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Kooperationen sind Katalysatoren mit nachhaltiger Wirkung

Deutschland soll in naher Zukunft über ein stabiles und flächendeckendes Glasfasernetz verfügen — ein ambitioniertes Ziel unter Berücksichtigung der aktuellen Lage. Dennoch kann dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Was wir dafür benötigen? Ein kooperatives Miteinander im Glasfaser-Markt.

Grünes Licht für Glasfaser

Wenn es um den digitalen Standort Deutschland geht, ist die Glasfaser die Technologie der Wahl. Denn Industrie, Verwaltung und private Haushalte in ganz Deutschland profitieren gleichermaßen von einer leistungsstarken, stabilen und zukunftssicheren Internetinfrastruktur.

Da sich der Ausbau derzeit gerade im internationalen Vergleich noch langsam gestaltet, ist die Ambition, das Glasfasernetz zu erweitern, groß. Laut der aktuellen VATM-Marktstudie haben seit Ende 2022 über drei Viertel der Haushalte in Deutschland die Möglichkeit, einen Gigabit-Anschluss zu nutzen. Der Glasfaserausbau werde dabei vor allem in schlecht versorgten Gebieten im ländlichen Raum vorangetrieben. Es wird sich zeigen, wie schnell die Ziele der Bundesregierung erreicht werden. Bis 2025 sollen schließlich mindestens 50 Prozent der Haushalte und Unternehmen ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Bis 2030 sollen alle über Glasfaseranschlüsse und den neuesten Mobilfunkstandard 5G verfügen.

Um diesen Grad an Internetversorgung zu erreichen, sind neue Wege gefragt. Sinnvoll ist es zum Beispiel, wenn bereits vorhandene Netzinfrastrukturen gemeinsam genutzt werden. Gleichermaßen können auch alternative Netzbetreiber, wie zum Beispiel gerade Stadtwerke, einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung leisten. Welcher dieser Wege auch gewählt wird: Um den erhofften digitalen Fortschritt zu ermöglichen, führt kein Weg an einer Partnerschaft auf Augenhöhe vorbei.

Netze gemeinsam nutzen

Um schnell und effizient so vielen Menschen wie möglich in Deutschland den Zugang zu schnellem und stabilem Internet zu ermöglichen, benötigt es Partnerschaften. Eine Open-Access-Kooperation öffnet das Glasfasernetz eines ausbauenden Unternehmens für andere Wettbewerber. Unternehmen gleichen Interesses kooperieren also, um mehr Glasfaseranschlüsse zu ermöglichen. Partner können von den Stärken des anderen profitieren und so durch die entstehenden Synergien ihr ganzes Potenzial entfalten. Gemeinsam genutzte Netze reduzieren außerdem Bauarbeiten, Kosten, bieten eine Win-win-Situation für
alle Beteiligten und schaffen mehr Angebot für Endkunden und -kundinnen. Wichtig ist dabei der dauerhafte Netzzugang unter fairen, diskriminierungsfreien Bedingungen. Diese wertvollen Partnerschaften verhindern also nicht nur den Glasfaserüberbau, sie leisten grundlegend einen essenziellen Beitrag zur Digitalisierung und digitalen Teilhabe in Deutschland.

Durch Partnerschaft zum Internetanbieter

Aller Anfang ist schwer. Denn ein Telekommunikationsnetz wird nicht einfach nebenbei implementiert. Auf dem Weg zum Internetanbieter sind verlässliche Kooperationen – mit Beratungen, Technologiepartnern oder Serviceanbietern – Voraussetzung für den schnellen Markteintritt und somit den nachhaltigen Erfolg. Denn am Ende des Tages muss sich die Netzinvestition rechnen. Die Aufgaben sind groß und verlangen vielfältige Kompetenzen und Zusammenarbeit. Stadtwerke berichten beispielsweise, dass die größte Herausforderung darin besteht, sich in ein vollkommen neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Infrastrukturkompetenz ist in den Häusern zwar zweifelsohne vorhanden, doch erfordert der Aufbau eines zukunftsweisenden Geschäftsfelds wie der Telekommunikation weitergehende fachliche Ressourcen und Strukturen. Denn in einem so hochdynamischen und komplexen Markt wie der Telekommunikation, der anders funktioniert als die Kernsparten Strom, Gas und Wasser, ist das Know-how ein entscheidender Erfolgsfaktor. Neben grundsätzlichen Aspekten wie die Zusammenarbeit und die notwendige fachliche Kompetenz und Erfahrung geht es bei einer erfolgreichen Partnerschaft vor allem auch um Vertrauen und ein gemeinsames Verständnis von Qualität und dem Ziel der Zusammenarbeit.

Eine Frage der Finanzen

Der Bau von Glasfasernetzen ist kapitalintensiv und die Inflation ist aktuell ein ständiger Begleiter, wenn es um finanzielle Fragen geht. Doch auch in diesem Bereich zahlen sich gemeinsame Interessen an einem flächendeckenden Glasfasernetz aus: Finanzielle Hilfe ist vorhanden, sie muss nur in Anspruch genommen werden. Investoren und auch kommunale Unternehmen investieren über privatwirtschaftliche Finanzmittel, öffentliche Gelder stehen zum Beispiel in Form von Förderungen zum Glasfasernetzbau zur Verfügung. Das hat vielerlei Gründe. Glasfaser schafft Mehrwert und Wertsteigerung, zum Beispiel in der Wohnungswirtschaft. So werden Immobilien mit entsprechendem Anschluss attraktiver. Ein Anschluss, der bis in den Wohnbereich ragt (FTTH), ist dabei die beste Lösung und inzwischen ein Kaufargument. Die Voraussetzung dafür ist – wie könnte es anders sein – ein bereits vorhandenes Glasfasernetz.

Durch Kooperation zur digitalen Teilhabe

Ob Seite an Seite im Glasfasernetz oder gemeinsam zum Internetanbieter – Kooperationen sind Katalysatoren mit nachhaltiger
Wirkung. Die Anforderungen, die derzeit bezüglich des Glasfaserausbaus in Deutschland gestellt werden, kann kein Unternehmen allein stemmen. Erst durch Kooperationen und Partnerschaften wird unser aller Ziel zum Greifen nah: digitale Teilhabe für alle – und das auf höchstem technischem Niveau.

Der Schritt in den Telekommunikationsmarkt bedeutet für viele Unternehmen eine Herausforderung, doch er lohnt sich allemal. Denn mit den richtigen Partnern an ihrer Seite wird diese Herausforderung zum vollen Erfolg für das Unternehmen, für die Region und für die Zukunft.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst im VATM Jahrbuch 2023.

Über Michael Neska

Michael ist Geschäftsführer der carrierwerke, seit knapp 10 Jahren in der Telekommunikationsbranche zuhause und damit bestens vernetzt. Zuletzt hat er die Unternehmensführungen bei einem technischen Dienstleister und diversen Internet Service Providern verantwortet. Dabei hat er nicht nur eine Vielzahl von Projekten erfolgreich umgesetzt, sondern auch maßgeblich das Unternehmenswachstum vorangetrieben.

Stadtwerke – zentrale Akteure der Glasfaserversorgung

Die aktuelle Ausgabe der Cable!vision Europe enthält einen Beitrag der carrierwerke GmbH. Im Artikel geht es darum, dass Stadtwerke zentrale Akteure der Glasfaserversorgung sind und um die Möglichkeit, die Glasfaser als unternehmerische Chance zu nutzen. Wir liefern einen kurzen Überblick über unseren Text.

