Aktive und passive Technik: Die Basis für stabile Telekommunikationsnetze

Ob Glasfaser-Roll-out oder 5G-ready – ohne das perfekte Zusammenspiel von aktiver und passiver Netztechnik geht nichts. Wer stabile, skalierbare Netze aufbauen will, braucht mehr als gute Hardware: Es geht um Planung, Integration und Zukunftssicherheit. Erfahren Sie, worauf es ankommt – und wie die carrierwerke Sie dabei unterstützen.

Telekommunikationsnetze sind das Rückgrat unserer vernetzten Welt und bilden die Grundlage für die digitale Transformation in nahezu allen Bereichen des Lebens. Dabei lassen sich die Netzkomponenten grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen: aktive und passive Netztechnik. Beide sind untrennbar miteinander verbunden und spielen in der modernen Telekommunikationstechnologie eine entscheidende Rolle. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede und die Synergie zwischen aktiver und passiver Netztechnik und erläutert, warum eine enge Zusammenarbeit von passiven und aktiven Komponenten für die Zukunft von Telekommunikationsnetzen unverzichtbar ist.

Passive Netztechnik – das Fundament der Signalübertragung

Die passive Netztechnik umfasst alle Komponenten, die für den Transport von Signalen zuständig sind, ohne die Signale aktiv zu beeinflussen oder zu verarbeiten. Zu den grundlegenden Elementen gehören vor allem Kabel wie Glasfaserkabel und Kupferleitungen. Glasfaser hat sich in den letzten Jahren aufgrund ihrer nahezu unbegrenzten Bandbreite und geringen Latenzzeiten als bevorzugte Technologie durchgesetzt. Es ist das Rückgrat moderner Netzwerkinfrastrukturen und ermöglicht die Übertragung riesiger Datenmengen in Echtzeit – eine Voraussetzung für den Erfolg von 5G und den künftigen 6G-Netzen.

Neben den Kabeln spielen auch Steckverbinder, Splitter und Verteilerkästen eine zentrale Rolle in der passiven Netztechnik.
Diese Komponenten sorgen dafür, dass das Signal über große Distanzen hinweg zuverlässig übertragen wird. Masten, Antennenstandorte und Verteilerschränke, die für die Bereitstellung der physischen Verbindung von Telekommunikationssystemen verantwortlich sind, gehören ebenfalls zur passiven Infrastruktur und sind der erste Schritt auf dem Weg zu einer stabilen und effizienten Datenübertragung.

Im Zeitalter des globalen Glasfaserausbaus ist es entscheidend, passiven Netzkomponenten eine hohe Priorität einzuräumen. Eine vorausschauende Planung und der Einsatz langlebiger Materialien minimieren langfristige Wartungskosten und gewährleisten eine hohe Netzqualität. Gerade in ländlichen und schwer zugänglichen Gebieten ist die Planung und der Bau passiver Netzkomponenten von zentraler Bedeutung, um eine umfassende Netzabdeckung zu erreichen.

Aktive Netztechnik – Steuerung und Optimierung des Datenflusses

Während passive Netzkomponenten die physische Grundlage für die Signalübertragung bieten, übernehmen aktive Netzkomponenten eine wesentliche Rolle bei der Verarbeitung, Steuerung und Verstärkung der Daten. Aktive Netztechnik
umfasst eine Vielzahl von Geräten, die den Datenverkehr überwachen und optimieren. Dazu gehören Router, Switches, Multiplexer und Repeater, die den Datenfluss in einem Netzwerk regulieren, stärken oder aufteilen, um sicherzustellen,
dass die Daten effizient und schnell übertragen werden.

In modernen Netzwerken sind die Entwicklungen von Software-Defined Networking (SDN) und Network Function Virtualization (NFV) ein bedeutender Schritt in Richtung Flexibilität und Skalierbarkeit. Mit diesen Technologien können Netzwerke dynamisch und effizient an die aktuellen Anforderungen angepasst werden. SDN ermöglicht eine zentralisierte Steuerung von Netzwerken, während NFV dazu beiträgt, Netzfunktionen durch Virtualisierung auf Standardhardware bereitzustellen, was zu einer Reduzierung des physischen Hardwarebedarfs und einer besseren Ressourcennutzung führt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der aktiven Netztechnik ist das Monitoring und die Analyse der Netzwerkinfrastruktur. Fortschrittliche Netzwerkanalysatoren und Traffic-Management-Systeme ermöglichen eine detaillierte Überwachung des gesamten Netzwerks, um Engpässe zu identifizieren und die Bandbreitenzuweisung zu optimieren. Dies ist besonders wichtig in Bezug auf die steigenden Anforderungen durch Cloud-Dienste, Streaming und die zunehmende Vernetzung von Geräten im Rahmen des Internet of Things (IoT).

Synergie von aktiver und passiver Netztechnik

Die Zukunft moderner Telekommunikationsnetze liegt in der perfekten Integration von passiven und aktiven Komponenten.
Eine leistungsstarke Glasfaserinfrastruktur ist ohne die richtige aktive Netztechnik nicht in der Lage, die vollen Potenziale auszuschöpfen. Die hohe Datenrate von Glasfasernetzen muss durch den gezielten Einsatz von aktiven Komponenten wie Switches, Routern und Netzwerkanalysatoren unterstützt werden, um die Daten effizient und zuverlässig zu steuern.

Mit der Einführung von 5G und der fortschreitenden Entwicklung hin zu 6G-Netzen wird diese Synergie noch wichtiger. 5G erfordert eine dichte Glasfaserinfrastruktur, die eine hohe Datenrate und eine geringe Latenz garantiert, während gleichzeitig aktive Komponenten wie SDN-fähige Router und Repeater eingesetzt werden müssen, um die Echtzeitkommunikation zu ermöglichen. In Smart Cities, wo eine Vielzahl von Geräten und Sensoren miteinander kommunizieren, wird diese Kombination
von passiven und aktiven Technologien ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein, um den reibungslosen Betrieb sicherzustellen.
Die Integration von Edge Computing, das die Verarbeitung von Daten näher an den Endgeräten ermöglicht, erfordert ebenfalls eine enge Zusammenarbeit zwischen passiven und aktiven Netztechnologien. Edge-Computing-Infrastrukturen benötigen nicht nur eine leistungsfähige passive Glasfaserinfrastruktur, sondern auch eine schnelle und effiziente Verarbeitung durch die aktiven Komponenten des Netzwerks.

Die carrierwerke als starker Partner

Die carrierwerke haben sich als starke Partner für den Aufbau und die Optimierung moderner Telekommunikationsnetze etabliert. Mit langjähriger Erfahrung und einem breiten Portfolio bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für Netzbetreiber und Unternehmen, die auf eine zukunftssichere Netzwerkinfrastruktur angewiesen sind. Die carrierwerke übernehmen die gesamte Planung, den Ausbau und die Instandhaltung von Netzwerken – sowohl in der passiven als auch in der aktiven Netztechnik.

Durch ihre umfassende Expertise sind die carrierwerke in der Lage, komplexe Netzwerkinfrastrukturen zu planen, umzusetzen und langfristig zu betreiben. Sie bieten nicht nur technische Lösungen, sondern auch Beratung und Unterstützung bei der Auswahl der richtigen Technologien und bei der strategischen Netzwerkinfrastrukturplanung.

Fazit und Ausblick

Aktive und passive Netztechnik bilden zusammen die Grundlage für leistungsfähige Telekommunikationsnetze. Die kontinuierliche Weiterentwicklung in beiden Bereichen – von Glasfasertechnologie bis hin zu SDN und NFV – stellt sicher, dass zukünftige Anforderungen wie 5G, 6G, Edge Computing und Smart Cities erfolgreich umgesetzt werden können. Durch die enge Zusammenarbeit der beiden Technologiebereiche wird es möglich, Netzwerke zu schaffen, die nicht nur leistungsfähig, sondern auch zukunftssicher sind.

Die carrierwerke sind der ideale Partner, um diese Vision in die Realität umzusetzen. Mit ihrer umfassenden Expertise in der Planung und Implementierung sowohl passiver als auch aktiver Netzkomponenten bieten sie Lösungen, die auf die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Telekommunikationsbranche abgestimmt sind. Ihre maßgeschneiderten
Dienstleistungen, gepaart mit innovativen Technologien, machen sie zu einem unverzichtbaren Partner in der modernen Netzwerkentwicklung.

In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Konnektivität eine Schlüsselrolle spielt, sind Partnerschaften von entscheidender Bedeutung, um die Infrastruktur für die Netze der Zukunft zu schaffen. Ob es um den Ausbau von Glasfaserinfrastrukturen, die Einführung von 5G/6G oder die Implementierung neuer Netzwerktechnologien geht – die carrierwerke bieten die Kompetenz und Erfahrung, die erforderlich sind, um Netzwerke sicher, effizient und zukunftsfähig zu gestalten.

Sie wollen uns treffen? Gerne!
Die carrierwerke werden vom 03. – 05. Juni 2025 auf der Messe ANGA COM in Köln sein. Kontaktieren Sie uns, um einen Termin auszumachen oder besuchen Sie uns direkt auf vor Ort an Stand A40 in Halle 8.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 03/25.

ANGA COM 25 – der zentrale Treffpunkt der TK-Branche

Die ANGA COM steht vor der Tür 

Europas führende Messe für Breitband, Fernsehen und Online öffnet vom 03. – 05. Juni 2025 ihre Tore. In Köln treffen sich Netzbetreiber, Ausrüster und Inhalteanbieter zu allen Fragen der Breitband- und Mediendistribution.  

Den Besucher erwarten 480 Aussteller aus 35 Ländern. Zuletzt waren 23.000 Teilnehmer dabei und die Tendenz ist steigend! 

Die Topthemen dieses Jahr sind Gigabit-Netze, FTTH, 5G, OTT, Cloud TV, Video Streaming, Künstliche Intelligenz, Smart City und Smart Home. 

Dieses Jahr finden Sie uns auf dem Stand A 40 in Halle 8. Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Huawei Deutschland präsentieren wir Ihnen dort unsere neuesten Lösungen und Innovationen. 

Messen leben von guten Gesprächen, vielen Kontakten und vielleicht dem ein oder anderen Kaffee oder Gin Tonic. Wir freuen uns deshalb sehr, Sie auch in diesem Jahr wieder an unserem Stand anzutreffen und bei unserer Gin-Party am 2. Messetag ab 16 Uhr mit Ihnen anzustoßen.  

Halle 8, Stand A 40 

Die Anmeldung für Kongress- oder Messebesucher ist ab sofort online unter  www.angacom.de  möglich. 

Sie haben noch kein Ticket?

Das lässt sich ändern, denn über uns erhalten Sie kostenfreie Tickets – sprechen Sie uns an! 

