreichen der Klimaziele: Glasfaser machts möglich

Steckbrief zur Erreichung der Klimaziele Was haben Fiona und Ian gemeinsam? Nein, das ist nicht der Anfang eines Witzes. Beide sind Hurrikans, die erst im vergangenen Monat für Verwüstung und großes Leid gesorgt haben. Der eine traf auf Guadeloupe, Puerto Rico und die Dominikanischen Republik [1]. Der nächste entwickelte sich kurz darauf und zog Richtung Karibik und Florida [2]. Der Klimawandel zieht weitreichende Folgen mit sich – und das überall auf der Welt.

Wovor schon Jahrzehnte lang Wissenschaftler*innen weltweit warnen, ist nun auch in Deutschland eingetreten: Die Auswirkungen des Klimawandels werden für uns nun zunehmend sichtbar, spürbar und unangenehm. Sie sind inzwischen keine abstrakte Theorie mehr, sondern Realität. Die deutschen Sommer werden heißer, die Landwirtschaft muss durch Hitzedürren und Überschwemmungen immer wieder große Einbuße hinnehmen und ganze Dörfer in Deutschland werden überflutet. 

In diesem Beitrag erörtern wir, wie wir durch ein flächendeckendes Glasfasernetz die Digitalisierung nachhaltiger gestalten können. Denn neben Leistungsstärke überzeugt sie mit der positivsten Klimabilanz gegenüber all ihren alternativen Technologien. So wird die Digitalisierung nicht nur effizient vorangetrieben, sondern gleichzeitig auch klimafreundlich.  

Technologischer Wandel in vollem Gange 

Die Digitalisierung begegnet uns überall und hat die Art, wie wir arbeiten und leben, stark verändert. Videokonferenzen sind in vielen Berufen längst üblich, Lebensmittel bestellen immer mehr Menschen online, digitalisierte Ampeln schalten uns auf dem Weg zum Bahnhof grünes Licht, Apps rechnen unseren CO₂-Fußabdruck aus. Der technologische Wandel ist in vollem Gange [3].

Klimakrise auf Hochtouren 

Doch neben all dem Fortschritt in unserem Land häufen sich auch beklemmende Ereignisse. Ansteigende Hitzebelastung, Artensterben, Wasserknappheit, Hochwasser und Flussüberschwemmungen, Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten machen uns zu schaffen [4]. Starkregen und Sturzfluten wie die im Juli 2021 im Ahrtal führen zu Existenzverlust, zahlreichen Todesfällen und landesweiter Trauer. 

Anpassen an den Klimawandel nötig 

Nachrichten erreichen uns in Blitzgeschwindigkeit, negative Nachrichten umso schneller und davon nicht zu wenig. Neben Covid-19, Inflation und Angriffskrieg, besteht die Klimakrise beharrlich fort. Doch einmal im Alltag angekommen, werden Klimaschäden oftmals ausgeblendet. Das Umweltbundesamt äußert sich dazu wie folgt:  

Manchmal wird der Eindruck erweckt, dass der Klimawandel noch sehr fern ist und uns in Deutschland kaum betrifft. Dabei sind schon heute weitreichende Klimaänderungen zu beobachten – auch hierzulande. In Zukunft werden sich der Klimawandel und seine Folgen noch verstärken. Es ist daher wichtig, dass wir uns rechtzeitig und effizient anpassen.

Klimaschutz 

Klar – es ist vorbildlich, auf den To Go Becher zu verzichten und statt mit dem Auto zu fahren das Fahrrad zu nutzen. Doch erreichen wir mit diesen Mikromaßnahmen wirklich das, was wir zwangsweise erreichen müssen? 

Schließlich ist der größte Teil des CO₂-Verbrauchs ein Ergebnis unserer Wirtschaftsform und nicht die Folge persönlicher Entscheidungen innerhalb der eigenen Freizeit. Die weitreichenden Folgen der Industrialisierung wurden auf Regierungsebene zu lange ignoriert. Die komplette Verantwortung für die Klimaschäden und ihre Kompensation kann nicht auf einzelne Bürger*innen umgelagert werden.   