Digitalgesellschaft nur mit Glasfaser möglich

Die Anforderungen an die Versorgung mit schnellem und stabilem Internet steigen rasant an. Intelligente Städte, ein digitalisierter Staat und die Verkehrswende sind nur ein paar Bereiche, die auf eine zuverlässige und leistungsfähige Internetanbindung – und somit auf Glasfaserinternet bauen.

Unser zentraler Standpunkt lautet: Nur mit einem nachhaltig betriebenen, flächendeckenden Glasfasernetz kann es eine Digitalgesellschaft mit all ihren Vorteilen geben. Daher werfen wir einen genaueren Blick auf die Bereiche einer Digitalgesellschaft und zeigen auf, warum Stadtwerke zentrale Akteure der Internetversorgung sind.

4 gewinnt: Gründe für den Ausbau des Glasfasernetzes

Es gibt einige Anlässe für den Glasfasernetzausbau. Hier geben wir die zentralen Punkte aus dem Text gebündelt wieder.

1. Stadt von morgen: Städte müssen mit der Digitalisierung mithalten können, um eine moderne Lebensweise zu ermöglichen. Für eine intelligente Stadt wird ein flächendeckendes, stabiles Netz benötigt.

2. Digitaler Staat: Sollen in Zukunft bürokratische Prozesse vereinfacht und die digitale Teilhabe gestärkt werden, muss in den Glasfaserausbau investiert werden.

3. Nachhaltigkeit: Die Glasfaser verbraucht weniger CO₂ als kupferbasierte Alternativen und sorgt gleichzeitig für weniger Wartungsarbeiten. Klimafreundliche Möglichkeiten wie Carsharing sind zudem nur mit einem stabilen Netz optimal nutzbar.

4. Wachsender Bedarf an digitalen Infrastrukturen: Die Digitalisierung schreitet weiter voran. Mehr Geräte werden mit dem Internet verbunden, mehr Zeit wird im Internet verbracht. Die Infrastruktur muss sich solchen Umständen anpassen können. Dabei sind Stadtwerke zentrale Akteure und Erfolgsfaktoren für die flächendeckende Internetversorgung Deutschlands.

Glasfaser lohnt sich

Die Telekommunikation ist ein neues Geschäftsfeld mit neuen Herausforderungen – aber auch mit großem Potenzial. Der Markt ist sehr dynamisch, gerade hinsichtlich Preismodellen und Vertrieb. Zeitgleich steht mit dem Tiefbau der teuerste Investitionsblock ganz am Anfang. Doch es lohnt sich, diesen Schritt zu gehen. Denn wer ein Glasfasernetz hat, verfügt damit auch über die technische Basis für zahlreiche Mehrwertleistungen wie WLAN, LoRaWAN, 5G-Mobilfunknetz, Datencenter oder Cloud Services. Und nicht zu vergessen: die Glasfaserinfrastruktur ist Ertragsgarant. Wer mit dieser Infrastruktur zuerst auf dem Markt ist, wird in den meisten Fällen langfristig auch der einzige Infrastrukturanbieter vor Ort sein.

Schlüssel zum Erfolg: professionelle Vertriebsarbeit

Um die große Investition in den Ausbau eines Telekommunikationsnetzes zu refinanzieren, spielt die Vertriebsarbeit eine entscheidende Rolle – und zwar unabhängig vom gewählten Geschäftsmodell als Infrastrukturanbieter oder Internet Serviceprovider. Denn was hilft das beste Produkt, wenn die potenziellen Kundinnen und Kunden nicht davon erfahren? Es muss ein durchdachtes und stimmiges Vermarktungskonzept her, genauer: Marke, Marketing und Vertrieb. Stadtwerke und EVUs haben vor Ort einen Standortvorteil. Sie sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil der kommunalen Versorgungslandschaft und genießen ein großes Vertrauen.

Wenn ein Stadtwerk eine eigene Telekommunikationsmarke für Dienste wie Internet, Telefonie oder TV schaffen will, sind dies günstige Voraussetzungen. Eine starke, eingängige Marke braucht ein kommerzielles und vertriebliches Konzept. Der Kundenservice muss zuverlässig sein, die Tarife zeitgemäß, die technischen Leistungen stabil und hochverfügbar. Auch hier ist spezielle Expertise wichtig, um zu entscheiden, ob man selbst Telekommunikationsanbieter sein will oder nicht. Und wenn ja, ob als Eigenmarke oder unter dem Mantel der Stadtwerkemarke. Partnerschaften führen auch hier zum Erfolg.

Große Entscheidungen für große Chancen

Um diese zu nutzen, sind viele Schritte zu gehen. Dafür braucht es Partner mit einem ganzheitlichen Ansatz, der Mehrwert nach dem Prinzip „Alles aus einer Hand“ generiert. Ganzheitlich bedeutet das, dass sämtliche Bereiche und Prozesse des Unternehmens auf die Anforderungen der Endkunden ausgerichtet sind. Durch Know-how-Transfer wird das Risiko möglicher Fehlentscheidungen reduziert und durch Kooperationen auf Augenhöhe kommt man effektiv zum gemeinsamen Erfolg: Die eigene Telekommunikationsmarke der Stadtwerke in der Region zu etablieren!

Sie wollen mehr erfahren?

Dann lesen Sie hier den kompletten Artikel.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 05/22.

Über Daniel Röcker

Daniel verantwortet bei den carrierwerken als Prokurist die Bereiche Vertrieb & Marketing. Der studierte Bankkaufmann hat in seiner über 6-jährigen Branchenerfahrung diverse Projekte in verantwortlicher Position erfolgreich umgesetzt. Durch seine langjährige leitende Tätigkeit bei einem technischen Dienstleister und zuletzt auch als Geschäftsführer eines Internet Service Providers ist er mit den Anforderungen aller Akteure am Markt bestens vertraut.

Interview über Glasfaserausbau: Ohne geht nicht.

Inga Hagemann der TKRZ Stadtwerke GmbH und unser Kollege Daniel Röcker waren im VKU-Talk in Berlin zu Gast. Dort wurden sie zum Glasfaserausbau interviewt, wobei ein spannendes Gespräch entstanden ist.

Im Video erörtern sie, warum der Glasfaserausbau in Deutschland weiter voranschreiten muss. Passend dazu geben Inga Hagemann und Daniel Röcker Tipps, wie Stadtwerke den Glasfaserausbau meistern. Dabei berichten sie von ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit und Partnerschaft. Inga Hagemann erzählt im Interview, wie die carrierwerke sie beim Projekt Glasfaserbau tatkräftig unterstützt hat. Denn mittlerweile bietet die TKRZ in Emsdetten schnellstes Internet über Glasfaser an – und das mit Erfolg.

Hier ein paar Eindrücke aus Berlin:

VKU Kommunal Digital schreibt dazu folgendes:

Im Interview wird deutlich, wieviel Potenzial die Zusammenarbeit in einer Kooperation haben kann. Inga Hagemann, TKRZ, und Daniel Röcker, carrierwerke, berichten über eigene Erfahrungen, Herausforderungen und Prozesse in der Umsetzung. Außerdem zeigt sich, warum auch andere Stadtwerke den Glasfaser-Ausbau weiter vorantreiben sollten.

Aber nun genug von uns. Schauen Sie sich das Video selbst an.

Sie wollen mehr wissen?

Im Rahmen von #ohnegehtnicht veröffentlichen wir regelmäßig Beiträge. Hierbei werden einerseits Bereiche wie der digitale Staat, die Verkehrswende und 5G näher beleuchtet. Andrerseits werden Vorschläge für das Umsetzen dieser Ideen geliefert, damit die Glasfaser erlebbar gemacht wird. Um mehr zu erfahren, klicken Sie einfach hier.