 

Breitband-Ausbauprojekte: Status, Technologien und Herausforderungen

Innovative Technologien, White-Label-Lösungen und strategische Partnerschaften ermöglichen Wettbewerbsvorteile beim Glasfaserausbau. Der Beitrag zeigt, wie kleine Anbieter durch Kooperationen
mit spezialisierten Dienstleistern wettbewerbsfähig bleiben und der Netzausbau beschleunigt wird.

Von Raphael Peschkes, Glasfaser Direkt

Die Verfügbarkeit von Breitbandinternet ist ein Schlüsselfaktor für wirtschaftliches Wachstum, gesellschaftlichen Fortschritt und digitale Teilhabe. Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen sind auf eine schnelle und stabile Internetverbindung angewiesen, um in der modernen, vernetzten Welt wettbewerbsfähig zu bleiben. Angesichts dieser Bedeutung haben zahlreiche Länder, darunter Deutschland und andere europäische Staaten, umfangreiche Breitband-Ausbauinitiativen gestartet, um den steigenden Bedarf an Datenübertragungsraten zu decken und den Zugang zu modernen Technologien zu ermöglichen.

Status quo in Deutschland und Europa

In Europa sind in den letzten Jahren große Fortschritte im Breitbandausbau zu verzeichnen. Insbesondere Länder wie Schweden und Spanien gelten als Vorreiter beim Glasfaserausbau. Deutschland hingegen kämpft weiterhin mit großen Unterschieden zwischen urbanen und ländlichen Regionen. Während Ballungszentren immer besser mit Highspeed-Internet ausgestattet sind, hinken viele ländliche Gebiete hinterher, was die digitale Kluft zwischen Stadt und Land weiter verstärkt. Herausforderungen wie
aufwendige Genehmigungsverfahren und begrenzte personelle Ressourcen bremsen den Ausbau zusätzlich. Obwohl die EU klare Ziele formuliert hat – wie das Gigabit-Ziel 2030, wonach alle Haushalte Zugang zu ultraschnellem Internet erhalten sollen –, bleibt die Umsetzung in vielen Mitgliedsstaaten ein Kraftakt. Neben der Digitalisierung der ländlichen Gebiete ist auch die Modernisierung bestehender Netze in Städten eine Aufgabe, die nicht zu unterschätzen ist.

Technologien im Einsatz: Drei zentrale Technologien prägen den Breitbandausbau:

Der Breitbandausbau basiert grundsätzlich auf Glasfaser als Rückgrat der Netzinfrastruktur. In der Verteilung bis zum Endkunden können drei zentrale Technologien zum Einsatz kommen. Die erste ist der direkte Glasfaserausbau bis zum Kunden (Fiber to the Home / Building), der die höchsten Geschwindigkeiten und niedrigste Latenzen bietet. Diese Lösung gilt als zukunftssicher, ist jedoch mit hohen Baukosten und einem aufwendigen Ausbau verbunden. Eine weitere Möglichkeit stellt 5G als
Mobilfunklösung dar. Speziell in schwer zugänglichen oder dünn besiedelten Gebieten kann 5G eine sinnvolle Alternative sein, da es hohe Übertragungsraten ermöglicht, ohne dass physische Kabel verlegt werden müssen. Allerdings erfordert diese Technologie eine dichte Netzabdeckung mit Funkmasten, um eine stabile Verbindung sicherzustellen. Neben diesen beiden Optionen gibt es
Hybridnetze, die bestehende Infrastrukturen mit neuen Technologien kombinieren. Ein Beispiel hierfür ist die Nutzung von Koaxialkabeln mit dem DOCSIS-Standard, der hohe Bandbreiten ermöglicht, allerdings nicht ganz an reine Glasfaser heranreicht. Eine weitere hybride Lösung ist VDSL mit Vectoring, bei der Glasfaser bis zu den Verteilerkästen verlegt wird, während die letzte
Meile über bestehende Kupferleitungen erfolgt. Durch Vectoring-Technologie werden Störungen minimiert und höhere Geschwindigkeiten ermöglicht. Diese Lösung eignet sich besonders als Übergangstechnologie, bis ein vollständiger Glasfaserausbau realisiert wird.

Finanzierung und Regulierung

Der Ausbau des Breitbandnetzes erfordert erhebliche Investitionen, die von staatlicher und privater Seite kommen.
Öffentliche Förderprogramme wie der Breitbandfördertopf in Deutschland sollen den Ausbau vor allem in weniger profitablen Regionen vorantreiben. Gleichzeitig spielen private Investoren eine entscheidende Rolle, da sie moderne Netztechnologien finanzieren und betreiben. Eine klare gesetzliche Regulierung ist notwendig, um Wettbewerb zu gewährleisten und den Zugang zu Netzressourcen für alle Anbieter sicherzustellen. Eine besondere Herausforderung stellt die Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen dar. Unterschiedliche Prioritäten und Planungsprozesse führen oft zu Verzögerungen. Dennoch
gibt es positive Beispiele: In einigen Regionen wurde die Zusammenarbeit durch regionale Fördergesellschaften optimiert,
die als zentrale Schnittstelle zwischen den Akteuren fungieren.

Hürden

Neben den finanziellen und technischen Herausforderungen ist der Fachkräftemangel eine zentrale Hürde. Viele Unternehmen
kämpfen mit einem Mangel an qualifziertem Personal, das über das nötige Know-how für den Netzbetrieb verfügt. Besonders im ländlichen Raum erschwert der Wettbewerb um Fachkräfte die Umsetzung von Projekten. Auch logistische Herausforderungen, wie das Einholen von Genehmigungen oder die Koordination von Bauunternehmen, verzögern den Ausbau. Hier können
standardisierte Verfahren und digitalen Tools Abhilfe schaffen. Eine Lösung für viele dieser Probleme bieten Partnerschaften
mit spezialisierten Dienstleistern, die umfassende Unterstützung aus einer Hand liefern können.

Marktstruktur und Bedeutung
von White-Label-Lösungen

Der deutsche Breitbandmarkt ist traditionell kleinteilig strukturiert. Neben großen Telekommunikationsunternehmen gibt es viele lokale und regionale Anbieter, die sich aus Stadtwerken, kommunalen Netzbetreibern oder spezialisierten Internetdienstleistern entwickelt haben. Besonders Energieversorgungsunternehmen haben zunehmend Breitbanddienste in ihr Portfolio aufgenommen, da sie über bestehende Infrastrukturen verfügen, die für den Netzbetrieb genutzt werden können.
Allerdings stellt die Bereitstellung aller notwendigen Dienste – vom Netzbetrieb über Internet- und Telefoniedienste bis hin zur Kundenbetreuung – für kleinere Anbieter eine erhebliche Herausforderung dar. Hohe Investitionskosten für Hardware, spezialisierte Softwareanforderungen und der Bedarf an tiefgehendem technischem Knowhow machen es für viele schwer, mit den großen Marktakteuren zu konkurrieren. Hier kommen White-Label-Lösungen ins Spiel. Anbieter wie die carrierwerke ermöglichen es lokalen Internetdienstleistern, ein vollständiges Produktportfolio anzubieten, ohne selbst in teure Infrastruktur und komplexe Betriebsabläufe investieren zu müssen. Diese Partnerschaften sind essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit
kleinerer Anbieter und ermöglichen eine e ziente und nachhaltige Skalierung ihrer Dienste.

Fallbeispiel: Glasfaser Direkt

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Partnerschaft ist die Glasfaser Direkt, welche mit Hilfe der carrierwerke neu durchstarten konnte. Als starker Partner stellte carrierwerke nicht nur grundlegende Dienste wie Internet, Telefonie und TV bereit, sondern übernahm auch den Netzbetrieb, inklusive Backbone-Infrastruktur und Hardwarebereitstellung. Durch die Softwarelösungen der appwerke – darunter eine leistungsstarke Carrier-Management-Software, eine effziente Online-Bestellstrecke und ein benutzerfreundliches Kundenportal – konnte Glasfaser Direkt ihre internen Abläufe optimieren und die Kundenzufriedenheit signifkant steigern. Ergänzt wurde die Partnerschaft durch umfassende Beratungsangebote: Workshops, Schulungen und gezielte
Vermarktungsstrategien stärkten die Marktposition des Unternehmens nachhaltig. Triple-Play mit Internet, Telefonie und
TV werden als Komplettangebot bereitgestellt. Die Dienste werden technisch im Hintergrund produziert und können unter eigenem Namen vermarktet werden. Dabei stehen Qualität und Zuverlässigkeit im Fokus: Ein modernes BRASSystem sowie kurze Routingwege sorgen für schnelle Geschwindigkeiten und geringe Latenzzeiten. Für die Kunden der Glasfaser Direkt äußert sich dies in leistungsstarken Tarifen und einer hohen Servicequalität. Der Netzbetrieb, einschließlich Backbone-Infrastruktur und Hardware, wird vollständig von den carrierwerken übernommen. Die eingesetzte Hardware wird individuell auf die Bedürfnisse der Kunden dimensioniert und konfiguriert. Zudem überwacht ein leistungsfähiges Monitoringsystem das Netz proaktiv, um Störungen frühzeitig zu erkennen. Ein 24/7/365-Bereitschaftsdienst steht im Falle von Störungen zur Verfügung. Über die Softwarelösungen der appwerke, ein Schwesterunternehmen der carrierwerke, konnten die Prozesse der Glasfaser Direkt optimiert und weitgehend automatisiert werden. Dadurch minimierte sich der manuelle Aufwand, was Zeit und Kosten sparte. Diese Automatisierung reduziert das Risiko menschlicher Fehler und konnte auch eine effziente und zuverlässige Migration gewährleisten. Dank der Erfahrung der carrierwerke mit der Betreuung zahlreicher Migrationen von diversen Dienstleistern können potenzielle Fallstricke frühzeitig erkannt und umgangen werden. Große Teile des Migrationsprozesses werden automatisiert, was eine schnellere und sicherere Durchführung ermöglicht. Da jede Migration aufgrund individueller Ausgangslagen andere Kundenanforderungen stellt, wird der Migrationsprozess von den carrierwerken auf den Kunden
maßgeschneidert. Workshops, Schulungen und gezielte Vermarktungsstrategien unterstützten Glasfaser Direkt beim Wiederaufbau und der erfolgreichen Positionierung am Markt. Dabei wurden spezifische Herausforderungen – von technischen Fragen bis hin zur Kundenkommunikation – adressiert. Neben den klassischen Diensten bieten die carrierwerke auch zusätzliche Produkte wie moderne IPTV-Lösungen und umfassende Unterstützung bei der Hardware-Beschaffung. Die nahtlose Integration aller Lösungen ermöglichte es der Glasfaser Direkt, mit minimalem Aufwand pro Kunde einen effizienten Betrieb sicherzustellen und gleichzeitig ein breites Portfolio an Diensten bereitzustellen. Darüber hinaus zeigten die carrierwerke, dass Migrationen nicht nur reibungslos durchgeführt werden können, sondern auch langfristige strategische Vorteile bieten, etwa durch eine bessere Skalierbarkeit und höhere Effizienz.

