Kinderschutzbund Ahrweiler

Spenden statt schenken

Die vergangenen zwei Jahre war Weihnachten anders als sonst. Die Planung der Familienfeiern wurde zur Rechenaufgabe. Wer gehört zu welchem Haushalt und wie viele Personen dürfen noch dazu? Während Weihnachten 2020 für viele bereits ungewohnt anders war, setzte 2021 für einige noch einen drauf.

Juli 2021 – die Flut

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli wurde das Ahrtal überflutet. Zahlreiche Menschen wurden verletzt, die Flut hinterließ Trümmer und Verwüstung. Deutschland war schockiert, hielt den Atem an. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen hat sich über Nacht alles verändert. Viele haben alles verloren – manche sogar ihr Leben. Häuser waren unbewohnbar und zerstört, das Hab und Gut wurde weggeschwemmt. Eine solche Katastrophe hat weitreichende Auswirkungen, diese sind noch heute spürbar.

Im vergangenen Jahr verzichteten wir auf das Versenden von Karten und Geschenken zu Weinachten und spendeten stattdessen an UNICEF. Diesem Vorgehen bleiben wir treu. Aus diesem Grund spenden wir auch dieses Jahr, diesmal an den Kinderschutzbund in Ahrweiler. Wir nutzen die Gelegenheit und geben einen kleinen Einblick in die Organisation und ihre Arbeit.

Erst Corona, dann die Flut

Auch im Team des Kinderschutzbunds waren fast alle unmittelbar, auf unterschiedlichste Weise von der Katastrophe betroffen. Die ersten Tage nach der Flut schippten sie Schlamm aus den Wohnungen und Häusern und „funktionierten“ so gut es eben ging. In den darauffolgenden Wochen und Monaten setzten sie alles daran, ihren Aufgaben als Kinderschutzbund gerecht zu werden. Mit Erfolg.

Notfallpädagogik

Bereits ab August 2021 konnten verschiedene Fortbildungen für Erwachsene, die mit Kindern leben und/oder arbeiten, angeboten werden. Dabei werden verschiedene alltagspraktische, bewegungsreiche und künstlerische Elemente eingesetzt sowie auf der Metaebene Weiterbildungen für vor Ort Tätige durchgeführt. In diesem Sinne wurden die Mitarbeiter*innen des Kinderschutzbundes Ahrweiler und interessierte Erwachsene aus dem Kreis Ahrweiler zu unterschiedlichen Themenbereichen der Traumapädagogik und Traumabewältigung weitergebildet.

Flutpaten

Familienpaten des Kinderschutzbundes unterstützen seit über 10 Jahren mit großer Freude und viel Erfolg Familien im Kreis Ahrweiler. Als Integrationspaten begleiten die Ehrenamtlichen Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund bei der gesellschaftlichen Teilhabe. Nun soll auch den Familien, die zusätzlich durch die Flut belastet sind, diese Form von Beistand ermöglicht werden.

Waldnachmittage

In einem unversehrten Waldstück können die Kinder und ihre Begleitpersonen auf Entdeckungsreisen gehen, verschiedene Bewegungsspiele mitmachen, Gemeinschaft erleben.Pädagogische Fachkräfte mit langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Familien begleiten diese Nachmittage. Dabei regen sie verschiedene Aktivitäten an und sind zusätzlich sensibilisiert und geschult für den Umgang mit traumatisierten Kindern. So können Gespräche angeregt und Erlebnisse verarbeitet werden. Auch weitere Hilfsbedarfe können in diesem Bereich erkannt und gegebenenfalls an entsprechende Stellen weitergeleitet werden. Die Erwachsenen haben ebenfalls die Möglichkeit, über ihre Erlebnisse zu sprechen, mit Menschen in ähnlichen Situationen zusammenzukommen und Hilfe oder Beratung zu erhalten. So werden Familien insgesamt gestärkt und emotionale Verarbeitungsprozesse angeregt.