Über Denise Davidt

Als Content Creatorin ist Denise die kreative Wortakrobatin im Team der carrierwerke. Die studierte Medienkulturforscherin ist seit 2019 in der Telekommunikationsbranche tätig und im Marketing zu Hause. Seitdem hat sie einige Projekte erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

DESI-Index – Ergebnisse

Der Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (Digital Economy and Society Index, DESI) wird jährlich von der Europäischen Kommission veröffentlicht. Dabei fasst der Index Indikatoren für die digitale Leistung Europas zusammen. Die Europäische Kommission überwacht so seit 2014 den digitalen Fortschritt der Mitgliedstaaten. 

Der DESI enthält jedes Jahr Länderprofile, die die Mitgliedstaaten bei der Ermittlung prioritärer Maßnahmen unterstützen, sowie thematische Kapitel, die eine Analyse auf europäischer Ebene in allen wichtigen digitalen Bereichen anbieten, die für die Untermauerung politischer Entscheidungen unerlässlich ist. 

Für die DESI-Berichte für 2022 wurden hauptsächlich Daten aus 2021 herangezogen und betrachten die Fortschritte, die in den EU-Mitgliedstaaten im digitalen Bereich erzielt wurden. Während der COVID-19-Pandemie haben die Mitgliedstaaten ihre Digitalisierungsbemühungen vorangetrieben, kämpfen aber immer noch darum, die Lücken bei digitalen Kompetenzen, dem digitalen Wandel von KMU und der Einführung fortschrittlicher 5G-Netze zu schließen.

 

Deutschland nahe dem EU-Durchschnitt 

Deutschlandsteht im Index unter den 27 Mitgliedstaatenan 13. Stelle.Im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert sich Deutschlands Ranking somit um zwei Plätze. Dennoch liegt Deutschlands DESI-Wert mit 52,9 leicht über dem EU-Wert von 52,3.  

Langfristig gesehen hat das Land in den vergangenen fünf Jahren (2017–2022) jedoch recht gute Fortschritte erzielt. Hierbei bescheinigt der DESI-Bericht Deutschland nach Italien das zweithöchste Wachstumstempo hinsichtlich seiner digitalen Leistung und wird somit zu den Top Überperformern gezählt. 

Humankapital 

Im Bereich Humankapital kommt es zu gemischten Ergebnissen. Bei den Indikatoren für digitale Kompetenzen liegt das Niveau leicht unter dem EU-Durchschnitt. Dagegen rangiert der Anteil der Fachkräfte für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) über dem EU-Durchschnitt. Damit landet Deutschland in dieser Kategorie mit dem Wert von 45 auf Platz 16 und dementsprechend leicht unter EU-Durchschnitt (45,7).  

Konnektivität 

ImBereich der Konnektivitäterzielt das Land gute Ergebnisse und landet mit einem Wert von 67,3 sogar auf Platz 4. Die Abdeckung mit Festnetz mit sehr hoher Kapazität (VHCN) hat sich deutlich verbessert. Mit 75 % liegt sie nun über dem EU-Durchschnitt. Dennoch steht Deutschland bezüglich des Glasfaserausbaus vor großen Herausforderungen. Denn es besteht weiterhin eine digitale Kluft zwischen fester VHCN-Versorgung in Städten und ländlichen Gebieten. Um die Ziele des digitalen Jahrzehnts zu erreichen, insbesondere die vollständige Versorgung aller deutschen Haushalte bis 2030, muss noch viel geschehen.  

Denn aktuell haben nur 15,4 % der deutschen Haushalte einen FTTX-Anschluss. Die Steigerung der Kapazität des Tiefbausektors ist von entscheidender Bedeutung. 

Integration der Digitaltechnik durch Unternehmen 

Hier liegen die meisten Indikatoren nahe am EU-Durchschnitt, mit Platz 16 jedoch knapp darunter. Es besteht Verbesserungspotenzial. Vom Ziel der digitalen Dekade, dem Erreichen einer mindestens grundlegenden digitalen Intensität durch mehr als 90 % der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), ist Deutschland noch ein deutliches Stück entfernt.

Digitale öffentliche Dienste 

Auch im Bereich derdigitalen öffentlichen Dienste liegt Deutschland beim EU-Durchschnitt, wenn doch mit Platz 18 ebenfalls darunter. 

Deutschland liegt in der EU auf Platz 18 bei digitalen öffentlichen Diensten. Hier schneidet das Land noch immer unterdurchschnittlich ab. Trotz mehrerer Initiativen der Bundesregierung zur Beschleunigung der Digitalisierung im öffentlichen Dienst. Der Anteil der Internetnutzer, die E-Government-Dienste nutzen, liegt mit 55 % auf Platz 24 und damit hinter den meisten EU-Mitgliedstaaten. Angesichts der kürzlich behandelten Thematik Digitaler Staat wundert uns dieses Ergebnis nicht.  

Fazit

Trotz seiner Vorsätze liegt Deutschland noch immer nur knapp über dem EU-Durchschnitt. Besonders mit Hinblick auf die Ziele, die sich die Bundesregierung im Rahmen der Gigabitstrategie gesetzt hat, müssen den Plänen nun Taten folgen. Denn soll jeder Haushalt bis 2030 einen Glasfaseranschluss erhalten, muss der Netzausbau konsequent beschleunigt und vereinfacht werden. Und: Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist eine Gemeinschaftsaufgabe und daher auch nur gemeinsam möglich. Auch hier gilt: Ohne geht nicht. 

Die gesamte Analyse des Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) finden Sie hier.

 

 

Über Jacqueline Thumm

Jacqueline verantwortet als Teamleiterin Marketing den Markenauftritt und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der carrierwerke. Anfang 2020 ist die studierte Kommunikationsspezialistin in die Telekommunikationsbranche gewechselt und hat seither diverse Projekte - sowohl für Kunden als auch intern - erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Glasfaser: Zukunft für Kommunen

Wir durften einen Artikel zu der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift der gemeinderat (09/22) beisteuern. In unserem Text thematisieren wir, dass die Glasfaser die Zukunft für Kommunen ist. Denn ohne schnelles Internet wird der digitale Wandel uns allen wie Sand zwischen den Fingern zerrinnen. Die Lösung? Klar! Ein flächendeckender Glasfaserausbau.

Was bewirkt die Glasfaser zukünftig für Kommunen?

So einiges. Im Text beziehen wir uns aber vor allem auf die bürokratischen Hürden, die mit schnellem Internet bequem von zu Hause genommen werden können. Ohne Öffnungszeiten, Terminvereinbarungen oder Wartezeiten beachten zu müssen.

[Es] könnten Verwaltungsdienstleistungen medienbruchfrei und damit durchgängig online angeboten werden – von der Antragstellung bis zum endgültigen Bescheid.

Das bedeutet, dass der Gang zum Amt in den meisten Fällen überflüssig werden würde. Öffentliche Dienstleistungen könnte man somit schneller, effizienter, transparenter und kostengünstiger in Anspruch nehmen.

3, 2, 1, Glasfaser!

Wie profitieren Kommunen vom schnellen Internet? Ja, damit es mit der Glasfaser klappt, braucht es allgemeines Umdenken und die interne Umstrukturierung in den Behörden.

Der digitale Staat muss die Zukunft sein, doch es gibt noch viel zu tun.