Fazit

Ein flächendeckender Breitbandausbau in Deutschland kann nur gemeinsam mit kleinen und alternativen Telekommunikationsanbietern gelingen. Diese haben in den vergangenen Jahren einen bedeutenden Beitrag zum Ausbau geleistet – so zeigt die BREKO Marktanalyse 2024, dass Telekom-Wettbewerber 61 Prozent der Homes Passed, 70 Prozent der
Homes Connected und 77 Prozent der Homes Activated verantworten. Ohne ihre Beteiligung wird das Ausbauziel für 2030 nicht zu erreichen sein. Daher ist eine enge Zusammenarbeit zwischen großen Netzbetreibern, kleinen Anbietern und der Politik essenziell. Wir finden auch, dass die Zukunft des Breitbandausbaus in einer Kombination aus innovativen Technologien, einer klaren Regulierung und strategischen Partnerschaften liegt. Der Glasfaserausbau wird weiterhin im Fokus stehen, um die digitale Infrastruktur Europas auf ein neues Niveau zu heben. Zusätzlich wird die Automatisierung von Prozessen eine zentrale Rolle spielen, um Ausbauprojekte effizienter und kostengünstiger umzusetzen. Ein weiterer Schlüssel liegt in der Weiterbildung von Fachkräften und der stärkeren Förderung technischer Berufe. Durch eine stärkere Automatisierung, Investitionen in Fachkräfte und eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatwirtschaft können die Herausforderungen gemeistert werden. Die Vision ist klar: Eine flächendeckende, hochleistungsfähige Breitbandversorgung, die allen Menschen und Unternehmen Zugang zu den Möglichkeiten der digitalen Welt bietet, und dies unabhängig von ihrem geografischen Standort.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 01/25.

nextgen: Das junge Netzwerk der Telekommunikationsbranche

Das Netzwerk nextgen, initiiert von BREKO und den carrierwerken, fördert junge Talente in der Telekommunikationsbranche. Im Fokus stehen Zukunftsideen, Vielfalt und Förderung. Durch Events wie Podiumsdiskussionen, Speed-Networking und Workshops bietet nextgen jungen Fachkräften eine Plattform für Austausch und Vernetzung.

Von Alicia Höfer (geb. Stengel), BREKO, und Jacqueline Thumm, carrierwerke

Anfang dieses Jahres vom BREKO-Verband und den carrierwerken initiiert, wächst das Netzwerk nextgen kontinuierlich und erfährt zunehmenden Zuspruch in der Telekommunikationsbranche. Grundsätzlich steht das Netzwerk allen Interessierten offen,
unabhängig von ihrem Hintergrund oder ihrer Erfahrung. Besonders richtet sich nextgen jedoch an junge Menschen jeden Geschlechts, die in der Branche bisher unterrepräsentiert sind. nextgen konzentriert sich auf drei zentrale Schwerpunkte: Vielfalt, Weitblick und Netzwerkgeist. Ziel des Netzwerks ist es, den offenen Austausch zur zukünftigen Gestaltung der Telekommunikationsbranche zu fördern. Dabei sollen neue Arbeitsweisen in den Fokus gerückt und innovative Technologien in den fachlichen Diskurs eingebracht werden. Seit der Gründung des Netzwerks hat sich viel getan. Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen.

Der Auftakt

Am ersten Messetag der fiberdays 24 am 27. Februar 2024 wurde der Start der Initiative im Rahmen eines Panels gefeiert. Unter dem Titel „Wie kann die TK-Branche ihre Attraktivität für junge Fachkräfte steigern?“ diskutierten Julia Gebert (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, Gigabitbüro des Bundes), Manuel Kaster (Senior Manager Sales & Key-Account-Management, metrofibre), Inga Oehl (Geschäftsführerin, TKRZ Stadtwerke) und Tony Hammer (Geschäftsführer, Elektronik Hammer) über ihre Perspektiven auf das wichtige Thema und ihre Erfahrungen damit. Die Moderation übernahmen Alicia Stengel (Leiterin Strategieprojekte & Marketing, BREKO) und Jacqueline Thumm (Teamleiterin Marketing, carrierwerke).

Die Podiumsdiskussion beleuchtete verschiedene Ansätze zur Steigerung der Branchenattraktivität für junge Fachkräfte. Vor allem eins wurde auf dem Panel von Beginn an klar: Die Glasfaser-Branche ist eine tolle Branchenfamilie, in der man als junger Mensch den Weg Deutschlands zur Gigabit-Gesellschaft mitgestalten kann. Beste Voraussetzungen, die nun genutzt werden müssen! Ein wesentlicher Punkt, der in der Diskussion hervorgehoben wurde, ist die Unübersichtlichkeit der Ausbildungsberufe im TK-Sektor. Die Vielzahl und oft irreführende Bezeichnungen erschweren den Einstieg und führen zu Unsicherheiten. Daher wurde betont, dass mehr Aufmerksamkeit auf diese Berufe gelenkt und einige Berufsbilder klarer etabliert werden sollten, was sich auch an der steigenden Zahl von Quereinsteiger*innen zeigt.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der fehlende Zugang zur Telekommunikationsbranche. Während Branchen wie Industrie, Banken oder soziale Berufe gesamtgesellschaftlich präsent sind, bleibt die TK-Branche nicht nur in der allgemeinen Wahrnehmung, sondern auch in vielen Bildungswegen unberücksichtigt, sei es im Abitur, in der Berufsschule oder im Studium.

Ein zusätzliches Thema der Diskussion war die Bewerbung und Integration von Neueinsteiger*innen im Unternehmen. Die Panelisten plädierten für individuell angepasste Bewerbungsprozesse, die den jeweiligen Berufsfeldern entsprechen.

Beispielsweise sollten ein Techniker oder eine Technikerin für Systemintegration nicht dazu gezwungen werden, in Anzug beziehungsweise Kostüm zum Bewerbungsgespräch zu erscheinen. Stattdessen sollten Bewerber*innen dort abgeholt werden, wo sie sich wohlfühlen. Um junge Menschen langfristig ins Unternehmen zu integrieren, wurde auch die Notwendigkeit individueller Entwicklungswege betont. Die Teilnehmenden sprachen sich dafür aus, jungen Mitarbeitenden Verantwortung zu übertragen und sie in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Dabei spielt eine konstruktive Fehlerkultur eine zentrale Rolle, die es ermöglicht, aus Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Insgesamt spiegelte die Diskussionsrunde die aktuellen Herausforderungen und Potenziale für junge Beschäftigte in der Telekommunikationsbranche wider und lieferte wertvolle Anregungen für zukünftige Projekte und den weiteren Austausch.

Speed Networking auf den fiberdays 24

Die Diskussionsrunde bildete eine ideale Grundlage für einen vertiefenden Austausch. Im Anschluss an das Panel folgte daher ein Speed Networking, das den 80 Teilnehmenden die Möglichkeit bot, sich gezielt zu vernetzen. Das Networking war uns ein besonderes Anliegen, da neue Ideen für die Zukunft oft erst durch den Austausch und die Zusammenarbeit entstehen. Die Resonanz auf das Speed Networking hat unsere Erwartungen übertroffen. Die hohe Teilnahmezahl, die lebhaften Gespräche und das durchweg positive Feedback im Nachgang bestätigen, dass nextgen den aktuellen Bedarf in der Branche aufgreift.

nextbloom – Das Sommerevent

Nach der positiven Resonanz des nextgen-Auftakts begann das Initiatorenteam, weitere Events zu planen. Das erste in einer Reihe von weiteren geplanten Veranstaltungen für 2024: nextbloom, das Sommerevent von nextgen. Im Mittelpunkt von nextbloom stand das „Aufblühen“ und „Aufblühen lassen“. Ziel der Veranstaltung war es, den Teilnehmenden durch den Transfer von Know-how das nötige Handwerkszeug zu vermitteln, um sich selbst ein nachhaltiges Netzwerk in der Branche aufzubauen und Berührungsängste beim Netzwerken abzubauen.

Beim ausgebuchten Event in Bielefeld, ausgerichtet von der BITel Gesellschaft für Telekommunikation mbH, kamen 100 Young Professionals zusammen. Dabei wurde deutlich: In der Glasfaserbranche gibt es viele junge Menschen, die mit Engagement die Zukunft der Branche mitgestalten wollen. Das Nachmittagsprogramm startete mit dem Thema Employer Branding sowie Erfahrungsberichten von Quereinsteiger*innen. Anschließend ging es direkt in die Praxis: In Gruppen wurden Glasfasern gespleißt. Auch beim anschließenden Netzwerken, einem Kernthema von nextgen, lag der Fokus auf praktischen Übungen und wertvollen Tipps zum Aufbau eines nachhaltigen Netzwerks. Am Abend wartete die nächste Herausforderung: Trotz eines unerwarteten Unwetters absolvierte die gesamte Gruppe eine Stadtführung und erreichte gemeinsam die Location der Abendveranstaltung, wo das Networking bis in die späten Stunden
fortgesetzt wurde.

Workshop zur Nachhaltigkeit

Das nächste Event fand bereits am 16. September 2024 statt. Gemeinsam mit dem Di² Summit lud nextgen zu einem Workshop mit dem Titel „Fiber for Future: Glasfasernetze als nachhaltiges Investment?“ in die Motorworld München ein. Der Workshop bot eine junge Perspektive auf die Bedeutung der Nachhaltigkeit im IKT-Sektor. Mitglieder von nextgen leiteten im Rahmen eines World-Café-Formats als Tischmoderator*innen die Diskussionen.

Ausblick

Danach geht es im November gleich weiter mit einem nextgen-Lunch auf der BREKO Jahrestagung am 28.11.2024. Hier erwartet die Teilnehmenden neben Netzwerk-Angeboten ein Onboarding in die politische Welt der TK-Branche. Eines ist sicher: Für nextgen geht es spannend weiter. Auch für das kommende Jahr sind mehrere Veranstaltungen geplant. Interessierte sind herzlich
eingeladen, sich für den nextgen-E-Mail-Verteiler anzumelden oder der LinkedIn-Gruppe „nextgen-Telekommunikation“
beizutreten. Weitere Informationen sind unter www.brekoverband.de/nextgen verfügbar.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 05/24

Stadtwerke: Treiber der Glasfaser-Revolution

In einer zunehmend digitalisierten Welt wird die Bedeutung einer leistungsfähigen Internetverbindung immer größer. Der aktuelle Stand des Glasfasernetzes in Deutschland zeigt jedoch eine deutliche Ungleichheit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Während Großstädte von einer umfassenden Glasfaserinfrastruktur profitieren, bleiben viele ländliche Regionen weiterhin unterversorgt. Stadtwerke spielen eine entscheidende Rolle, um diese digitale Kluft zu verringern und Chancengleichheit zu gewährleisten.