4 Hufe zum Glück

Dürfen wir vorstellen: Das ist Merlin! In Kursen zu jeweils drei Terminen haben Kinder die Gelegenheit Merlin kennen zu lernen und erste Erfahrungen im Umgang mit Pferden zu machen. Dabei ist nicht das Reiten selbst, sondern das Lernen durch Erleben mit und auf dem Pony zentraler Bestandteil der Kurse. Im Spiel entdecken die Kinder nicht nur die Welt der Ponys, sondern sammeln emotionale, soziale, kognitive und praktische Erfahrungen. Gegenseitiger Respekt, Rücksichtnahme und Wertschätzung des anderen Lebewesens sind hierbei wichtige Bestandteile.

Wir finden, die Arbeit des Kinderschutzbund Ahrweiler ist wichtig und wertvoll. Deshalb spenden wir dieses Jahr an diese Organisation.

Übrigens: Unser Blogbeitrag beinhaltet nur einen kleinen Auszug der vielen Projekte des Kinderschutzbund Ahrweiler. Machen Sie sich gern ein eigenes Bild.

Über Jacqueline Thumm

Jacqueline verantwortet als Teamleiterin Marketing den Markenauftritt und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der carrierwerke. Anfang 2020 ist die studierte Kommunikationsspezialistin in die Telekommunikationsbranche gewechselt und hat seither diverse Projekte - sowohl für Kunden als auch intern - erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Glasfaser für die Verkehrswende!

Deutschland will bis 2045 die Treibhausgasneutralität erreichen. Dafür ist schleuniges Umdenken nötig. Ein gut ausgebautes Glasfasernetz ist der Schlüssel für moderne Lösungen wie die Verkehrswende.

Was genau ist die Verkehrswende?

Die Verkehrswende vereinigt alle Maßnahmen, welche den verkehrsbedingten Raubbau an natürlichen Lebensgrundlagen stoppen. Auch wenn die Begriffe ähnlich scheinen, ist die Mobilitätswende nur ein Teil der Verkehrswende.

In der Mobilitätswende kann die Glasfaser ein entscheidender Katalysator sein. Menschen würden mehr Bahn fahren, wenn sie in dieser flüssig arbeiten könnten. Das Carsharing wäre simpel, könnte man die Carsharing-App überall problemlos nutzen. Das Büro lässt sich gegen das Homeoffice eintauschen, wenn die Internetverbindung dort stabil ist. Falls die Autofahrt ins Büro dann doch mal sein muss, können intelligente Verkehrssysteme den Verkehr so nachhaltig wie möglich steuern, wenn sie mit dem Internet verbunden sind.

All diese Ideen haben eine Gemeinsamkeit:

Sie setzten eine zuverlässige Internetverbindung voraus. Das ist nur mit der Glasfaser umsetzbar. Mit ihr kommen wir der Mobilitätswende und damit auch der Verkehrswende ein Stück näher. Denn ohne geht nicht.

Unser Beitrag zu diesem Thema erschien in der Fachzeitschift der gemeinderat. Hier kommen Sie zum Artikel.

Hier finden Sie die aktuelle online Ausgabe von der gemeinderat.

Über Jacqueline Thumm

Jacqueline verantwortet als Teamleiterin Marketing den Markenauftritt und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der carrierwerke. Anfang 2020 ist die studierte Kommunikationsspezialistin in die Telekommunikationsbranche gewechselt und hat seither diverse Projekte - sowohl für Kunden als auch intern - erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Stadtwerke – zentrale Akteure der Glasfaserversorgung

Die aktuelle Ausgabe der Cable!vision Europe enthält einen Beitrag der carrierwerke GmbH. Im Artikel geht es darum, dass Stadtwerke zentrale Akteure der Glasfaserversorgung sind und um die Möglichkeit, die Glasfaser als unternehmerische Chance zu nutzen. Wir liefern einen kurzen Überblick über unseren Text.

Digitalgesellschaft nur mit Glasfaser möglich

Die Anforderungen an die Versorgung mit schnellem und stabilem Internet steigen rasant an. Intelligente Städte, ein digitalisierter Staat und die Verkehrswende sind nur ein paar Bereiche, die auf eine zuverlässige und leistungsfähige Internetanbindung – und somit auf Glasfaserinternet bauen.