Aber es lohnt sich: Denn ohne schnelles Internet kann der digitale Wandel nicht gelingen. Die Nachfrage nach verlässlichem Internet steigt von Tag zu Tag an. Wir plädieren dafür, jetzt in den Glasfaserausbau und somit in die Zukunft zu investieren.

Jede Kommune kann und muss genau jetzt den richtigen Schritt wagen und in Glasfaser investieren.

Wir stehen Ihnen dabei tatkräftig zur Seite. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Gespräch. Wir freuen uns den Austausch.

Sie wollen noch mehr zum Thema #ohnegehtnicht lesen? Dann schauen Sie sich hier unsere weiteren Beiträge an.

Über Denise Davidt

Als Content Creatorin ist Denise die kreative Wortakrobatin im Team der carrierwerke. Die studierte Medienkulturforscherin ist seit 2019 in der Telekommunikationsbranche tätig und im Marketing zu Hause. Seitdem hat sie einige Projekte erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Internetanbindung bis in jede Wohnung!

Neue Kooperation bringt Internetanbindung bis in jede Wohnung

Rehnig, homeway und carrierwerke unterstützen Netzbetreiber mit Ende-zu-Ende-Lösung bei der Versorgung von Mehrfamilienhäusern.

Walldorf, den 21.06.2022: Die carrierwerke GmbH, die Rehnig BAK Breitbandnetze & Kabelfernsehen GmbH sowie die homeway GmbH kooperieren zukünftig, um Stadtwerke, Energieversorger und Telekommunikationsanbieter bei der Bereitstellung einer Internetanbindung bis in jede Wohnung in ihrem Versorgungsgebiet zu unterstützen.

Durch den engen Austausch der drei Unternehmen kann so eine Gesamtlösung von der Bereitstellung der Dienste wie Internet, Telefonie und Fernsehen, über den aktiven Betrieb des lokalen Verteilnetzes bis hin zur Verteilung der Signale innerhalb von Mehrparteienhäusern angeboten werden.

Dies ist vor allem für Stadtwerke und Energieversorger interessant, die aktuell oder in naher Zukunft eine eigene Glasfaserinfrastruktur besitzen und in deren Versorgungsgebiet auch Mehrfamilienhäuser und deren Bewohner*innen an das schnelle Netz angeschlossen werden sollen. Da dies in den meisten Fällen sehr aufwändig und komplex werden kann, bündeln die drei Unternehmen ihr Know-how, um eine optimale Versorgung ihrer Kundschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicherzustellen.

Grundlage bildet dabei das passive Glasfasernetz des Netzinhabers. Damit Signale über dieses lokale Verteilnetz, der sogenannten Netzebene 3, bis zu jedem Gebäude verteilt werden können, unterstützen die carrierwerke die Kunden zunächst beim aktiven Betrieb. Neben der Auswahl, Konfiguration und Implementierung der entsprechenden Hardwarekomponenten zählt hierzu auch die spätere Überwachung und Betreuung rund um die Uhr.

Entscheidet sich der Netzinhaber dazu, auch eigene Internettarife anzubieten, dann können die carrierwerke auch hier unterstützen. Neben der Bereitstellung von Internet, Telefonie und Fernsehen umfasst dies auch Softwarelösungen für skalierbare und automatisierte Prozesse sowie Workshops und Schulungen der Mitarbeiter*innen, um eine bestmögliche Vermarktung des Netzes sicherzustellen.

Für den Vertriebserfolg eines Glasfaserprojektes ist jedoch auch die Versorgung der Mehrfamilienhäuser im Versorgungsgebiet ein wichtiger Bestandteil. Dies betrifft sowohl kleine bis mittelgroße Objekte aus Privateigentum, Eigentümergemeinschaften als auch große Gebäudekomplexe und Wohnungswirtschaften.

„Hier ist die optimale Ausstattung der Netzebene 4, also des Verteilnetzes innerhalb eines Gebäudes, unerlässlich”,

erklärt Katja Waldmann, Sales Managerin bei Rehnig.

“Hierzu müssen unter anderem Absprachen mit den Eigentümern der Mehrfamilienhäuser getroffen, die Umsetzung organisiert und die Mieter proaktiv über eventuelle bauliche Maßnahmen aufgeklärt werden. Dies ist teilweise sehr komplex und kann viele Ressourcen binden. Wir als Rehnig können hier die gesamte Projektumsetzung übernehmen und dem Kunden diesen Aufwand ersparen.”

Dabei übernimmt Rehnig nicht nur den Bau und die Abstimmungen im Vorfeld, sondern kümmert sich auch um den Betrieb und die Überwachung der Netzebene 4 im Anschluss.

Damit das Gebäudenetz auch für die Zukunft gerüstet ist, setzt Rehnig unter anderem das System von homeway ein.

„Das innovative homeway System kombiniert vier Verkabelungssysteme zu einem Inhausnetz. Dadurch muss eine Bauleitung beispielsweise lediglich entscheiden, in welchen Räumen Multimediaanschlüsse vorgesehen sind“,

erklärt Andreas Bätz-Hammer, Leiter Geschäftsentwicklung und Kooperationen bei homeway. So sind auch künftige Anpassungen der Netzebene 4 ohne bauliche Eingriffe möglich und es kann flexibel auf die individuellen Gegebenheiten eines jeden Gebäudes Rücksicht genommen werden.

 

„Durch die Partnerschaft von Rehnig, homeway und den carrierwerken haben unsere Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, sich komplett auf den Bau und die Vermarktung ihrer Verteilnetze zu fokussieren. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass diese eine hochwertige und zuverlässige Ende-zu-Ende Internetversorgung für Ihre Endkund*innen erhalten, da jeder Partner seine Kernkompetenzen in die Partnerschaft einbringt“,

so Daniel Röcker, Prokurist bei den carrierwerken.

 

„Die bereits im Vorfeld abgestimmten Verantwortlichkeiten zwischen unseren Häusern machen die teilweise sehr komplexe Versorgung der Endkund*innen in Mehrfamilienhäusern so einfach wie nie zuvor“,

fasst Waldmann zusammen.

Rehnig BAK Breitbandnetze & Kabelfernsehen GmbH

Seit bereits über 50 Jahren steht der Name Rehnig für Leistung, Innovation und Zuverlässigkeit in der Errichtung und dem Betrieb von Netzinfrastrukturlösungen zur Multimediaversorgung. Vor allem Netzinhaber wie Stadtwerke, profitieren von unserer langjährigen Erfahrung mit der gewerblichen Wohnungswirtschaft und finden in uns den passenden Partner zur Realisierung der Netzebene 4.

homeway GmbH

Die homeway GmbH – gegründet 2002 – ist ein deutscher Hersteller und Entwickler von Multimedia-Inhausnetzen für Wohnimmobilien. Innovationskraft, technisches Know-how und Qualität made in Germany sind die Basis unserer Arbeit. Wir schaffen Produkte, die sich durch Zukunftssicherheit, Wirtschaftlichkeit, ökologische Verträglichkeit und nicht zuletzt durch ihren Lifestyle-Charakter auszeichnen. Auch deshalb zählen wir als Marktführer viele namhafte Fertighaushersteller, Bauträger, Elektroinstallationsfirmen sowie innovative Elektroplaner zu unseren Kunden und Partnern.

carrierwerke GmbH

Die carrierwerke GmbH bietet Stadtwerken, Kommunen und Netzinhabern die gesamte Palette an Dienstleistungen an, um als Carrier und ISP nachhaltig im Telekommunikationsmarkt bestehen zu können. Durch die langjährige Branchenerfahrung der handelnden Personen gehen die angebotenen Leistungen weit über die eines klassischen technischen Dienstleisters hinaus. Neben der Lieferung von Diensten und dem Betrieb des Breitbandnetzes unterstützt die carrierwerke so auch durch intelligente Softwarelösungen und umfangreiche Beratungsleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Hier erhalten Sie die Pressemitteilung als PDF.