Dauerbrenner Digitalisierung

Der aktuelle Stand des Glasfasernetzes in Deutschland zeigt ein klares Bild der digitalen Ungleichheit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Dabei beschloss Bundeskanzler Helmut Schmidt bereits 1981 den Bau eines bundesweiten Glasfasernetzes. Doch dieses ambitionierte Vorhaben wurde 1983 unter Helmut Kohl gestoppt, der stattdessen auf Kupferkabel setzte, um das Kabelfernsehen zu fördern und Konkurrenz zu den seiner Meinung nach zu linken öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF zu schaffen. Diese Entscheidung beeinflusst den Zustand der deutschen Digitalisierung bis heute. Gemessen am Digitalisierungsgrad der EU-Länder nach dem DESI-Index belegt Deutschland Platz 13 und selbst die EU-Kommission tadelte im letzten Jahr die schlechte deutsche Infrastruktur und bezeugte schwere Mängel bei der Versorgung mit Glasfaser.

Mit Open Access in die richtige Richtung

Schuld an dem technischen Rückstand ist unter anderem der Doppelausbau, der in der Vergangenheit übermäßig Ressourcen verbraucht hat. Doch es gibt auch gute Aussichten: Die Bedeutung von Open Access im Glasfaserausbau nimmt allmählich weiter zu. Immer mehr Firmen teilen sich ein bereits ausgebautes Netz. Die Öffnung bestehender Glasfasernetze für verschiedene Anbieter fördert nicht nur den fairen Wettbewerb, sondern eröffnet Endkunden auch eine breitere Auswahl an Dienstleistern. Der BREKO Verband zeigt, dass bereits 71 Prozent der organisierten Netzbetreiber Zugang zu ihren Glasfasernetzen für interessierte Diensteanbieter gewähren. Zudem planen 22 Prozent, in Zukunft Open Access anzubieten, was die Offenheit für neue Kooperationen und die Stärkung des Wettbewerbs verdeutlicht.

Starke Internetverbindung für ein starkes Miteinander

In einer zunehmend digitalisierten Welt spielt der Zugang zu Informationstechnologien und dem Internet eine entscheidende Rolle. Wer an ein modernes Netz angebunden ist, profitiert von zahlreichen individuellen Möglichkeiten und berufliche Perspektiven. Eine inklusive digitale Teilhabe trägt aber nicht nur zur persönlichen Entwicklung jedes Einzelnen bei, sondern stärkt auch die gesamte Gesellschaft, indem sie Vielfalt, Innovation und sozialen Zusammenhalt fördert. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, durch gezielte Maßnahmen sicherzustellen, dass niemand aufgrund von geografischen Faktoren von den Chancen der digitalen Welt ausgeschlossen wird.

Glasfaser in ländlichen Gebieten

Der aktuelle Stand des Glasfasernetzes in Deutschland zeigt ein klares Bild der digitalen Ungleichheit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Während Großstädte und Ballungsräume zunehmend von einer umfassenden Glasfaserinfrastruktur profitieren und hohe Internetgeschwindigkeiten nutzen, bleiben viele ländliche Regionen weiterhin unterversorgt. In urbanen Zentren sind Glasfaseranschlüsse mit Gigabit-Geschwindigkeit mittlerweile weit verbreitet, wodurch moderne digitale Dienstleistungen und Anwendungen problemlos genutzt werden können. Im Gegensatz dazu kämpfen viele Dörfer und ländliche Gemeinden noch mit langsamen DSL-Verbindungen und unzuverlässigen Internetdiensten. Diese digitale Kluft führt nicht nur zu Nachteilen für Privatpersonen, sondern auch für lokale Unternehmen, die auf schnelle und stabile Internetverbindungen angewiesen sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Trotz verschiedener Förderprogramme und Initiativen zur Schließung dieser Lücke bleibt der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in ländlichen Gebieten eine Herausforderung, die dringend angegangen werden muss, um Chancengleichheit und wirtschaftliche Entwicklung in ganz Deutschland zu gewährleisten.

Glasfaser für Unternehmen

Für Unternehmen ist eine zuverlässige und leistungsfähige Internetanbindung von entscheidender Bedeutung, da sie die Grundlage für zahlreiche geschäftskritische Anwendungen und Prozesse bildet. Eine leistungsfähige und zuverlässige Internetverbindung ermöglicht den reibungslosen Betrieb von Cloud-Computing, Big Data-Analysen, Videokonferenzen und anderen datenintensiven Anwendungen. Unternehmen wählen ihre Standorte zunehmend nach der Verfügbarkeit hochwertiger Internetinfrastruktur aus, da dies ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit stärkt.
Stadtwerke, die Glasfaserinternet in ihrer Gemeinde bereitstellen, verwandeln ihre Kommune in einen äußerst gefragten Standort für Unternehmen. Durch den Ausbau einer leistungsfähigen Glasfaserinfrastruktur schaffen sie die Voraussetzung für eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung, die für moderne Unternehmen unverzichtbar ist. Diese Infrastruktur ermöglicht es Unternehmen, ihre digitalen Geschäftsmodelle effizient umzusetzen und innovative Technologien wie Cloud-Computing, künstliche Intelligenz und Big Data zu nutzen. Dadurch wird die Attraktivität der Gemeinde für Unternehmensansiedlungen erheblich gesteigert.
Die Ansiedlung solcher Unternehmen kurbelt die lokale Wirtschaft an, schafft Arbeitsplätze und steigert die Lebensqualität der Bewohner. Insgesamt tragen die Stadtwerke so maßgeblich dazu bei, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung ihrer Kommune voranzutreiben und sie als zukunftsfähigen Standort zu positionieren.
Ein weiterer Effekt ist auch bei bereits ansässigen Unternehmen zu beobachten: Die verbesserte digitale Infrastruktur zieht nicht nur technologieorientierte Firmen an, sondern bietet auch bestehenden Unternehmen die Chance zur digitalen Transformation.

Stadtwerke als zentrale Akteure im Glasfaserausbau

Stadtwerke haben sich mittlerweile als unverzichtbare Akteure im Glasfaserausbau etabliert. Ihre lokale Verankerung und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger machen sie zu idealen Partnern, um den digitalen Wandel voranzutreiben. Durch den gezielten Ausbau der Glasfaserinfrastruktur schaffen Stadtwerke die Grundlage für eine vernetzte Zukunft.
Der Verband kommunaler Unternehmen, kurz VKU, benennt im aktuellen Leitfaden über die Positionierung von Stadtwerken im Endkundenmarkt 4.0 die Situation der Stadtwerke deutlich: auch Stadtwerke spüren die veränderten Kundenansprüche und die gesteigerte Wechselbereitschaft aufseiten der Kundinnen und Kunden. Nun heißt es, neben den üblichen Angeboten auch der Digitalisierung einen Platz in der Produktpalette zu schaffen. Während dieser Wandel anfangs zu einem
Mehraufwand bei der Umstellung von internen Unternehmensprozessen und der
Automatisierung von Prozessketten führt, hebt der VKU die viele Chancen im Bereich der Automatisierung von Kundenprozessen und im Bereitstellen von smarten Kundenprodukten hervor. Um den Glasfaserausbau effizient und effektiv zu gestalten, arbeiten Stadtwerke dementsprechend oft eng mit Dienstleistern zusammen, die auf die Etablierung eines Glasfasernetzes spezialisiert sind. Diese Kooperation ermöglicht es, Synergien zu nutzen und den Ausbau der digitalen Infrastruktur zu beschleunigen. Diese Dienstleister unterstützen Stadtwerke durch ihre Expertise und umfassenden Dienstleistungen im Bereich Glasfasertechnologie, Marketing und technischen Support. Durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Know-how schaffen sie eine leistungsfähige und zukunftssichere Infrastruktur. Diese Partnerschaft zeigt, wie öffentliche und private Akteure erfolgreich zusammenarbeiten können, um den digitalen Wandel voranzutreiben.

Treffen Sie uns auf dem VKU-Stadtwerkekongress 2024

Die Bedeutung von Stadtwerken und ihrer Partner wird auch auf dem VKU-Stadtwerkekongress am 3. und 4. September 2024 in Hannover deutlich. Dieser Kongress ist eine wichtige Plattform für den Austausch von Ideen und Best Practices im Bereich der kommunalen Versorgungsunternehmen. Stadtwerke und die carrierwerke nutzen diese Gelegenheit, um ihre Technologien und Dienstleistungen zu präsentieren und sich mit anderen Experten der Branche zu vernetzen.

Am carrierwerke-Stand (Nr.5) haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich direkt mit den Fachleuten der carrierwerke auszutauschen und sich über erfolgreiche Stadtwerke-Projekte aus der Praxis zu informieren. Hier werden innovative Lösungsansätze und Vorteile des Glasfaserausbaus für Stadtwerke vorgestellt.

Fazit

Stadtwerke sind die treibende Kraft hinter dem digitalen Wandel und spielen eine zentrale Rolle im Ausbau der Glasfaserinfrastruktur. Sie tragen maßgeblich dazu bei, die digitale Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zu verringern und die Lebensqualität sowie die wirtschaftliche Entwicklung in ihren Gemeinden zu fördern. Mit ihrer lokalen Verankerung und dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger sind sie ideal positioniert, um den Ausbau effizient und bedarfsgerecht voranzutreiben. Durch den gezielten Ausbau der Glasfaserinfrastruktur schaffen Stadtwerke nicht nur die Grundlage für eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung, sondern machen ihre Kommunen auch zu attraktiven Standorten für Unternehmen. Dies führt zu einer Belebung der lokalen Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze und verbessert die Lebensqualität der Bewohner. Die Ansiedlung technologieorientierter Firmen sowie die digitale Transformation bestehender Unternehmen sind direkte Ergebnisse dieser Bemühungen.
Zusammen mit spezialisierten Partnern können Stadtwerke Synergien nutzen und den Glasfaserausbau beschleunigen. Diese Partnerschaften ermöglichen es, eine leistungsfähige und zukunftssichere Infrastruktur zu schaffen, die den steigenden Anforderungen der digitalen Welt gerecht wird. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Know-how zeigt, wie öffentliche und private Akteure erfolgreich zusammenarbeiten können, um den digitalen Wandel voranzutreiben.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!VisionEurope Ausgabe 04/24 auf Seite 20

Stadtwerke können auch Internet

Deutschland soll in naher Zukunft über ein stabiles und flächendeckendes Glasfasernetz verfügen— ein ambitioniertes Ziel unter Berücksichtigung der aktuellen Lage. Dennoch kann dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Was wir dafür benötigen? Ein kooperatives Miteinander im Glasfaser-Markt und gute Unterstützung für Stadtwerke auf ihrem Weg zum Carrierwerk. 