Unser zentraler Standpunkt lautet: Nur mit einem nachhaltig betriebenen, flächendeckenden Glasfasernetz kann es eine Digitalgesellschaft mit all ihren Vorteilen geben. Daher werfen wir einen genaueren Blick auf die Bereiche einer Digitalgesellschaft und zeigen auf, warum Stadtwerke zentrale Akteure der Internetversorgung sind.

4 gewinnt: Gründe für den Ausbau des Glasfasernetzes

Es gibt einige Anlässe für den Glasfasernetzausbau. Hier geben wir die zentralen Punkte aus dem Text gebündelt wieder.

1. Stadt von morgen: Städte müssen mit der Digitalisierung mithalten können, um eine moderne Lebensweise zu ermöglichen. Für eine intelligente Stadt wird ein flächendeckendes, stabiles Netz benötigt.

2. Digitaler Staat: Sollen in Zukunft bürokratische Prozesse vereinfacht und die digitale Teilhabe gestärkt werden, muss in den Glasfaserausbau investiert werden.

3. Nachhaltigkeit: Die Glasfaser verbraucht weniger CO₂ als kupferbasierte Alternativen und sorgt gleichzeitig für weniger Wartungsarbeiten. Klimafreundliche Möglichkeiten wie Carsharing sind zudem nur mit einem stabilen Netz optimal nutzbar.

4. Wachsender Bedarf an digitalen Infrastrukturen: Die Digitalisierung schreitet weiter voran. Mehr Geräte werden mit dem Internet verbunden, mehr Zeit wird im Internet verbracht. Die Infrastruktur muss sich solchen Umständen anpassen können. Dabei sind Stadtwerke zentrale Akteure und Erfolgsfaktoren für die flächendeckende Internetversorgung Deutschlands.

Glasfaser lohnt sich

Die Telekommunikation ist ein neues Geschäftsfeld mit neuen Herausforderungen – aber auch mit großem Potenzial. Der Markt ist sehr dynamisch, gerade hinsichtlich Preismodellen und Vertrieb. Zeitgleich steht mit dem Tiefbau der teuerste Investitionsblock ganz am Anfang. Doch es lohnt sich, diesen Schritt zu gehen. Denn wer ein Glasfasernetz hat, verfügt damit auch über die technische Basis für zahlreiche Mehrwertleistungen wie WLAN, LoRaWAN, 5G-Mobilfunknetz, Datencenter oder Cloud Services. Und nicht zu vergessen: die Glasfaserinfrastruktur ist Ertragsgarant. Wer mit dieser Infrastruktur zuerst auf dem Markt ist, wird in den meisten Fällen langfristig auch der einzige Infrastrukturanbieter vor Ort sein.

Schlüssel zum Erfolg: professionelle Vertriebsarbeit

Um die große Investition in den Ausbau eines Telekommunikationsnetzes zu refinanzieren, spielt die Vertriebsarbeit eine entscheidende Rolle – und zwar unabhängig vom gewählten Geschäftsmodell als Infrastrukturanbieter oder Internet Serviceprovider. Denn was hilft das beste Produkt, wenn die potenziellen Kundinnen und Kunden nicht davon erfahren? Es muss ein durchdachtes und stimmiges Vermarktungskonzept her, genauer: Marke, Marketing und Vertrieb. Stadtwerke und EVUs haben vor Ort einen Standortvorteil. Sie sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil der kommunalen Versorgungslandschaft und genießen ein großes Vertrauen.

Wenn ein Stadtwerk eine eigene Telekommunikationsmarke für Dienste wie Internet, Telefonie oder TV schaffen will, sind dies günstige Voraussetzungen. Eine starke, eingängige Marke braucht ein kommerzielles und vertriebliches Konzept. Der Kundenservice muss zuverlässig sein, die Tarife zeitgemäß, die technischen Leistungen stabil und hochverfügbar. Auch hier ist spezielle Expertise wichtig, um zu entscheiden, ob man selbst Telekommunikationsanbieter sein will oder nicht. Und wenn ja, ob als Eigenmarke oder unter dem Mantel der Stadtwerkemarke. Partnerschaften führen auch hier zum Erfolg.