Seit 1980 sind die CO₂-Emissionen konsequent gestiegen. Dabei dürfen wir uns von dem folgenden Schaubild nicht täuschen lassen. Ja, von 2019 bis 2020 sind die CO₂-Emissionen gesunken. Das hatte jedoch weniger mit klimapolitischen Maßnahmen zu tun, sondern ist vorrangig das Ergebnis der Pandemie und der damit zusammenhängenden Einschränkungen. Das macht aber auch Hoffnung: Wenn sich etwas grundlegend ändert, ist es möglich, die Emissionen zu vermindern.  

Grafik der CO₂-Emissionen von 1990 bis 2022 weltweit mit Hinblick aufs Klima

Klimaziele 

Wollen wir unseren Planeten retten, haben wir noch einiges vor uns. Bis 2030 sollen die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken [5]. Bis 2040 müssen die Treibhausgase um 88 Prozent gemindert und bis 2045 Treibhausgasneutralität verbindlich erreicht werden, wenn wir die Ziele des neuen Bundes-Klimaschutzgesetzes erreichen wollen [6].

Europa soll bis 2050 klimaneutral werden und bis 2030 55 Prozent Treibhausgaseinsparung erreichen [7]. Das „Zwei-Grad-Ziel“ ist das Ziel der internationalen Klimapolitik. Demnach soll die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad, idealerweise 1,5 Grad bis 2100 gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung begrenzt werden. Dabei hat sich die Welt seit dem Beschluss Ende 2015 bereits um 1,2 Grad Celsius erwärmt [8]. Zeit, einen Gang zuzulegen.  

Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz werden die Vorgaben zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall verschärft [9]. Um die Erreichung der neuen Klimaziele zu unterstützen, hat die Bundesregierung das Klimaschutzsofortprogramm 2022 verabschiedet. Mit dem Sofortprogramm werden in den kommenden Jahren rund 8 Milliarden Euro zusätzlich für Klimaschutzmaßnahmen in allen Sektoren zur Verfügung gestellt [10].

Digitalisierung: Deutschland muss vorankommen 

Neben der Ausarbeitung der Klimaziele will das Bundesministerium für Wirtschaft endlich auch die Weichen für eine zeitgemäße Digitalisierung stellen. Zum Thema Digitalisierung veröffentlichen sie diesen Standpunkt:  

Themen wie eine intelligente Vernetzung, eine leistungsfähige Dateninfrastruktur und eine größtmögliche IT-Sicherheit in der Wirtschaft rücken in den Vordergrund. Digitale Souveränität und Nachhaltigkeit werden zu Leitmotiven einer deutschen und europäischen Digitalpolitik.

Die Vorsätze der Bundesregierung klingen gut, die Umsetzung muss jedoch noch angetrieben werden. Laut des aktuellen DESI-Berichts steht Deutschland nämlich im Index unter den 27 Mitgliedstaaten an 13. Stelle. Im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert sich Deutschlands Ranking [11] somit um zwei Plätze.  

Klimakiller Internet? 

Es gibt zahlreiche Anlässe, die Internetnutzung zu revolutionieren. Einer der Gründe ist der aktuell noch hohe Ressourcenverbrauch durch das Internet. Gerade dieser scheint in den Diskussionen um das Klima selten bis gar nicht aufzutauchen.  

Dabei macht das Internet einen beachtlichen Teil der Klimaschäden aus. Allgemein hat sich beispielsweise allein die Internetnutzung seit 2016 versechsfacht. Dabei bedeutet jede Internetnutzung automatisch CO₂-Ausstoß. Suchanfragen und E-Mails sind hier nur die Spitze des Eisbergs. Dennoch machen diese durch die enorme Masse eine Menge aus. Videokonferenzen verbrauchten nochmals um einiges mehr CO, von der Nutzung von Kryptowährungen ganz zu schweigen. Wäre Internet ein Land, würde es bereits als Platz 6 der größten CO₂-Produzenten auftauchen und das mit steigender Tendenz [12].  