Während große bundesweite und regionale Telekommunikationsunternehmen den Glasfaser-Ausbau vorantreiben, entdecken auch immer mehr Stadtwerke und öffentliche Versorgungsunternehmen die Möglichkeiten, selbst zum Carrierwerk zu werden. Es sind die Aufgaben der Daseinsvorsorge und die Anforderungen effizienter Standortpolitik, die dieses Thema für sie zu einer An- und Herausforderung machen. 

Mehr als nur Strom, Gas und Wasser 

Die Leitungsgebundene Versorgung mit Strom, Gas und Wasser von privaten Haushalten, gewerblichen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen ist das Kerngeschäft der kommunalen Versorger. Investitionsentscheidungen in den Bau von Telekommunikationsnetzen als zusätzliche Infrastruktur sind weitreichend. Allein aufgrund der hohen Verlegekosten können Jahre vergehen, bis sich ein solches Netz rechnet. Und es rechnet sich erst, sobald Dienste aus dem passiven ein aktives Netz machen. Dies setzt einen sicheren Betrieb und ein belastbares Geschäftsmodell voraus. Dafür braucht es Branchen-Know-how, große technische Systemkompetenz und ein umfangreiches Marktverständnis. Und dafür braucht es Partnerschaften.  

Glasfaserinfrastrukturen stärken Stadtwerke  

Unsere Welt wird digitaler. Performante Telekommunikationsleistungen stoßen auf einen riesigen, weiterwachsenden Bedarf sowohl bei Bürgerinnen und Bürgern als auch bei Unternehmen. Hier liegen Anforderungen und gleichzeitig Chancen für Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen. Auf dem Weg vom Stadtwerk zum „Carrierwerk“ sind verlässliche Kooperationen – mit Beratungen, Technologiepartnern oder Serviceanbietern – Voraussetzung für den Erfolg. Denn am Ende des Tages muss sich die Netzinvestition rechnen. Die Aufgaben sind groß und verlangen vielfältige Kompetenzen und Zusammenarbeit. 

Herausforderungen für mehr Digitalisierung 

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen unaufhaltsam voran – das bringt Herausforderungen mit sich. Angefangen beim „Neuen Normal“ dem mobilen Arbeiten im Homeoffice. In zahlreichen Unternehmen wird die Regel, dass jeder Beschäftigte auch einen Arbeitsplatz vor Ort hat, zum Auslaufmodell. Digitales Arbeiten ist ortsunabhängig und bisheriges analoges Arbeiten wie beispielsweise Besprechungen im Büro werden ebenfalls digital abgehalten. 

Hinzu kommt die private Nutzung des Internets zum Streamen oder Spielen. Für all das reichen die verfügbaren Bandbreiten oftmals nicht mehr aus. Was es in allen Situationen braucht, ist der Zugriff auf ein starkes Internet. Alles andere ist zeitaufwändig, bindet Kapazitäten, ist ineffizient und nicht nachhaltig. Intelligente Konzepte, ausgereifte verfügbare Hardware und Software sowie ein leistungsstarkes, flächendeckendes Glasfasernetz sind die technischen Voraussetzungen, damit dieser Wandel in allen Bereichen künftig reibungslos vonstattengehen kann. 

Doch auch wenn man in größeren Dimensionen denkt, wie an Smart City oder den „Digitalen Staat“ kommt man zum gleichen Schluss: Es geht nicht ohne Internet und vor allem geht es nicht ohne Glasfaser. 

Kooperationen sind erfolgskritisch 

Der Schritt vom Stadtwerk zum Netzbetreiber und Service-Anbieter ist groß. Das Stadtwerk wird zum „Carrierwerk“. Auf diesem Weg – und darüber hinaus – sind verlässliche Kooperationen Voraussetzung für den Erfolg. Am Ende des Tages muss sich die Netzinvestition rechnen. Kosten durch Finanzierung und Betrieb stehen Erlösen aus Vermietung bzw. Vermarktung des Netzes und angebotenen Diensten an private und gewerbliche Endkunden gegenüber. Das Rückgrat eines erfolgreichen Geschäftsmodells bilden daher technische Dienstleistungen für den Netzbetrieb, automatisierte und digitale Prozesse, ein durchdachtes Tarif- und Marketingkonzept sowie geschulte Mitarbeiter. Die carrierwerke haben diesen ganzheitlichen Blick auf Betrieb und Vermarktung von Telekommunikationsnetzen. 

Triple Play als Erfolgsbasis 

Triple-Play-Angebote aus Internet, Telefonie und TV sind erfolgskritisch im Wettbewerb. Flexibilität ist Trumpf, sodass der Endkunde alle Dienste und Optionen individuell buchen bzw. auch stornieren kann. Dieses Angebot stärkt auch die Bindung von Anbieter und Endkunden, wenn die entsprechenden Dienstleistungen qualitativ hochwertig und schnell verfügbar sind sowie höchsten Service-Anforderungen entsprechen. Als carrierwerke ist dies unser Anspruch gegenüber unseren Kunden. Doch ist die Zahl der Kunden – anfangs – noch gering, ist es schwierig, dieses Angebot skalierbar und kostengünstig zu realisieren. Die carrierwerke helfen hier, die Nachfragen der Kunden zu bündeln und White-Label-Dienste, die sie als Dienstleister produzieren und der Netzbetreiber unter seinem eigenen Namen vermarkten kann, besonders kostengünstig anbieten zu können. 

Partnerschaft muss Raum geben und – idealerweise gemeinsames – Wachstum ermöglichen. Vertrauen und Flexibilität bilden die Basis. So können Kunden der carrierwerke ihre Endkundentarife vollkommen frei nach ihren Wünschen gestalten, da wir auf Einschränkungen bezüglich Bandbreiten oder Traffic-Volumen verzichten. Unser Telefonie-White-Label-Vorleistungsprodukt ist eine glasklare Voice-Over-IP-Lösung. Wir haben aber auch Alternativen für Endkunden, die noch einen analogen Anschluss haben. Und: die carrierwerke bieten ihren Kunden Rufnummern und Rufnummernblöcke gemäß den rechtlichen Rahmenbedingungen kostenfrei an. Auf diese Weise kann ein „junger“ Netzbetreiber und Diensteanbieter seinen Endkunden individuelle Tarife mit zahlreichen Möglichkeiten zur Auswahl stellen. 

Im Bereich TV ist neben IPTV auch die TV-Grundversorgung mit DVB-C-Signalen besonders für die Wohnungswirtschaft von großem Interesse. Deshalb stellen die carrierwerke ihren Kunden – und deren Endkunden – beide Dienste zur Verfügung. Und auch für IPTV gibt es eine komplette Plattform als Vorleistungsprodukt, die individuell gebrandete Apps auf allen gängigen Plattformen umfasst. Als technischer Servicepartner übernehmen die carrierwerke die gesamte Implementierung sowie die Bereitstellung der individuellen IPTV-Lösung. 

Gerade das individuelle Branding der Telekommunikationsdienstleistungen stärkt das Image von Stadtwerken und Versorgungsunternehmen in ihrer neuen Rolle. Der gute Ruf des Daseinsvorsorgers wird auf das neue Angebot übertragen. Das bedeutet zwar Erwartungen der Endkunden an die Leistungen, bietet aber gleichzeitig große Chancen für den Anbieter. Die carrierwerke unterstützen daher ihre Kunden bei der Vermarktung des Produkts mit einer breiten Palette an Marketing-Know-how. So stärken die carrierwerke ihre Kunden auch gegenüber deren Endkunden. Partnerschaft aus einer Hand! 

Türöffner für das digitale Zeitalter 

Glasfasernetze sind für Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen der Türöffner für das digitale Zeitalter und Antwort auf die beschriebenen Herausforderungen und Chancen. Triple Play, also eigene Angebote aus Telefonie, Internet und TV, bringen das Netz zum Leuchten und rechnen sich mit einem vernünftigen Geschäftsmodell. Qualifizierte Mitarbeitende, ein erfolgreiches Geschäftsmodell, sicherer Netzbetrieb und erfolgreiche Vermarktung von Diensten sind wesentliche Bausteine für den Erfolg. Um diesen Weg gehen zu können, sind Kooperationen wichtig. Für uns zeichnen sich Partnerschaften im besten Sinn durch Augenhöhe, Vertrauen und Kompetenz aus – und am Ende durch den gemeinsamen Erfolg. Damit aus dem Stadtwerk ein erfolgreiches „Carrierwerk“ werden kann. 

 

Sie sind neugierig, möchten mehr erfahren und sich mit uns austauschen? 

 

Auf der ANGA COM in Köln haben wir die Gelegenheit dazu. Besuchen Sie uns vom 14. bis 16. Mai an Stand C8 in Halle 8. Wir freuen uns auf Ihre Fragen, Ihren Input und vor allem auf Ihr Interesse! 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 02/24

Zukunft in Sicht!

Stadtwerke als Wegbereiter für die digitale Infrastruktur von morgen.

Studienergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung aktuell in vielen Kommunen an Priorität verloren hat. Dabei haben Stadtwerke nicht nur das Potenzial zur Gestaltung der digitalen Infrastruktur von morgen. Mit der richtigen Strategie haben sie sogar vielversprechende Chancen auf dem Markt.

Studienergebnisse zeigen: Digitalisierung ist eine Frage der Priorität

Das vergangene Jahr war für Stadtwerke und Energieversorger herausfordernd. Strom- und Gaspreise stiegen rasant an. Vor allem die hohen Gaspreise wurden für viele Haushalte und Unternehmen zu einer großen, unkalkulierbaren Belastung. Stadtwerke mussten Energie teurer einkaufen, konnten die Preise aber nicht direkt anpassen. Energiekunden standen vor dem finanziellen Aus. All das belegen die Zahlen aus der Stadtwerkestudie 2023. Im vergangenen Jahr erforderte die Bewältigung der Energiekrise erhebliche Ressourcen: Für die Mehrheit der befragten Versorgungsunternehmen war die Beschaffung von Strom und Gas das zentrale Thema und hatte einen maßgeblichen Einfluss auf das wirtschaftliche Ergebnis. Die Geschäftsaussichten werden so pessimistisch bewertet wie seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr. Nahezu die Hälfte der befragten Stadtwerke verzeichnete im vergangenen Jahr ein geringeres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Also warum an Telekommunikation denken, wenn es doch gerade vermeintlich größere Probleme gibt?

Megatrend Digitalisierung geht zurück

Eine gute Nachricht vorab: Das Bewusstsein für IT-Sicherheit ist mit 85 Prozent nahezu unverändert geblieben und wird angesichts der zunehmenden Cyberangriffe vermutlich weiterhin hoch bleiben. Doch die Ergebnisse der Stadtwerkestudie veranschaulichen zeitgleich eine alarmierende Entwicklung. So hat der Bereich Digitalisierung im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Priorität verloren und belegt nun mit 74 Prozent den fünften Rang der wichtigsten Themen für die befragten Stadtwerke. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Thema Digitalisierung noch an erster Stelle. Diese Entwicklung ist auf die Umweltfaktoren der letzten Monate zurückzuführen. Die Bewältigung der Energiekrise erforderte schließlich erhebliche Ressourcen. Dennoch darf die Wichtigkeit der Digitalisierung in den Stadtwerken nicht längerfristig in den Hintergrund geraten. Der stetig wachsende Bedarf an leistungsstarken Infrastrukturen und digitalen Angeboten ist schließlich nach wie vor ungebrochen.