Über Denise Davidt

Als Content Creatorin ist Denise die kreative Wortakrobatin im Team der carrierwerke. Die studierte Medienkulturforscherin ist seit 2019 in der Telekommunikationsbranche tätig und im Marketing zu Hause. Seitdem hat sie einige Projekte erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Smart City und Klimawende müssen Hand in Hand gehen

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um einene Gastbeitrag unseres Partners Haselhorst Accociates.

Habeck schreitet voran

Die viel beschriebene Zeitenwende ist auf dem politischen Parkett in vollem Gange. Erst im April hat Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck das allseits mit Spannung erwartete Osterpaket vorgelegt. Für den Sommer ist bereits das zweite Gesetzespaket in Planung. Die Ziele des Grünen-Politikers sind wahrlich ambitioniert. Bis Ende des Jahrzehnts ist grundlegend vorgesehen, den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch beinahe zu verdoppeln. Ab 2035 soll der Strom in Deutschland dann nahezu vollständig aus regenerativen Energiequellen stammen.

Wanted: Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen

Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket will Habeck damit nicht nur der Klimakrise entschieden begegnen. Er will auch schnellstmöglich die Unabhängigkeit der Bundesrepublik von fossilen Energieimporten aus Russland vorantreiben. Damit die notwendige Umstellung auf eine Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen in dieser Form gelingt, muss an einer Vielzahl an Stellschrauben gedreht werden. Dazu zählt beispielsweise auch die Einbindung der Energietransformation in eine zukunftsweisende Stadtentwicklung – Stichwort: Smart City.

Nachhaltige Stadt- und Gemeindeentwicklung

Während sich der Begriff Smart City in den vergangenen Jahren mehr und mehr zum geflügelten Wort emporgeschwungen hat, rückt vielerorts die eigentliche Absicht hinter einer intelligenten Stadtentwicklung in den Hintergrund. Mit Blick auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen wird etwa deutlich: Die Digitalisierung sollte für eine Stadt keineswegs Selbstzweck sein. Vielmehr steht Smart City gleichbedeutend mit einer nachhaltigen Stadt- und Gemeindeentwicklung.

Rückstand bei Digitalisierung und Vernetzung

Was das genau bedeutet? Natürlich können bereits einzelne digitale Projekte für die Kommunen einen gewissen Mehrwert bieten. Ihr wahres Potenzial entfaltet Smart City jedoch erst, wenn auch wirklich alle städtischen Wohn- und Arbeitsbereiche auf sinnvolle und ressourcenschonende Art und Weise miteinander vernetzt werden: angefangen von den Bereichen Infrastruktur, Energie und Verkehr über die Verwaltung und das Bildungs- und Gesundheitssystem bis hin zur lokalen Wirtschaft und dem Tourismus.

Studie zeigt auf:

Eine smarte Stadtentwicklung ist in der Realität ungemein komplex. Entsprechend verwundert es auch nicht, dass die große Mehrheit der deutschen Städte in puncto Smart City erheblichen Nachholbedarf hat. Keine der hiesigen Kommunen erreicht derzeit einen Digitalisierungsgrad von über 50 Prozent – im Gegenteil. Laut unserer aktuellen Smart-City-Studie von Haselhorst Associates erzielt das Gros der insgesamt 403 untersuchten Städte ab 30.000 Einwohnern noch nicht einmal einen Wert von 20 Prozent.

Entwicklungsschub bleibt auch dieses Jahr aus

Auch in diesem Jahr werden wir die Kommunen in unserem Ranking wieder eingehend unter die Lupe nehmen. Ohne dass die Datenerhebung dafür bereits begonnen hätte, lässt sich in Anbetracht der Ergebnisse der vergangenen Jahre jedoch schon jetzt mutmaßen: Ein wirklich drastischer Entwicklungsschub mit einem flächendeckenden Abschneiden der Städte mit über 50 Prozent erscheint nach wie vor mehr als unwahrscheinlich. Die Gründe dafür sind vielseitig und lassen sich zugleich mit möglichen Handlungsempfehlungen verknüpfen. Feststeht nämlich: Schreitet die Digitalisierung der Städte in den kommenden Jahren nicht endlich massiv voran, droht Deutschland seine Klimaziele deutlich zu verfehlen.

Smart City ist alternativlos

Dieser Aspekt muss in den Rathäusern mit aller Deutlichkeit vermittelt werden. Schließlich wird früher oder später an einer smarten Stadtentwicklung ohnehin kein Weg mehr vorbeiführen. Umso wichtiger ist für die Städte jetzt, sich frühzeitig strategisch klug aufzustellen und das Einsparungspotenzial von CO₂-Emissionen bei einer Smart City ganzheitlich zu betrachten.

Für die nächsten Generationen

Parallel dazu tragen die Kommunen im Zuge der smarten Vernetzung per se zur Förderung der lokalen Lebensqualität bei. Ziel ist, das Leben in den Städten für die nachfolgenden Generationen auf mindestens demselben Niveau zu bewahren, wie es derzeit vorherrscht. Daneben trägt die Digitalisierung entscheidend dazu bei, den Alltag der Stadtbevölkerung schon jetzt erheblich angenehmer zu gestalten. Insbesondere in eher dünn besiedelten Regionen können digitale Projekte helfen, die Versorgung der Menschen in vielerlei Hinsicht zu verbessern. Das ist beispielsweise in Hinblick auf das Gesundheitssystem oder auch bei schwindendem kulturellem Angebot möglich.

Für das Hier und Jetzt

Darüber hinaus ist Smart City ein echter Standortfaktor. Dieser Faktor kann nicht nur für Bewohner*innen ein wichtiges Argument zum langfristigen Bleiben sein. Speziell für die lokale Wirtschaft kann die smarte Vernetzung ein wahrer Anziehungsmagnet sein. Demnach sehen sich die Unternehmen hierzulande nicht zuletzt aufgrund der CSR-Berichtspflicht mehr und mehr dazu veranlasst, das Thema Nachhaltigkeit entschieden voranzutreiben. Weist eine Stadt beispielsweise eine gut ausgebaute regenerative Energieversorgung sowie ein smartes Mobilitätssystem auf, können das handfeste Argumente für eine Firma sein, sich dort anzusiedeln. In Folge werden neue Arbeitsplätze geschaffen, was wiederum die Lebensqualität der gesamten Stadtbevölkerung bewahrt.

Schneller und sicherer Datenaustausch

Ist der Entschluss einmal gefasst, geht es schließlich an die Frage, wie der „Status“ Smart City am effizientesten erreicht werden kann. Auch hier gibt es einige wesentliche Faktoren, die vorab verinnerlicht werden sollten. Schließlich sind diese entscheidend für den langfristigen Erfolg einer intelligenten Stadtentwicklung. Dazu zählt zu Beginn die nötige digitale Infrastruktur. Denn: Kann eine Stadt keine ausreichend gute Breitbandverfügbarkeit vorweisen, werden auf kurz oder lang die angestrebten Digitalprojekte in den Kinderschuhen verharren.