Große Entscheidungen für große Chancen

Um diese zu nutzen, sind viele Schritte zu gehen. Dafür braucht es Partner mit einem ganzheitlichen Ansatz, der Mehrwert nach dem Prinzip „Alles aus einer Hand“ generiert. Ganzheitlich bedeutet das, dass sämtliche Bereiche und Prozesse des Unternehmens auf die Anforderungen der Endkunden ausgerichtet sind. Durch Know-how-Transfer wird das Risiko möglicher Fehlentscheidungen reduziert und durch Kooperationen auf Augenhöhe kommt man effektiv zum gemeinsamen Erfolg: Die eigene Telekommunikationsmarke der Stadtwerke in der Region zu etablieren!

Sie wollen mehr erfahren?

Dann lesen Sie hier den kompletten Artikel.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 05/22.

Über Daniel Röcker

Daniel verantwortet bei den carrierwerken als Prokurist die Bereiche Vertrieb & Marketing. Der studierte Bankkaufmann hat in seiner über 6-jährigen Branchenerfahrung diverse Projekte in verantwortlicher Position erfolgreich umgesetzt. Durch seine langjährige leitende Tätigkeit bei einem technischen Dienstleister und zuletzt auch als Geschäftsführer eines Internet Service Providers ist er mit den Anforderungen aller Akteure am Markt bestens vertraut.

Erreichen der Klimaziele: Glasfaser machts möglich

Steckbrief zur Erreichung der Klimaziele Was haben Fiona und Ian gemeinsam? Nein, das ist nicht der Anfang eines Witzes. Beide sind Hurrikans, die erst im vergangenen Monat für Verwüstung und großes Leid gesorgt haben. Der eine traf auf Guadeloupe, Puerto Rico und die Dominikanischen Republik [1]. Der nächste entwickelte sich kurz darauf und zog Richtung Karibik und Florida [2]. Der Klimawandel zieht weitreichende Folgen mit sich – und das überall auf der Welt.

Wovor schon Jahrzehnte lang Wissenschaftler*innen weltweit warnen, ist nun auch in Deutschland eingetreten: Die Auswirkungen des Klimawandels werden für uns nun zunehmend sichtbar, spürbar und unangenehm. Sie sind inzwischen keine abstrakte Theorie mehr, sondern Realität. Die deutschen Sommer werden heißer, die Landwirtschaft muss durch Hitzedürren und Überschwemmungen immer wieder große Einbuße hinnehmen und ganze Dörfer in Deutschland werden überflutet. 

In diesem Beitrag erörtern wir, wie wir durch ein flächendeckendes Glasfasernetz die Digitalisierung nachhaltiger gestalten können. Denn neben Leistungsstärke überzeugt sie mit der positivsten Klimabilanz gegenüber all ihren alternativen Technologien. So wird die Digitalisierung nicht nur effizient vorangetrieben, sondern gleichzeitig auch klimafreundlich.  

Technologischer Wandel in vollem Gange 

Die Digitalisierung begegnet uns überall und hat die Art, wie wir arbeiten und leben, stark verändert. Videokonferenzen sind in vielen Berufen längst üblich, Lebensmittel bestellen immer mehr Menschen online, digitalisierte Ampeln schalten uns auf dem Weg zum Bahnhof grünes Licht, Apps rechnen unseren CO₂-Fußabdruck aus. Der technologische Wandel ist in vollem Gange [3].

Klimakrise auf Hochtouren 

Doch neben all dem Fortschritt in unserem Land häufen sich auch beklemmende Ereignisse. Ansteigende Hitzebelastung, Artensterben, Wasserknappheit, Hochwasser und Flussüberschwemmungen, Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten machen uns zu schaffen [4]. Starkregen und Sturzfluten wie die im Juli 2021 im Ahrtal führen zu Existenzverlust, zahlreichen Todesfällen und landesweiter Trauer. 