Kooperationen werden wichtiger

Die Stadtwerkestudie zeigt auch, dass Kooperationen unter den Befragungsteilnehmern an Bedeutung gewonnen haben. 67 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Partnerschaften immer wichtiger werden, verglichen mit 59 Prozent im Vorjahr. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Kooperationen Stadtwerken ermöglichen, auch in neue Geschäftsfelder von Anfang an strategisch und erfolgreich einzusteigen.

Schlüsselfaktor Konnektivität

In einer zunehmend vernetzten Welt ist der schnelle und zuverlässige Zugang zum Internet von entscheidender Bedeutung. Insbesondere der Ausbau von Glasfaser-Netzwerken hat sich als Schlüsselfaktor für die Gewährleistung einer leistungsfähigen Konnektivität erwiesen.
Die im Juni dieses Jahres erschienene 5. Gigabit-Marktanalyse hat gezeigt, dass die Nachfrage nach Gigabit-Anschlüssen stetig steigt und der Glasfaserausbau vorangetrieben wird. Gerade in ländlichen Gebieten erhält der Glasfaserausbau vermehrt Einzug, dort wo keine anderen gigabitfähigen Netze verfügbar sind.

Stadtwerke setzen sich ein für die Region

Stadtwerke spielen eine maßgebliche Rolle bei der Schaffung der Infrastruktur, die für eine digitale Zukunft benötigt wird. Sie können sich aktiv für den Glasfaserausbau engagieren, um ihren Städten und Gemeinden eine leistungsstarke Grundlage für die digitale Transformation zu bieten. Gerade die Bedeutung des Glasfaserausbaus für ihre Regionen haben viele bereits erkannt. Im Gegensatz zu großen Telekommunikationsunternehmen, die vorrangig auf Ballungsräume fokussiert sind, setzen Stadtwerke ihren Schwerpunkt nämlich oft auf ihre lokalen Gemeinschaften. Sie kennen die Bedürfnisse ihrer Bürger*innen und haben ein starkes Interesse an einer zukunftsfähigen Infrastruktur. Zudem verfügen sie bereits über ein etabliertes Netzwerk von Versorgungsleitungen. Diese vorhandene Infrastruktur kann genutzt werden, um Glasfaserkabel zu verlegen und so den Ausbau zu beschleunigen.

Stadtwerke haben das Potenzial Internetversorger zu werden

Stadtwerke sind seit jeher Grundversorger und Infrastrukturanbieter und besitzen großes Knowhow bezüglich leitungsgebundenen Versorgungsinfrastrukturen. Sie haben die Möglichkeit, passende Angebote mit hohen Bandbreiten zu entwickeln und somit den Bedürfnissen aller gerecht zu werden. So werden sie im Bereich der Telekommunikation auch für die Zukunft Erträge generieren – besonders, wenn Sie die Infrastrukturinhaber sind. Es stellt sich aus unserer Sicht deshalb nicht die Frage, ob „Ja“ oder „Nein“ zur Telekommunikation, sondern nur die Frage nach dem geeigneten Geschäftsmodell und der auf das Stadtwerk individuell angepassten Strategie. Will es Infrastrukturanbieter, Internet-Service-Provider oder Digitalisierer von ganzen Städten und Regionen werden?

Der Schritt zur Glasfaser lohnt sich

Beschließt ein Stadtwerk erstmals, Telekommunikation in sein Produktportfolio aufzunehmen, etabliert es zunächst ein grundlegend neues Geschäftsfeld. Mit dem neuen Geschäftsfeld entstehen neuen Herausforderungen. Der Markt ist sehr dynamisch, gerade hinsichtlich Preismodellen und Vertrieb. Zeitgleich steht mit dem Tiefbau der teuerste Investitionsblock ganz am Anfang. Doch es lohnt sich, diesen Schritt zu gehen. Denn wer ein Glasfasernetz hat, verfügt damit auch über die technische Basis für zahlreiche Mehrwert-Leistungen wie WLAN, LoRaWAN, 5G-Mobilfunknetz, Datencenter oder Cloud Services. Und nicht zu vergessen: die Glasfaserinfrastruktur ist ein sicherer Ertragsgarant. Wer mit dieser Infrastruktur als erster auf dem Markt ist, wird in den meisten Fällen langfristig auch der einzige Infrastrukturanbieter vor Ort bleiben.

Mit Partnerschaften zum Erfolg

Den Aussagen vieler befragten Stadtwerke aus der Stadtwerkestudie stimmen wir zu. Auch wir sehen Kooperationen und Partnerschaften als Grundstein zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen an.
Die gemeinsame Nutzung von Kompetenzen schafft eine Leistungssteigerung, gleichzeitig können durch die Ressourcenbündelung Kosten gesenkt werden. Darüber hinaus ermöglichen Partnerschaften einen offenen Wissensaustausch. Denn wer sich vertraut, kann voneinander lernen und gemeinsam zu neuen innovativen Lösungsansätzen kommen. Stadtwerke können dabei besonders von ihrer engen Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, Unternehmen und Bildungseinrichtungen profitieren, um Synergien zu nutzen und gemeinsame Interessen zu fördern.

Knowhow-Transfer auf Augenhöhe

Die Aussichten auf Erfolg sind gut, doch ein Telekommunikationsnetz finanziert und baut sich nicht einfach nebenher. Stadtwerke berichten, dass die größten Herausforderungen sind, sich in ein vollkommen neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Infrastrukturkompetenz ist in den Häusern zweifelsohne vorhanden, doch erfordert der Aufbau eines zukunftsweisenden Geschäftsfelds wie das der Telekommunikationsnetze weitergehende fachliche Ressourcen und Strukturen. Dies mit dem weiterhin anfallenden Tagesgeschäft zu vereinbaren, ist nahezu unmöglich. An dieser Stelle kommen Partnerschaften ins Spiel. Denn in einem hochdynamischen und komplexen Markt wie der Telekommunikation, der anders funktioniert als die Kernsparten Strom, Gas und Wasser, ist das fachliche Knowhow von außen ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Zusammen in Richtung Zukunft

Lassen Sie uns gemeinsam den sicheren Grundstein für eine digitale Zukunft legen und so die wirtschaftliche Entwicklung in Ihrer Region fördern, Ihren Standort noch attraktiver machen und die Lebensqualität Ihrer Bürger*innen steigern.

Sie sind neugierig, möchten mehr erfahren und sich mit uns austauschen?

Auf dem VKU Stadtwerkekongress 23 in Köln haben wir die Gelegenheit dazu.

Besuchen Sie uns vom 26. bis 27.09. an Stand 23.

Wir freuen uns auf Ihre Fragen, Ihren Input und vor allem auf Ihr Interesse!

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!vision Europe (04/2023). Den Artikel finden Sie hier.

carrierwerke unterstützen Stadtwerke Rödental

Pressemitteilung

carrierwerke unterstützen Stadtwerke Rödental als neues Mitglied der BREKO Einkaufsgemeinschaft bei der Erschließung des aktiven Internetmarkts

 

Walldorf, den 08.08.2023: Die carrierwerke GmbH unterstützt ab sofort die Stadtwerke Rödental bei der Transformation von einem reinen Netzanbieter zu einem aktiven Internetanbieter. Durch diese Zusammenarbeit werden alle Menschen und Unternehmen in Rödental von schnellem und zuverlässigem Internet, Telefonie und TV mit hochwertigem Service profitieren.

Im Bereich der Telekommunikation wurde in den vergangenen Jahren ein Glasfasernetz errichtet, und an einen anderen Anbieter verpachtet. Dies soll sich nun ändern. Mit Unterstützung der carrierwerke werden die Stadtwerke Rödental zukünftig als Internetanbieter agieren und Glasfaser-Internet aus eigener Hand anbieten. So erhalten die Bürgerinnen und Bürger in Rödental künftig neben Energie, Wärme und Wasser auch Internet, Telefonie und Fernsehen direkt von den Stadtwerken Rödental. Dadurch werden alle Dienstleistungen der Grundversorgung zukünftig aus einer Hand angeboten. Zudem ist geplant, das Glasfasernetz in Rödental in den nächsten Jahren flächendeckend auszubauen.

Nachdem die Gremien den Plänen der Stadtwerke Rödental im Mai zugestimmt hatten, erfolgte kurz darauf die Vertragsunterzeichnung der Stadtwerke Rödental und carrierwerke. Die Zusammenarbeit begonnen sie daraufhin unmittelbar. Um Kund*innen und Interessierte auf dem Laufenden zu halten, wurde umgehend eine Marketingkampagne entwickelt, welche zum 31.07.2023 startete. Diese Kampagne soll die Projektfortschritte für Kund*innen und Interessierte transparent machen, während die organisatorischen Umstellungen im Hintergrund bereits laufen.

Martin Ertl, Werkleiter der Stadtwerke Rödental, berichtet:

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit den carrierwerken einen Partner gefunden haben, der uns ein umfassendes Leistungsspektrum bietet und uns in unserem Vorhaben vollumfänglich unterstützt.“

Dabei übernehmen die carrierwerke die technische Betreuung der Stadtwerke Rödental und unterstützen unter anderem beim Netzbetrieb und der Bereitstellung der Vorleistungsprodukte Internet und Telefonie. Darüber hinaus umfasst die Partnerschaft auch die operative Unterstützung in den Bereichen Vertrieb und Marketing. So wird sichergestellt, dass die Stadtwerke Rödental optimal von den Erfahrungen der carrierwerke profitieren und der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden kann. Die ersten Endkunden sollen bereits Ende dieses Jahres versorgt werden.

„Schnelles Internet kommt allen zugute und sichert die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität einer ganzen Region. Daher freut es mich umso mehr, dass die Stadtwerke Rödental mit uns als Partner nun die Versorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette selbst in die Hand nehmen und damit den entscheidenden Schritt Richtung Zukunft gehen.“

fasst Michael Neska, Geschäftsführer der carrierwerke, zusammen.

Durch die Mitgliedschaft der Stadtwerke Rödental in der BREKO Einkaufsgemeinschaft eG, ergeben sich für sie weitere Vorteile. So profitieren die Stadtwerke unter anderem von Sonderkonditionen bei Diensten, welche Sie von den carrierwerken als Listungspartner der BRKEO eG beziehen.