Mehr Glasfaseranschlüsse nötig

Für eine smarte Vernetzung der städtischen Bereiche müssen Daten schnell und möglichst störungsfrei ausgetauscht werden können. Dafür braucht es eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur. Insgesamt hat sich in diesem Kontext in den vergangenen Jahren zwar bereits einiges in der Bundesrepublik bewegt und Mitte 2021 verfügten etwa 95 Prozent der Haushalte über Breitbandanschlüsse von mindestens 50 Mbit/. Was den Anteil an Glasfaseranschlüssen (1.000 Mbit/s) an allen stationären Breitbandanschlüssen angeht, besteht jedoch weiterhin Nachholbedarf: Trotz der stetig steigenden Anzahl an Gigabitanschlüssen hierzulande rangiert die Bundesrepublik laut OECD-Ländervergleich mit einem Wert von rund 6,4 Prozent noch weit jenseits des Durchschnitts in Höhe von 32,1 Prozent.

Aktuelle Lage ist eine Chance

Was auf der einen Seite eher ernüchternd klingt, ist zugleich eine Chance. So ergeben sich rund um den Themenkomplex digitale Infrastruktur, insbesondere für Stadtwerke zahlreiche spannende Geschäftsfelder. Diese können ihnen künftig eine potenziell lukrative Einnahmequelle bieten. Und: Entscheidet sich ein Stadtwerk dafür, sich strategisch im Bereich Glasfaserausbau zu positionieren, kann es sich zugleich als Enabler der Smart City hervortun. Das geht wiederum mit einem langfristigen Geschäftsmodell einher.

Frühzeitige Finanzierungsplanung

Dieser Weitblick ist auch zu Beginn einer Smart-City-Initiative seitens der Städte gefragt. Leider beobachte ich es bei meiner Arbeit immer wieder, dass sich Kommunen zwar erfolgreich für eines der diversen Smart-City-Förderprogramme bewerben. Nach Abschluss einer initialen Förderphase verschwinden die zuvor umfangreich ausgearbeiteten Pläne dann jedoch wieder in den Schubladen der Rathäuser. Der Grund: Den Städten fehlt schlichtweg die Anschlussfinanzierung. In Folge bleibt die Vision von einer Smart City oftmals bei der Umsetzung eines einzelnen Leuchtturmprojekts stecken.

Finanzierung

Genau diese langfristig wenig bedeutenden Einzelprojekte gilt es jedoch unbedingt in einen größeren Kontext einzuordnen. Nämlich, indem sich die Städte bereits vor Beginn ihrer angestrebten Initiativen umfangreich Gedanken über die Finanzierung machen. Dabei sollte man auch die Phase nach einer möglichen Förderung nicht außer Acht lassen. Ganz grundsätzlich ist es nämlich durchaus möglich, rund um Smart City zukunftsträchtige Geschäftsmodelle aufzubauen. Im Idealfall tragen sie sich selbst. Diese sollte man jedoch frühzeitig anstreben und planen.

Umsetzung

Neben dieser umfangreichen Finanzplanung basiert eine erfolgreiche Smart City zudem auf einer strategischen Herangehensweise und Umsetzung. Das heißt: Die Transformation sollte von Anfang an ganzheitlich betrachtet und sämtliche Bereiche sowie Stakeholder miteinbezogen werden. Ansonsten droht wiederum die Gefahr, dass gerade der Aspekt der Vernetzung auf der Strecke bleibt.

Zusammen zum Ziel

Greifbar wird dieses „Big Picture“, indem eine Kommune vorab Zeit und Mühe in eine umfangreich ausgearbeitete Smart-City-Strategie investiert. Diese basiert auf einer Status-quo-Analyse und setzt anschließend sinnvoll auf die jeweiligen Begebenheiten einer Kommune vor Ort auf. Darüber hinaus bindet sie sämtliche Beteiligte der digitalen Transformation in den Prozess ein – angefangen von den städtischen Entscheider*innen über die lokale Wirtschaft bis hin zu den Bürger*innen. Schließlich ist es am Ende die Stadtbevölkerung, die die Digitalprojekte nutzt und eine Smart City damit zum Leben erweckt.

 

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Über Haselhorst Associates:

Die Starnberger Unternehmensberatung Haselhorst Associates ist spezialisiert auf umfassende Digitalisierungskonzepte – sowohl für Smart Cities als auch für Unternehmen. Das Team aus international erfahrenen Partnern verfügt über eine umfangreiche konzeptionelle sowie lösungsorientierte Expertise. Daneben zählen Restrukturierungen und Strategieberatungen zu den wesentlichen Bestandteilen des Projektportfolios von Haselhorst Associates.

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Über Jürgen Germies

Jürgen Germies ist geschäftsführender Partner bei der Unternehmensberatung Haselhorst Associates in Starnberg. Dort ist der Diplom-Kaufmann unter anderem für den Geschäftsbereich Energieversorgung und kommunale Unternehmen verantwortlich. Er war an der Entwicklung der Plattform „Digitale Energiewelt“ der Deutschen Energie-Agentur (Dena) beteiligt, berät Kommunen im Thema Smart City und kommunale Unternehmen zum Glasfaserausbau.

Studie – Stadtwerke und Glasfaser

Kürzlich erschien die MICUS-Studie „Glasfaser als Bestandteil eines fortschrittlichen Stadtwerkeportfolios“.  Anhand einer empirischen Erhebung wird hier aufgezeigt, welche Möglichkeiten und Chancen der Glasfaserausbau für Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen (EVU) birgt.

Außerdem werden in verschiedenen Experteninterviews Wege des Markteinstiegs aufgezeigt. Zu den Gesprächspartnern zählen der BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers, ebenso wie der Universitätsprofessor Torsten J. Gerpott. Auch Geschäftsführer*innen mehrerer Stadtwerke kommen zu Wort.

Im Rahmen der Studie wurden im Sommer 2021 105 Stadtwerke befragt. Dabei wurde deutlich: Bereits 33% der Stadtwerke sind aktiv im Glasfaser Geschäftsfeld.

Glasfaser lohnt sich

Der gelungene Einstieg steht und fällt mit dem zugrunde gelegten Geschäftsmodell – und mit entsprechendem Know-How. Doch die Praxis zeigt: Der Einstieg in das Geschäftsfeld Glasfaser lohnt sich. Auf die Frage wie zufrieden sie mit den Ergebnissen ihres Geschäftsfeldes Glasfaser sind, antworteten 63% mit zufrieden.

Aufgrund der sehr guten Ausgangssituation und der bereits erzielten Erfolge wollen 80 % dieser Unternehmen zusätzliche Investitionen tätigen und einen weiteren Ausbau forcieren.

Stadtwerke sind die Richtigen für den Job

Stadtwerke und EVU können einen entscheidenden Beitrag zur Digitalisierung von Städten und Gemeinden leisten. Denn sie verfügen über Kompetenzen und Ressourcen, die sie sich beim Glasfaserausbau zunutze machen können. Gleichzeitig ist es ihnen so möglich die Gestaltung der digitalen Zukunft gewinnbringend umzusetzen.

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Mit dem Auf- und Ausbau von Glasfasernetzen und digitalen Infrastrukturen werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Als Infrastruktur der Zukunft muss Glasfaser schon heute Bestandteil eines fortschrittlichen Angebotsportfolio von Stadtwerken und EVU sein.

 

„Für Stadtwerke und EVU, die bislang kein eigenes Glasfaserangebot haben, ist aktuell der optimale Zeitpunkt für einen Einstieg in den Glasfasermarkt.“

 

Gerade für diese Fälle hat MICUS einen „ready to go Glasfaser-Masterplan“ erstellt. Hier wird Stück für Stück aufgezeigt was für einen erfolgreichen Markteintritt zu tun ist.