Digitalisierung und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen 

Die aktuell schlechte CO₂-Bilanz bedeutet aber nicht, dass wir künftig auf Internet verzichten müssen. Klimaschutz und Digitalisierung lassen sich vereinen. Die Lösung lautet: Glasfaser. Durch den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes wird die Digitalisierung nämlich zu einem wichtigen Baustein für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit. In einem Paper des Bundesverband Breitband Kommunikation e.V. heißt es dazu: 

Die digitale Infrastruktur ist dabei nicht mehr nur Grundlage für digitale Anwendungen, die für mehr Nachhaltigkeit in den unterschiedlichsten Bereichen sorgen. Sie kann auch selbst einen wesentlichen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und zum Erreichen der Ziele des Klimaschutzgesetzes (Bis 2030: Reduktion des CO₂-Ausstoßes um 65 % gegenüber 1990) und des „European Green Deal“ (Bis 2030: Reduktion des CO₂-Ausstoßes um 55 % gegenüber 1990) leisten. Das gelingt, wenn der Stromverbrauch und der damit verbundene CO₂-Ausstoß, der bei der Internetnutzung entsteht, so gering wie möglich gehalten werden.

Schaubild zum Stromverbrauch der Internet-Zugangstechnologie (Festnetz). Auswirkungen aufs Klima im Vergleich

Im selben Paper werden die bereits genannten Zahlen mit einem anschaulichen Vergleich verdeutlicht:  

Würde man Deutschland flächendeckend mit Glasfasernetzen (FTTH) versorgen, hätten diese einen Stromverbrauch von 154 Megawatt. Zum Vergleich: Kupferbasierte Netze (FTTC) benötigen im gleichen Szenario 350 Megawatt und TV-Kabelnetze 650 Megawatt Strom. Gegenüber TV-Kabelnetzen ließen sich mit Glasfaser demnach 496 Megawatt einsparen. Das entspricht beispielsweise mehr als 50 % der Leistung des Braunkohlekraftwerks Schkopau in Sachsen-Anhalt. Durch Optimierungen der Hardware-Komponenten, beispielsweise Routern, lässt sich der Stromverbrauch noch weiter senken.

 

Der Bundesverband Breitband Kommunikation e.V. fasst zusammen: 

Glasfasernetze sind der zentrale Bestandteil einer nachhaltigen digitalen Infrastruktur. Sie verfügen von allen Internet-Zugangstechnologien über die höchste Energieeffizienz, den geringsten CO₂-Verbrauch und bieten größtmöglichen Schutz vor Störungen. Zudem sind sie deutlich leistungsfähiger als alle anderen Technologien.

  

Positive Begleiteffekte fürs Klima

Langlebig auf allen Ebenen 

Neben dem offensichtlichen Vorteil der Glasfaser reihen sich weitere Synergieeffekte ein. Durch die Glasfaser als modernste und sicherste Technologie ist nämlich das Einsparen von weiteren Ressourcen möglich. Zum einen kann durch einen Glasfaserhausanschluss gewährleistet werden, dass in den nächsten Jahren kein Umrüsten auf eine andere Technologie und damit auch keine weiteren Baumaßnahmen in diesem Bereich nötig ist. Zum anderen sind Glasfasernetze deutlich weniger störanfällig und wartungsintensiv als Kupferkabel und können auch neben Strom- und Hochspannungsleitungen verlegt werden, ohne dass es zu elektromagnetischen Störungen kommt [13].

Glasfaser macht 5G möglich 

Außerdem unterstützt die Glasfaser eine weitere, neue Technologie, die zudem klimatechnisch besser abschneidet als ihre Vorgängerin: 5G. Die Modernisierung der Mobilfunknetze birgt ein gutes Potenzial zur Energie- und Ressourceneinsparung. Die derzeit verbreiteten 4G-Netze (LTE) brauchen rund 3-mal so viel Energie wie die 5G-Technik. Die alten 3G-Netze (UMTS) benötigen sogar mehr als 20-mal so viel Energie zur Übertragung der gleichen Datenmenge wie 5G [14].

