Das Stadtwerk von Morgen heißt Carrierwerk

Die Notwendigkeit der Digitalisierung und der Bedarf an leistungsstarken Infrastrukturen sind in der Corona-Pandemie zu Binsenweisheiten geworden. Während große bundesweite und regionale Telekommunikationsunternehmen den Ausbau vorantreiben, entdecken auch immer mehr Stadtwerke und öffentliche Versorgungsunternehmen die Möglichkeiten, die ihnen eine eigene digitale Infrastruktur bietet. Nicht zuletzt sind es die Aufgaben der Daseinsvorsorge und die Anforderungen effizienter Standortpolitik, die dieses Thema für sie zu einer An- und Herausforderung machen. Denn: Ohne geht es nicht!

Und es geht nicht ohne Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen. Die Leitungsgebundene Versorgung mit Strom, Gas und Wasser von privaten Haushalten, gewerblichen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen ist das Kerngeschäft der kommunalen Versorger. Investitionsentscheidungen in den Bau von Telekommunikationsnetzen als zusätzliche Infrastruktur sind weitreichend. Allein aufgrund der hohen Verlegekosten können Jahre vergehen, bis sich ein solches Netz rechnet. Und es rechnet sich erst, sobald Dienste aus dem passiven ein aktives Netz machen. Dies setzt einen sicheren Betrieb und ein belastbares Geschäftsmodell voraus. Dafür braucht es Branchen-Know-how, große technische Systemkompetenz und ein umfangreiches Marktverständnis. Und dafür braucht es Partnerschaften. Ohne geht es nicht!

Glasfaserinfrastrukturen stärken Stadtwerke

Das vergangene Wahljahr endete mit einer lange überfälligen politischen Botschaft. Die neue Regierungskoalition setzt auf Glasfaser, um Deutschland voranzubringen. Und auch wenn Übergangstechnologien noch eine Zeitlang ihren Beitrag zur Gigabit-Versorgung leisten werden – die großen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Themen erfordern eine leistungsstarke Telekommunikationsinfrastruktur mit Glasfaser vor Ort.

Hier liegen Anforderungen und gleichzeitig Chancen für Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen. Performante Telekommunikationsleistungen stoßen auf einen riesigen, weiter wachsenden Bedarf sowohl bei Bürgerinnen und Bürgern als auch bei Unternehmen. Auf dem Weg vom Stadtwerk zum „Carrierwerk“ sind verlässliche Kooperationen – mit Beratungen, Technologiepartnern oder Serviceanbietern – Voraussetzung für den Erfolg. Denn am Ende des Tages muss sich die Netzinvestition rechnen. Die Aufgaben sind groß und verlangen vielfältige Kompetenzen und Zusammenarbeit.

Herausforderungen für mehr Digitalisierung

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen unaufhaltsam voran – das bringt Herausforderungen mit sich. Angefangen beim „Neuen Normal“ dem mobilen Arbeiten im Homeoffice. Up- und Download-Zahlen in den privaten Haushalten haben in Zeiten von Corona Rekordwerte erreicht. Tendenz weiter steigend. In zahlreichen Unternehmen wird die Regel, dass jeder Beschäftigte auch einen Arbeitsplatz vor Ort hat, zum Auslaufmodell. Digitales Arbeiten ist ortsunabhängig und bisheriges analoges Arbeiten wie beispielsweise Besprechungen im Büro werden ebenfalls digital abgehalten. Das Gleiche gilt für den Online-Unterricht der Schulen.

Hinzu kommt die private Nutzung des Internets zum Streamen oder Spielen. Für all das reichen die verfügbaren Bandbreiten oftmals nicht mehr aus. Was es in allen Situationen braucht, ist der Zugriff auf ein starkes Internet. Alles andere ist zeitaufwändig, bindet Kapazitäten, ist ineffizient und nicht nachhaltig. Intelligente Konzepte, ausgereifte verfügbare Hardware und Software sowie ein leistungsstarkes, flächendeckendes Glasfasernetz sind die technischen Voraussetzungen, damit dieser Wandel in allen Bereichen künftig reibungslos von statten gehen kann.

Doch auch wenn man in größeren Dimensionen denkt wie an Smart City oder den „Digitalen Staat“ kommt man zum gleichen Schluss: es geht nicht ohne Internet und vor allem geht es nicht ohne Glasfaser.

Kooperationen sind erfolgskritisch

Der Schritt vom Stadtwerk zum Netzbetreiber und Service-Anbieter ist groß. Das Stadtwerk wird zum „Carrierwerk“. Auf diesem Weg – und darüber hinaus – sind verlässliche Kooperationen Voraussetzung für den Erfolg. Am Ende des Tages muss sich die Netzinvestition rechnen. Kosten durch Finanzierung und Betrieb stehen Erlösen aus Vermietung bzw. Vermarktung des Netzes und angebotenen Diensten an private und gewerbliche Endkunden gegenüber. Das Rückgrat eines erfolgreichen Geschäftsmodells bilden daher technische Dienstleistungen für den Netzbetrieb, automatisierte und digitale Prozesse, ein durchdachtes Tarif- und Marketingkonzept sowie geschulte Mitarbeiter. Die carrierwerke haben diesen ganzheitlichen Blick auf Betrieb und Vermarktung von Telekommunikationsnetzen.