„Der Glasfasermarkt ist kein Selbstläufer, aber wenn Stadtwerke und EVUs dieses Geschäftsfeld strategisch angehen, Synergien mit ihren weiteren Versorgungssparten heben und sich die richtigen Partner ins Boot holen, dann gilt: Glasfaser rechnet sich immer. Glasfaser ist das Material, mit dem die digitale Zukunft gestaltet wird.“

Heißt es in der Pressemitteilung von MICUS hierzu.

„Stadtwerke und EVU sollten sich jetzt bereit machen, die Digitalisierung in ihren Kommunen ernsthaft voranzutreiben“, so MICUS Geschäftsführer Dr. Martin Fornefeld, „denn im Rennen um den Glasfaserausbau wird es in einer Kommune keinen zweiten Platz geben.“

Unsere Meinung

Wir hätten es nicht besser auf den Punkt bringen können. Ja, die Zukunft gehört der Glasfaser – und die Zukunft beginnt jetzt! Damit Smart City, 5G und Co. funktionsfähig umgesetzt werden können, bedarf es einer leistungsfähigen Glasfaserinfrastruktur. Und um dies zu erreichen, ist ein gut durchdachtes Geschäftskonzept essenziell. Besonders beachtenswert ist Schritt 1 des MICUS-Maserplans: „Berater auswählen“. Für das komplexe, sich stetig erweiternde Geschäftsfeld Glasfaser bedarf es speziellen Know-Hows. Analysen, Planungen, Kalkulationen und vielem mehr.

Es ist völlig klar, dass ein Stadtwerk oder ein EVU das nicht alles aus internen Ressourcen erbringen kann. Die Abwicklung eines neuen Geschäftsfeldes nur als mitlaufendes Projekt zu behandeln, sprengt schlicht weg die Kapazitäten. Wo man es doch versucht, ist es meist sehr langwierig und teuer. Doch dafür gibt es Partner. Partner, die auf Augenhöhe beraten und unterstützen und dabei die gesamte Wertschöpfungskette betrachten. Damit aus dem Stadtwerk ein zukunftsfähiges „Carrierwerk“ wird!

 

Die komplette Studie steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung.

Über Jacqueline Thumm

Jacqueline verantwortet als Teamleiterin Marketing den Markenauftritt und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der carrierwerke. Anfang 2020 ist die studierte Kommunikationsspezialistin in die Telekommunikationsbranche gewechselt und hat seither diverse Projekte - sowohl für Kunden als auch intern - erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Die TKG-Novelle – Was ändert sich?

In den vergangenen Monaten war die TKG-Novelle in aller Munde. Am 22.04.2021 beriet sich der Bundestag final über das Telekommunikationsmodernisierungsgesetz (TKMoG). Am 07.05.2021 stimmte der Bundesrat zu. Damit befindet sich das Gesetzgebungsverfahren nun auf der Zielgeraden. Außerdem steht seitdem fest: Die Novelle tritt am 1. Dezember 2021 in Kraft.

„Die TKG-Novelle dient der Umsetzung der Richtlinie (EU) 2018/1972 vom 11. Dezember 2018 über den europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation in nationales Recht. Ziel ist es, den Rechtsrahmen für die Telekommunikationsdienste in der EU noch weiter zu vereinheitlichen.“

Heißt es auf der Seite der Bundesregierung. Hierzu wurde das Telekommunikationsgesetz (TKG) überarbeitet und neu gefasst.

Das TKG legt den Rechtsrahmen für die Telekommunikation in Deutschland fest. Geregelt werden hierbei zum Beispiel Vertragslaufzeiten für Mobilfunkverträge oder die maximalen Kosten, die für eine Gesprächsminute bei 0137- oder 0900- Anrufen anfallen dürfen. Die Befugnisse der Bundesnetzagentur – der zuständigen Regulierungsbehörde für den Telekommunikationsmarkt – werden in diesem Gesetz ebenfalls festgelegt.

In Kürze:

Warum das alles?

Der Telekommunikationsmarkt in Deutschland steht in einem starken Wandel.

Stand im Mobilfunkbereich noch vor 10 Jahren das Telefonieren im Vordergrund, wird heute ein flächendeckender Internetzugang benötigt und erwartet.

Im Festnetzbereich wird inzwischen erheblich in gigabitfähige Glasfasernetze investiert. Durch diese Veränderungen ändern sich auch die Marktverhältnisse. Dementsprechend ist auch eine Anpassung der bisherigen Regeln notwendig.

Ziele

Ein zentrales Ziel der TKG-Novelle ist ein beschleunigter und flächendeckender Glasfaserausbau. Demnach sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Anreize für Unternehmen bieten, einen zügigen und flächendeckenden Ausbau voranzubringen.

Neben diesem Ziel soll außerdem der Rechtsrahmen für die Frequenzverwaltung modernisiert, sowie Genehmigungsverfahren beschleunigt und vereinfacht werden. Weiterhin werden Verbraucherschutzrechte gestärkt. Doch welche Maßnahmen sieht die Novelle im Detail vor?

Welche Maßnahmen im Einzelnen?

Kooperation wird GROSS geschrieben

Die TKG-Novelle unterstützt den dynamischen Ausbauprozess. Denn wie schnell der Glasfaserausbau voran geht, hängt auch von den Marktakteuren ab. Das TKMoG zielt weiterhin auf die wettbewerbsorientierte Regulierung ab und gestaltet den Marktzugang offener. Denn Wettbewerb auf dem Netz wird benötigt, um den Endkunden eine möglichst gute Auswahl an Diensten geben zu können. Daher soll es auch weiterhin darum gehen, Wettbewerbern Zugang zu den Netzen marktmächtiger Unternehmen zu gewähren.

Stopp dem Überbau

Die TKG-Novelle strebt einen Überbauschutz an. Denn die punktuellen Mitverlegungen durch Wettbewerber frühen zur Entwertung von Investitionen in flächendeckende Glasfasernetze. Das bringt den Ausbau nicht voran, sondern verhindert ihn.

Änderung bei der Umlagefähigkeit

Ursprünglich sollte die Umlagefähigkeit komplett abgeschafft werden, nun wird doch noch daran festgehalten, allerdings wird das Instrument an die heutigen Gegebenheiten angepasst.

Sollten nun Glasfaserleitungen verlegt werden, müssen sich Mieter*innen an den Kosten beteiligen. Die Beteiligung beläuft sich dabei auf maximal 60€ pro Jahr für maximal fünf – beziehungsweise in besonderen Fällen – neun Jahre. Dieses sogenannte „Bereitstellungsentgelt“ soll die Verlegung von reinen Glasfaseranschlüssen bis in die Wohnungen vorantreiben.

Die Umlage gilt für Glasfasernetze die seit 2015 errichtet wurden und die Open Access bieten. Die Übergangsfrist von der bislang geltenden Regelung zur neuen Umlageregelung beläuft sich auf drei Jahre.

Weiterhin wird durch die TKG-Novelle ein Anreizaufschlag eingeführt. Dieser erlaubt es Gebäudenetzbetreibern mehr als nur die Mehrkosten für die Mitnutzung dieser Infrastruktur von Dienste-Anbietern zu verlangen. Vorausgesetzt die Netze bestehen vollständig aus Glasfaserkomponenten. Eine Kombination aus Mitnutzungsanspruch und Umlagefähigkeit und damit eine Doppelfinanzierung ist dabei aber ausgeschlossen.