Auch hier ist das Stichwort wieder #ohnegehtnicht. Schließlich kann 5G nur mit einem flächendeckenden Glasfasernetz realisiert werden. 

Überbau muss vermieden werden 

Um für mehr Nachhaltigkeit beim Ausbau zu sorgen, sollte auch der Überbau von Glasfasernetzen vermieden werden. Wie kann ein Überangebot an Leitungen verhindert werden? Anstatt parallele Infrastrukturen aufzubauen, sollten Glasfasernetze mittels Open Access bestmöglich ausgelastet werden. Das spart Kosten und Ressourcen und leistet einen Beitrag zu fairen Wettbewerbsbedingungen [15].

In Deutschland gibt es derzeit einander überlagernde Mobilfunknetze mehrerer Betreiber. Wenn Mobilfunkbetreiber Standorte und Geräte gemeinsam nutzen, spart dies Energie und
Ressourcen, weil Technik nicht doppelt bereitgestellt und betrieben werden muss. Darüber
hinaus verbessert es den Netzzugang für alle Nutzer*innen.

 

Fazit: Mit Glasfaser ins Klimaziel 

Die Klimakrise wird in den nächsten Jahrzehnten omnipräsent bleiben. Wollen wir den jüngeren Generationen eine Chance geben und die Auswirkungen des Klimawandels abmildern, müssen wir handeln und die gesteckten Klimaziele einhalten. Neben den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall muss also auch die Digitalisierung in Zukunft klimafreundlicher werden. 

Denn Mikromaßnahmen wie privat auf das Auto zu verzichten und dafür das Rad zu nutzen, sehen wir als wichtig an, diese sollten aber nicht die einzigen Methoden sein. Die Klimafolgen dürfen nicht auf einzelne Menschen abgewälzt werden. Ein großes Problem, wie das des Klimawandels, muss schließlich auch groß angegangen werden. Klimaziele zu setzen, ist in unserer aktuellen und zukünftigen Lage daher essenziell. 

Die Digitalisierung sollte dabei in klimatische Strategien miteinbezogen werden. Sie wird Fahrt aufnehmen und künftig noch mehr Ressourcen verbrauchen. Unserer Meinung nach ist es daher wichtig, direkt die nachhaltigere Variante zu wählen: Es muss ein flächendeckendes, stabiles Netz her? Dann empfehlen wir, sich umgehend für die Glasfaser zu entscheiden. 

Ein rascher Ausbau der Glasfasernetze ist nämlich der erste Schritt, um Emissionen in Zukunft zu senken. Mit einem leistungsstarken Glasfasernetz wird schließlich nicht nur die digitale Teilnahme und wirtschaftliches Wachstum gefördert. Der Stromverbrauch sinkt bis auf die Hälfte. Dadurch, dass diese Technologie zukunftssicher und störungsarm ist, spart sie Ressourcen im Einbau und in der Wartung. Das so geschaffene, klimafreundlichere Internet bietet die optimale Basis für Digitalisierung und Klimaschutz in allen Lebensbereichen. Allem voran steht jedoch der flächendeckende Glasfaserausbau – #ohnegehtnicht.

#ohnegehtnicht 

Dies ist der letzte Beitrag im Rahmen unserer Kampagne #ohnegehtnicht. Über viele Bereiche hinweg haben wir aufgezeigt, warum die Glasfaser wichtig ist. Wir haben dabei verschiedene Perspektiven beleuchtet und Lösungsansätze für eine moderne und klimafreundliche Digitalgesellschaft formuliert. Sie wollen auch die übrigen Artikel zur Glasfaser lesen? Dann klicken Sie einfach hier.  

Über Denise Davidt

Als Content Creatorin ist Denise die kreative Wortakrobatin im Team der carrierwerke. Die studierte Medienkulturforscherin ist seit 2019 in der Telekommunikationsbranche tätig und im Marketing zu Hause. Seitdem hat sie einige Projekte erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Fordern Sie jetzt weitere Informationen per E-Mail an

    Bitte lösen Sie die Rechenaufgabe (Anti-Spam-Maßnahme)