Ein Rückgrat gibt Halt und ist ein sensibles Versorgungssystem für Kraft und Bewegung. Ein stabiles Rückgrat kann wachsen und mehr Power verleihen. Es zu stärken ist eine Frage des Vertrauens in sich selbst und in andere, in Partner. Denn Kosten sind das eine, Erlöse das andere. Das gilt gerade für den Start in ein Dienstleistungsangebot, beispielsweise mit Internet, Telefonie und TV. Ist die Zahl der Kunden – anfangs – noch gering, ist es schwierig, dieses Angebot skalierbar und kostengünstig zu realisieren. Die carrierwerke helfen hier, die Nachfragen der Kunden zu bündeln und White-Label-Dienste, die wir als Dienstleister produzieren und der Netzbetreiber unter seinem eigenen Namen vermarkten kann, besonders kostengünstig anbieten zu können.

Triple Play als Erfolgsbasis

Triple-Play-Angebote aus Internet, Telefonie und TV sind erfolgskritisch im Wettbewerb. Flexibilität ist Trumpf, so dass der Endkunde alle Dienste und Optionen individuell buchen bzw. auch stornieren kann. Dieses Angebot stärkt auch die Bindung von Anbieter und Endkunden, wenn die entsprechenden Dienstleistungen qualitativ hochwertig und schnell verfügbar sind sowie höchsten Service-Anforderungen entsprechen. Als carrierwerke ist dies unser Anspruch gegenüber unseren Kunden.

Partnerschaft muss Raum geben und – idealerweise gemeinsames – Wachstum ermöglichen. Vertrauen und Flexibilität bilden die Basis. So können Kunden der carrierwerke ihre Endkundentarife vollkommen frei nach ihren Wünschen gestalten, da wir auf Einschränkungen bezüglich Bandbreiten oder Traffic-Volumen verzichten. Unser Telefonie-White-Label-Vorleistungsprodukt ist eine glasklare Voice-Over-IP-Lösung. Wir haben aber auch Alternativen für Endkunden, die noch einen analogen Anschluss haben. Und: die carrierwerke bieten ihren Kunden Rufnummern und Rufnummernblöcke gemäß den rechtlichen Rahmenbedingungen kostenfrei an. Auf diese Weise kann ein „junger“ Netzbetreiber und Diensteanbieter seinen Endkunden individuelle Tarife mit zahlreichen Möglichkeiten zur Auswahl stellen.

Im Bereich TV ist neben IPTV auch die TV-Grundversorgung mit DVB-C-Signalen besonders für die Wohnungswirtschaft von großem Interesse. Deshalb stellen die carrierwerke ihren Kunden – und deren Endkunden – beide Dienste zur Verfügung. Und auch für IPTV gibt es eine komplette Plattform als Vorleistungsprodukt, die individuell gebrandete Apps auf allen gängigen Plattformen umfasst. Als technischer Servicepartner übernehmen die carrierwerke die gesamte Implementierung sowie die Bereitstellung der individuellen IPTV-Lösung.

Gerade das individuelle Branding der Telekommunikationsdienstleistungen stärkt das Image von Stadtwerken und Versorgungsunternehmen in ihrer neuen Rolle. Der gute Ruf des Daseinsvorsorgers wird auf das neue Angebot übertragen. Das bedeutet Erwartungen der Endkunden an die Leistungen, bietet aber gleichzeitig große Chancen für den Anbieter. Die carrierwerke unterstützen daher ihre Kunden bei der Vermarktung des Produkts mit einer breiten Palette an Marketing-Know-how. Und schließlich bieten wir Lösungen an, von denen auch die Wohnungswirtschaft profitiert, etwa durch Signalumwandlung von DVB-IP zu DVB-C. So stärken die carrierwerke ihre Kunden auch gegenüber deren Endkunden. Partnerschaft aus einer Hand!

Türöffner für das digitale Zeitalter

Glasfasernetze sind für Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen der Türöffner für das digitale Zeitalter und Antwort auf die beschriebenen Herausforderungen und Chancen. Triple Play, also eigene Angebote aus Telefonie, Internet und TV, bringen das Netz zum Leuchten und rechnen sich mit einem vernünftigen Geschäftsmodell. Qualifizierte Mitarbeiter, ein erfolgreiches Geschäftsmodell, sicherer Netzbetrieb und erfolgreiche Vermarktung von Diensten sind wesentliche Bausteine für den Erfolg. Um diesen Weg gehen zu können, sind Kooperationen wichtig. Für uns zeichnen sich Partnerschaften im besten Sinn durch Augenhöhe, Vertrauen und Kompetenz aus – und am Ende durch den gemeinsamen Erfolg. Damit aus dem Stadtwerk ein erfolgreiches „Carrierwerk“ werden kann.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vison Europe 01/2022, Seite 16

Über Michael Neska

Michael ist Geschäftsführer der carrierwerke, seit knapp 10 Jahren in der Telekommunikationsbranche zuhause und damit bestens vernetzt. Zuletzt hat er die Unternehmensführungen bei einem technischen Dienstleister und diversen Internet Service Providern verantwortet. Dabei hat er nicht nur eine Vielzahl von Projekten erfolgreich umgesetzt, sondern auch maßgeblich das Unternehmenswachstum vorangetrieben.

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