Über Stadtwerke Rödental

Die Stadtwerke Rödental und ihre Tochtergesellschaften versorgen ca. 13.500 Menschen in Rödental mit Strom, Wärme, Wasser und Elektromobilität, betreiben das Rödenbad und entsorgen das Abwasser. Die Stadtnetz Rödental ist der Internetanbieter in und um Rödental und eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Rödental. Als Internetanbieter ergänzt das Stadtnetz Rödental die Stadtwerke Rödental um die Dienstleistungen Internet, TV und Telefonie.

Über carrierwerke GmbH

Die carrierwerke GmbH bietet Stadtwerken, Kommunen und Netzinhabern die gesamte Palette an Dienstleistungen an, um als Carrier und ISP nachhaltig im Telekommunikationsmarkt zu bestehen. Durch die langjährige Branchenerfahrung der handelnden Personen gehen die angebotenen Leistungen weit über die eines klassischen technischen Dienstleisters hinaus. Neben der Lieferung von Diensten und dem Betrieb des Breitbandnetzes unterstützt die carrierwerke so auch durch intelligente Softwarelösungen und umfangreiche Beratungsleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF!

5. Gigabit-Studie: Glasfaserausbau – große Chancen für Stadtwerke

„40,6 Millionen gigabitfähige Anschlüsse gibt es Mitte 2023 in Deutschland. (…) Dies sind 2,2 Millionen mehr als Ende 2022.“

Am 15. Juni wurde die neue 5. Gigabit-Studie 2023 veröffentlicht, welche von DIALOG CONSULT und VATM vorgestellt wurde. Die Studie basiert auf Ergebnissen einer schriftlichen Befragung der Mitgliedsunternehmen im VATM („Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V.) im Zeitraum von März bis Mai 2023 sowie einer Auswertung von Unternehmenspublikationen und öffentlich zugänglichen Studien zu Glasfaseranschlüssen.

In diesem Blogbeitrag soll eine Brücke zu den Stadtwerken geschlagen werden, da der Glasfaserausbau eine große Chance für sie darstellt, um die digitale Infrastruktur in ihren Versorgungsgebieten zu verbessern. Denn Stadtwerke können effektiv auch zur digitalen Entwicklung ihrer Regionen beitragen.

Die in der Marktanalyse vorgestellten Daten zeigen auf, dass es derzeit in Deutschland insgesamt 40,6 Millionen gigabitfähige Anschlüsse gibt, was einen Zuwachs von 2,2 Millionen Anschlüssen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Insgesamt werden Ende Juni 32,4 Millionen Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen versorgbar sein, was mehr als 71 Prozent entspricht. Der Ausbau der gigabitfähigen HFC-Netze spielt dabei eine entscheidende Rolle für die gute Versorgungsquote.

37 Prozent der Gigabit-Anschlüsse sind Glasfaseranschlüsse

Das HFC-Netz wurde laut Datenlage weitgehend auf den Gigabit-Standard DOCSIS 3.1 aufgerüstet. Der Glasfaserausbau, insbesondere im ländlichen Raum, nimmt ebenfalls zu. Bis Ende Juni 2023 wird die Anzahl der FTTB/H-Anschlüsse um 16,2 Prozent auf 15,1 Millionen Anschlüsse steigen.

Die Studie betont, dass in der politischen Diskussion zwischen Ausbauzahlen und tatsächlicher Versorgung differenziert werden sollte. Denn von den neugebauten Anschlüssen tragen nur etwas über eine Million wirklich zur Verbesserung der Bevölkerungsversorgung bei. Die Zahlen der Erhebung zeigen, dass das Erreichen der Glasfaser-Ausbauziele der Bundesregierung bis 2025 und 2030 keine Selbstverständlichkeit ist.

Der Großteil, 84 Prozent, der gigabitfähigen Anschlüsse wird von Wettbewerbern angeboten, während die Telekom im DSL-Markt Marktanteile gewinnen konnte. Die Nachfrage nach hochbitratigen Anschlüssen und Gigabit-Bandbreiten steigt weiter an. Die Studie hebt die Bedeutung einer besseren Förderpriorisierung und einer sinnvollen Verknüpfung von eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau hervor. Eine Herausforderung besteht auch in der Abschaltung der Kupfernetze und der Steigerung der Take-up-Rate, damit der Netzausbau rentabel ist.

Hohe Bandbreiten – Hohe Nachfrage

Die Nachfrage nach Datenvolumen und hochbitratigen Anschlüssen steigt weiter an. Im ersten Halbjahr ist das pro Anschluss und Monat erzeugte Datenvolumen um gut 7 Prozent gewachsen und beträgt durchschnittlich 411 Gigabyte. Fast die Hälfte der Kunden fragt nach Bandbreiten von 250 Mbit/s und höher. Gigabit-Bandbreiten sind besonders attraktiv für Kunden.

 „Gerade auch das Produkt „Gigabit-Bandbreite“ ist offensichtlich „sexy“ und übt einen besonderen Reiz auf Kunden aus“, erwähnt Andreas Walter, der Geschäftsführer der Dialog Consult GmbH ist.

Die Verbraucherpreise für einen Gigabit-Anschluss liegen monatlich bei durchschnittlich 56,46 Euro mit Anfangsrabatten und 68,77 Euro ohne Rabatte. Im Geschäftskundenmarkt wollen zwei Drittel der Kunden Bandbreiten von 250 Mbit/s und mehr, und über ein Drittel fordert Bandbreiten von 500 Mbit/s und höher.

Der VATM-Geschäftsführer Dr. Frederic Ufer betont, dass der Glasfaser-Ausbau vorangetrieben wird, aber die politischen Rahmenbedingungen stimmen müssen, damit Investoren weiterhin investieren. Er fordert eine bessere Wettbewerbssituation, um die Telekom-Konkurrenz zu ermöglichen, und eine Reduzierung des strategischen Überbaus. Die Gefahr eines unvollständigen flächendeckenden Ausbaus besteht auch durch das neue Förderkonzept der Bundesregierung.

Prognosen

Unter den aktuellen Bedingungen stellt die Studie folgende Prognosen bis Ende 2023 vor:

  • „Die Zahl der Gigabit-Anschlüsse in Deutschland wird Ende 2023 bei etwa 42–43 Millionen liegen – Damit werden Ende des Jahres 2023 etwa 74 Prozent der Haushalte und KMU mit einem Gigabit-Anschluss versorgt sein

  • Die Zahl der FTTB/H-Anschlüsse in Deutschland wird Ende 2023 die 17-Millionen-Schwelle erreichen – 37 Prozent der privaten Haushalte und KMU können dann einen FTTB/H-Anschluss nutzen

  • Nur bei anhaltend hohen Investitionen in den FTTB/H-Ausbau in Verbindung mit einer Vermeidung eines „GlasfaserÜberbaus“ kann das am 17.03.2022 formulierte Ziel der Gigabit-Strategie des BMDV, bis Ende 2025 eine FTTB/HVersorgungsquote von mindestens 50 Prozent zu erreichen, erfüllt werden

  • Die Europäische Kommission schlägt am 23.02.2023 im Rahmen ihres Programms „EU Gigabit Infrastructure Act“vor, allen Haushalten bis 2030 eine Gigabit-Anbindung zu ermöglichen – Um den verbleibenden 29 Prozent der deutschen Haushalte (= 13,2 Mio. Haushalte/KMU) in den kommenden sieben Jahren einen Gigabit-Anschluss zu ermöglichen, sind intelligente Maßnahmen erforderlich, damit die Infrastrukturinvestitionen sinnvoll eingesetzt werden“

Die ganze 5. Gigabit-Studie können Sie auf der Website des VATM nachlesen.

Glasfaserausbau – eine große Chance für Stadtwerke

Die vorliegende Marktanalyse zur Gigabit-Versorgung in Deutschland liefert wichtige Erkenntnisse für Stadtwerke, die am Ausbau und der Bereitstellung von Hochgeschwindigkeitsinternet interessiert sind. Denn Anforderungen und Nachfrage steigen. Jetzt ist der Zeitpunkt günstig, als Stadtwerke selbst einzusteigen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen auf, dass der Glasfaserausbau vor allem in ländlichen Gebieten vorangetrieben wird, wo keine anderen gigabitfähigen Netze verfügbar sind. Dies verdeutlicht die Chance für Stadtwerke, in diesen Regionen als wichtige Akteure aufzutreten und die Versorgungslücke zu schließen.

Darüber hinaus wird deutlich, dass die Nachfrage nach Gigabit-Anschlüssen stetig steigt, insbesondere bei privaten und geschäftlichen Kunden. Dies bietet Stadtwerken die Möglichkeit, attraktive Angebote mit hohen Bandbreiten zu entwickeln und somit den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit anderen Anbietern und die Förderung von Open Access. Durch eine effiziente Nutzung der Netze und Kooperationsprojekte können Stadtwerke ihre Kapazitäten optimal auslasten und die Kosten für den Ausbau reduzieren.

Durch eine strategische Herangehensweise, die Berücksichtigung der Marktanforderungen und die Zusammenarbeit mit anderen Playern können Stadtwerke eine führende Rolle bei der Bereitstellung von Gigabit-Internet übernehmen und somit zur digitalen Entwicklung ihrer Regionen beitragen und die digitale Infrastruktur in den Versorgungsgebieten deutlich verbessern.

Gemeinsam können wir unsere Städte und Gemeinden zu Smart Cities von morgen machen! Wie das ablaufen kann, zeigen wir in unserem Blogbeitrag „Chancen ergreifen und Internetanbieter werden“. 

Let’s do it!

Internet Service Provider werden – so geht’s

Die Nachfrage nach schnellem Internet ist groß und sie ist berechtigt – wir alle würden von einem leistungsfähigen und zukunftssicheren Internet profitieren. Bisher ist es in Deutschland jedoch nur eingeschränkt verfügbar. Genau hier liegen große Chancen für neue Internetanbieter. Wir wollen Mut machen und zeigen, dass sich der Schritt zur Glasfaser mit dem nötigen Know-how mehr als lohnt.

Überblick verschaffen:

Wie steht es um den deutschen Internetmarkt?

Deutschland hat den Startschuss des Glasfaserausbaus verschlafen. Das ist in vielerlei Hinsicht problematisch, bietet Stadtwerken und Versorgungsunternehmen aber  auch eine Nische. Denn das Angebot an Glasfaseranschlüssen ist so gering, dass die Nachfrage vielerorts noch sehr hoch ist. Diese Nachfrage will befriedigt werden. Und die Glasfaser ist dafür die Technologie der Wahl. Denn von einer leistungsfähigen, stabilen und zukunftssicheren Internetinfrastruktur profitieren Umwelt, Industrie, Verwaltung und Privathaushalte in ganz Deutschland gleichermaßen.