Verschärfter Verbraucherschutz

Im Rahmen des neuen TKG wurden auch viele Neuerungen hinsichtlich Verbraucherschutz aufgenommen. Hier in kürze die Änderungen, die sich durch die Gesetzesänderung für Verbraucher ergeben.

Recht auf schnelles Internet

Durch die Novelle sollen Bürgerinnen und Bürger künftig einen Anspruch auf einen Internetzugang haben. Demnach können Betroffene voraussichtlich ab Mitte 2022 Beschwerde bei der Bundesnetzagentur einreichen, wenn Sie eine zu langsame Breitbandverbindung haben und eine schnellere einfordern. Nach Prüfung der Bundesnetzagentur könnte diese Anbieter mit der Verlegung einer schnelleren Leitung beauftragen.

Grundsätzlich geht dieses Vorhaben in die richtige Richtung. Aber: konkrete Schwellenwerte die die Anbieter den Endkunden zur Verfügung stellen müssen, gehen aus der Novelle nicht hervor. Vielmehr soll das Verkehrsministerium zusammen mit dem Verkehrsausschuss des Bundestags jährlich abstimmen, welche Mindestwerde zu erfüllen sind. Die aktuell angestrebte Übertragungsrate liegt bei 30 Mbit/s.

Abschaffung des Nebenkostenprivilegs

Bisher können Kosten für TV-Kabelverträge, die Vermieter*innen abgeschlossen haben von diesen auf die Mietnebenkosten umgelegt werden. Dieses Nebenkostenprivileg endet nun zum 30.Juni 2024. Demnach können Mieter*innen ab dem 1. Juli 2024 ihren Anbieter frei wählen, oder auch ganz darauf verzichten.

Im Fall der bereits oben aufgeführten Umlagefähigkeit bei gebäudeinternen Glasfaserverlegung wird dennoch ein separater Vertrag für das TV-Signal benötigt. Dieser kann Jedoch nicht über die Nebenkostenabrechnung umgelegt werden. Damit gehören die bisher üblichen Sammelverträge (besonders bei TV-Kabelanbietern) über die Vermieter künftig der Vergangenheit an.

Diese Neuerung ist besonders für Mieter*innen vorteilhaft. Denn sie können nun ihren Anbieter frei wählen und profitieren zusätzlich von gigabitfähigen Internetanschlüssen.

Minderungs- und Sonderkündigungsrecht

Künftig haben Kunden ein Minderungs- und Sonderkündigungsrecht, sofern sie weniger Bandbreite erhalten als gebucht. Dabei liegt die Beweislast bei den Kunden. Die Abweichung der Geschwindigkeit muss beispielsweise durch das Messtool der Bundesnetzagentur nachgewiesen werden. Anschließend haben Verbraucher das Recht, das vertraglich vereinbarte Entgelt im Verhältnis herabzusetzen, in dem die tatsächliche von der vereinbarten Leistung abweicht. Das Recht auf Minderung besteht so lange fort, bis der Anbieter den Nachweis erbringt, dass er vertragskonform leistet.

Störungen und nicht wahrgenommene Technikertermine

Bei nicht stattgefundenen Technikerterminen oder bei einem Ausfall des Dienstes können Endkunden künftig Entschädigung verlangen. Wird ein vereinbarter Termin vom Anbieter nicht wahrgenommen, haben Verbraucher Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von zehn Euro oder 20% des vertraglich vereinbarten Monatsentgelt.

Bisher war nur das marktmächtigste Unternehmen dazu verpflichtet einer Störung unverzüglich nachzugehen. Durch die TKG-Novelle wird diese Verpflichtung auf alle Anbieter ausgeweitet. Kann die Störung nicht innerhalb von zwei Werktagen behoben werden, müssen betroffene Kunden entschädigt werden.

Dabei beläuft sich die Entschädigung am dritten und vierten Tag auf fünf Euro oder 10% des vereinbarten Monatsentgelts, ab dem fünften Tag auf zehn Euro oder 20%, je nachdem welcher Betrag höher ist.

In Störungsfällen sowie bei nicht stattgefundenen Terminen wird aber darauf Rücksicht genommen, in wessen Verantwortlichkeit das Verschulden liegt. Ist eine Störung oder ein verpasster Termin dem Versagen des Kunden zuzuschreiben, kann sich der Anbieter in diesen Fällen von der Entschädigungsverpflichtung freimachen.

Vertragslaufzeiten

Künftig werden Verträge mit einer Mindestlaufzeit von nur 12 Monaten für Anbieter verpflichtend. Vertragslaufzeiten von 24 Monaten sind weiterhin zulässig, der Verbraucher muss aber die Wahl zu einem Vertrag mit 12 monatiger Laufzeit haben.

Weiterhin ist eine Vertragsverlängerung um ein Jahr nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit nicht mehr zulässig. Demnach können Endkunden nach einer automatischen Verlängerung monatlich kündigen. Darüber müssen Anbieter informieren.

Persönliche Einschätzung

Grundsätzlich ist die nun verabschiedete TKG-Novelle ein Schritt in die richtige Richtung. Dabei ist vor allem die Ausrichtung auf heutige und zukünftige Gegebenheiten des Telekommunikationsmarktes und des Nutzungsverhaltens der Endkunden zu begrüßen.

Besonders der angestrebte Überbauschutz kann dafür sorgen, dass marktmächtige Unternehmen die Glasfasernetze von lokal ausbauenden Unternehmen wie beispielsweise Stadtwerke nicht mehr durch punktuellen – und teilweise nicht nachvollziehbaren – Doppelausbau entwerten. Denn gerade diese benötigen Sicherheit, um die teilweise massiven eigenwirtschaftlichen Investitionen weiter voranzutreiben. Auch vor diesem Hintergrund ist es zu erfreulich, dass auch weiterhin Erstverträgen mit einer Laufzeit von 24 Monaten mit Endkunden abgeschlossen werden können. Denn auch diese tragen zu einer gewissen Investitionssicherheit bei, v.a. bei anfallenden Erstinvestitionen wie CPE, Medienwandler und Marktgebühren.

Die Stärkung des Verbraucherschutzes ist ebenfalls grundsätzlich positiv zu beurteilen. Besonders die Möglichkeit, bei nicht erbrachten Leistungen entsprechende Minderungsrechte durchzusetzen oder gar eine Sonderkündigung auszusprechen ist von großer Bedeutung. Damit rücken die Qualität des Kundenservice und der eingesetzten Technik wieder stärker in den Fokus. Besonders für lokal verwurzelte und ausbauende Unternehmen kann hier im direkten Vergleich zu marktbeherrschenden Unternehmen ein Wettbewerbsvorteil entstehen. Denn genau hier können Stadtwerke & Co. Ihre Stärken ausspielen.

Ob jedoch die Abschaffung des Nebenkostenprivilegs und die Änderung der Umlagefähigkeit die gewünschten positiven Einflüsse auf die Ausbaugeschwindigkeit der Netzebene 4 haben, wird sich zeigen. Besonders wie die Umlage der Glasfaserinvestitionen in der Praxis angenommen werden, ist fraglich.

Über Daniel Röcker

Daniel verantwortet bei den carrierwerken als Prokurist die Bereiche Vertrieb & Marketing. Der studierte Bankkaufmann hat in seiner über 6-jährigen Branchenerfahrung diverse Projekte in verantwortlicher Position erfolgreich umgesetzt. Durch seine langjährige leitende Tätigkeit bei einem technischen Dienstleister und zuletzt auch als Geschäftsführer eines Internet Service Providers ist er mit den Anforderungen aller Akteure am Markt bestens vertraut.

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