Laut der aktuellen VATM-Marktstudie haben seit Ende 2022 mehr als drei Viertel der Haushalte in Deutschland die Möglichkeit, einen Gigabitanschluss zu nutzen. Der Glasfaserausbau wird demnach vor allem in unterversorgten, ländlichen Gebieten vorangetrieben. Wie schnell die Ziele der Bundesregierung erreicht werden, wird sich zeigen. Schließlich sollen bis 2025 mindestens 50 Prozent der Haushalte und Unternehmen ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Bis 2030 sollen alle über einen Glasfaseranschluss und den neuesten Mobilfunkstandard 5G verfügen. Um diesen Grad der Internetversorgung zu erreichen, müssen neue Wege beschritten werden. So ist es zum Beispiel sinnvoll, wenn neue Internet Service Provider die hohe Nachfrage nach schnellem Internet erkennen und bereits vorhandene Netzinfrastrukturen gemeinsam mit bestehenden Akteuren nutzen. Ebenso können alternative Netzbetreiber, wie beispielsweise Stadtwerke, einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung leisten.

Kosten

Finanzielle Unterstützung ist vorhanden, da Investoren und auch kommunale Unternehmen mit privaten Mitteln investieren. Öffentliche Gelder stehen zum Beispiel in Form von Förderungen für den Bau von Glasfasernetzen zur Verfügung. Diese Möglichkeiten zu nutzen, kann sinnvoll sein, da bereits vor dem Markteintritt hohe  Investitionen getätigt werden müssen. Der Löwenanteil der Kosten bei einem neuen Internetanbieter entfällt erfahrungsgemäß auf die Baukosten, wodurch sich Amortisationszeiten von 20 bis 40 Jahren ergeben. An dieser Stelle kommt es auf das Geschäftsmodell des Netzbetreibers an. Möchte er die Netzkapazitäten an andere Diensteanbieter vermieten? Oder will er das Netz selbst betreiben, mit eigenen digitalen Angeboten für Endverbraucher*innen und Unternehmen und somit selbst zum Internet Service Provider werden?

Entscheidung fällen. Nur wie?

Die Frage, ob und wie man Internetanbieter werden will, muss zunächst im Detail überprüft werden. Im ersten Schritt ist es folglich ratsam, die Ausgangssituation des Unternehmens zu definieren. Auf dieser Basis kann entschieden werden, wie ein Glasfasernetz betrieben werden soll. Dabei muss jedes Unternehmen, jedes Stadtwerk individuell betrachtet werden. Manche Unternehmen sind noch keine Internetanbieter, starten also ganz neu in die Branche. Andere sind schon auf halbem Weg, aber ihre Erträge sind noch ausbaufähig. Sie erreichen ihre Zielquoten nur knapp oder gar nicht. Wieder andere Unternehmen sind bereits aktiv im Ausbau des  Breitbandnetzes, vermarkten dieses aber an andere Internet Service Provider. Sie entscheiden sich nun, die gesamte Wertschöpfungskette zu nutzen und eine eigene Endkundenmarke aufzubauen.

Wird eine Neugründung oder eine Expansion zum Internet Service Provider geplant, ist ein Businessplan obligatorisch. In dieser Phase klärt das Unternehmen, welche Produkte und Dienstleistungen es anbietet, welche Strategie es im Markt verfolgt und welche Chancen und Risiken bestehen. In einem Business Case wird veranschaulicht, welches Problem das neue Projekt im bestehenden Unternehmen lösen soll und welche Umstände dabei berücksichtigt werden müssen. Außerdem wird berechnet, welchen Nutzen und Return on Investment (ROI) es generieren kann, wie viele Ressourcen es benötigt und welches Ziel mit dem Projekt erreicht werden soll. Die Aufgaben sind also umfangreich und erfordern vielfältige Kompetenzen sowie Zusammenarbeit.

 

Beispiel: Mit der Entscheidung, Internetanbieter zu werden, eröffnet sich für Stadtwerke ein neues und lukratives Geschäftsfeld. Stadtwerke sind ohnehin Experten für Infrastruktur und Versorgung. Inzwischen entdecken sie auch die Vorteile eines leistungsfähigen   Telekommunikationsnetzes. Die Erweiterung der eigenen   Produktpalette hilft, höhere Erträge zu erwirtschaften und damit zum Beispiel Umsatzrückgänge in den klassischen Geschäftsfeldern auszugleichen. Darüber hinaus ist die Glasfaser ein Sprungbrett für andere nützliche Technologien, die in Zukunft alltäglich sein werden. Dies gilt beispielsweise für die Themen Smart Metering und Smart City. Wer heute das Fundament für diese Technologien legt, kann in Zukunft agil auf den Markt reagieren.

3, 2, 1, los: Internetanbieter werden

Ob es sich um die Neugründung eines Internet Service Providers handelt oder um einen bestehenden Dienstleister, der sein Angebot um die Sparte Internet erweitern  möchte: Businessplan und Business Case bilden das Fundament, aus dem sich die weiteren Schritte ableiten. Ist die Startposition klar und sind die Ziele definiert, kann der praktische Teil beginnen. Je nach angestrebtem Geschäftsmodell wird entweder der Zugang zu einem Glasfasernetz gekauft oder ein eigenes Netz gebaut. Entweder werden faire Netzanbieter gesucht oder eine Baugenehmigung eingeholt, Fördermittel beantragt und der Bauprozess geplant. Vieles muss also bedacht werden. Will man die Zeit bis zum Netzbetrieb sinnvoll nutzen, laufen weitere Prozesse parallel. Besonders wichtig sind die Schulung und Einarbeitung des Teams, die   Vorvermarktungsphase und die Öffentlichkeitsarbeit. Schließlich eröffnet sich mit der neuen Sparte auch ein neues Arbeitsfeld für alle Mitarbeitenden, potenzielle  Kund*innen sollen das Unternehmen möglichst schnell wahrnehmen und damit auch auf die Website, die Tarife und Vertragsbedingungen zugreifen können. Ein guter Partner an Ihrer Seite hat diese und viele weitere Punkte im Blick, um Sie bereits vor dem Marktstart individuell zu beraten und effektiv zu begleiten.

 

Beispiel: Stadtwerke berichten, dass die größte Herausforderung darin besteht, sich in ein vollkommen neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Infrastrukturkompetenz ist in den Häusern definitiv vorhanden, doch erfordert der Aufbau eines zukunftsweisenden Geschäftsfelds wie der Telekommunikation weitergehende fachliche Ressourcen und Strukturen. Denn in einem so hochdynamischen und komplexen Markt wie der Telekommunikation, der anders funktioniert als die Kernsparten Strom, Gas und Wasser, ist das Know-how ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Mit Kooperation zum Ziel

Der Einstieg in die Telekommunikation lohnt sich, ist aber anspruchsvoll. Gezielte Beratung und geeignete Technologiepartner können hier Abhilfe schaffen. So bekommt das Vorhaben die nötige Struktur und wird umsetzbar. Denn mit klar definierten Zielen und dem richtigen Equipment lässt sich der Weg zum Internet Service Provider mit gutem Gefühl Schritt für Schritt gehen. Technische Dienstleistungen für den Netzbetrieb, automatisierte und digitale Prozesse, ein durchdachtes Tarif und Marketingkonzept sowie geschulte Mitarbeiter*innen sind dabei essenziell. Sie bilden das Rückgrat eines erfolgreichen Geschäftsmodells.

Was sollte ein starker Partner können?

Neben grundlegenden Aspekten wie Kommunikation, Respekt und Wertschätzung geht es bei einer erfolgreichen Partnerschaft vor allem um Vertrauen, um ein  gemeinsames Verständnis von Qualität und dem Ziel der Zusammenarbeit. Diese Werte öffnen die Tür zu einer produktiven Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Ein guter Partner verfügt zusätzlich über ein breites Wissen und langjährige Erfahrung in der Telekommunikationsbranche. Das ermöglicht den ganzheitlichen Blick auf Betrieb und Vermarktung von Telekommunikationsnetzen, welcher sich in der Zusammenarbeit widerspiegelt. Außerdem bietet ein guter Partner neuen Internetanbietern die Möglichkeit, ihre Tarife ganz nach ihren Wünschen zu gestalten. Das ist nur möglich, wenn der Dienstleister frei von Bandbreiten- und Traffic-Begrenzungen ist. Im Bereich TV ist neben IPTV auch die TV-Grundversorgung mit DVB-C-Signalen besonders für die Wohnungswirtschaft von großem Interesse. Deshalb sollte der Partner beide Dienste zur Verfügung stellen. Telefonie-White-Label-Vorleistungsprodukte wie Voice-Over-IP-Lösung, Alternativen für Endkund*innen, die noch einen analogen Anschluss haben, kostenlose Rufnummern und Rufnummernblöcke – das alles bietet ein guter Partner an, um Tarife mit zahlreichen Möglichkeiten zur Auswahl stellen zu können.

Gut zu wissen: Ist die Menge der Vertragsabschlüsse des neuen Internetanbieters anfangs noch gering, sollte der Dienstleister die Nachfragen bündeln können. Diese Bündelung kann beispielsweise durch White-Label-Dienste erfolgen. Produziert der Dienstleister die White-Label-Dienste selbst, wird er sie besonders kostengünstig anbieten können.

 

Doch was nützen ein technisch einwandfreies Netz und ein breites Tarifangebot, wenn die Endkund*innen es nicht verwenden? Eine zielgruppenorientierte Vermarktung und ein pfiffiges Marketingkonzept sind daher von grundlegender Bedeutung für den Erfolg des Projektes. Auch hier sollte der Partner mit Erfahrung und Know-how zur Seite stehen. Weiterhin ist es hilfreich, wenn der Partner individuelle  Beratungsdienstleistungen anbieten kann, wie z. B. Workshops und Schulungen für Mitarbeiter*innen und/oder weitere Nutzer*innen. Schließlich bringt ein neues  Projekt auch neue Prozesse mit sich. Für viele Mitarbeiter*innen kann das neue Projekt aber auch Mehrarbeit bedeuten und den ohnehin schon vollen Arbeitstag belasten. Optimal ist es daher, wenn der Partner zeitweise mit anpacken kann. Das kann zum Beispiel beim Interimsmanagement, bei der Unterstützung vor Ort bei Veranstaltungen oder bei Vermarktungsaktivitäten der Fall sein. Das entlastet das Team und schafft die Basis für einen optimalen Projektstart.

Gemeinsam geht’s besser.

Aller Anfang ist schwer, schließlich wird ein Telekommunikationsnetz nicht nebenbei implementiert. Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Internetprovider zu werden. Auf dem Weg dorthin gibt es Hilfe mit dem nötigen Know-how, man muss sie nur in Anspruch nehmen. Verlässliche Kooperationen mit Beratern, Technologiepartnern oder Dienstleistern sind schließlich die Voraussetzung für einen schnellen Markteintritt und damit nachhaltigen Erfolg. Setzen Sie deshalb
auf einen verlässlichen und erfahrenen Partner, der Ihr Unternehmen lösungsorientiert, nachhaltig und mit viel Erfahrung in der Telekommunikationsbranche zum Ziel führt. Gerne sind wir dieser Partner an Ihrer Seite – für Ihr Team und für Ihre Region.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 03/23.

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