Anpassen an den Klimawandel nötig 

Nachrichten erreichen uns in Blitzgeschwindigkeit, negative Nachrichten umso schneller und davon nicht zu wenig. Neben Covid-19, Inflation und Angriffskrieg, besteht die Klimakrise beharrlich fort. Doch einmal im Alltag angekommen, werden Klimaschäden oftmals ausgeblendet. Das Umweltbundesamt äußert sich dazu wie folgt:  

Manchmal wird der Eindruck erweckt, dass der Klimawandel noch sehr fern ist und uns in Deutschland kaum betrifft. Dabei sind schon heute weitreichende Klimaänderungen zu beobachten – auch hierzulande. In Zukunft werden sich der Klimawandel und seine Folgen noch verstärken. Es ist daher wichtig, dass wir uns rechtzeitig und effizient anpassen.

Klimaschutz 

Klar – es ist vorbildlich, auf den To Go Becher zu verzichten und statt mit dem Auto zu fahren das Fahrrad zu nutzen. Doch erreichen wir mit diesen Mikromaßnahmen wirklich das, was wir zwangsweise erreichen müssen? 

Schließlich ist der größte Teil des CO₂-Verbrauchs ein Ergebnis unserer Wirtschaftsform und nicht die Folge persönlicher Entscheidungen innerhalb der eigenen Freizeit. Die weitreichenden Folgen der Industrialisierung wurden auf Regierungsebene zu lange ignoriert. Die komplette Verantwortung für die Klimaschäden und ihre Kompensation kann nicht auf einzelne Bürger*innen umgelagert werden.   

Seit 1980 sind die CO₂-Emissionen konsequent gestiegen. Dabei dürfen wir uns von dem folgenden Schaubild nicht täuschen lassen. Ja, von 2019 bis 2020 sind die CO₂-Emissionen gesunken. Das hatte jedoch weniger mit klimapolitischen Maßnahmen zu tun, sondern ist vorrangig das Ergebnis der Pandemie und der damit zusammenhängenden Einschränkungen. Das macht aber auch Hoffnung: Wenn sich etwas grundlegend ändert, ist es möglich, die Emissionen zu vermindern.  

Grafik der CO₂-Emissionen von 1990 bis 2022 weltweit mit Hinblick aufs Klima

Klimaziele 

Wollen wir unseren Planeten retten, haben wir noch einiges vor uns. Bis 2030 sollen die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken [5]. Bis 2040 müssen die Treibhausgase um 88 Prozent gemindert und bis 2045 Treibhausgasneutralität verbindlich erreicht werden, wenn wir die Ziele des neuen Bundes-Klimaschutzgesetzes erreichen wollen [6].

Europa soll bis 2050 klimaneutral werden und bis 2030 55 Prozent Treibhausgaseinsparung erreichen [7]. Das „Zwei-Grad-Ziel“ ist das Ziel der internationalen Klimapolitik. Demnach soll die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad, idealerweise 1,5 Grad bis 2100 gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung begrenzt werden. Dabei hat sich die Welt seit dem Beschluss Ende 2015 bereits um 1,2 Grad Celsius erwärmt [8]. Zeit, einen Gang zuzulegen.  

Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz werden die Vorgaben zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall verschärft [9]. Um die Erreichung der neuen Klimaziele zu unterstützen, hat die Bundesregierung das Klimaschutzsofortprogramm 2022 verabschiedet. Mit dem Sofortprogramm werden in den kommenden Jahren rund 8 Milliarden Euro zusätzlich für Klimaschutzmaßnahmen in allen Sektoren zur Verfügung gestellt [10].

Digitalisierung: Deutschland muss vorankommen 

Neben der Ausarbeitung der Klimaziele will das Bundesministerium für Wirtschaft endlich auch die Weichen für eine zeitgemäße Digitalisierung stellen. Zum Thema Digitalisierung veröffentlichen sie diesen Standpunkt:  

Themen wie eine intelligente Vernetzung, eine leistungsfähige Dateninfrastruktur und eine größtmögliche IT-Sicherheit in der Wirtschaft rücken in den Vordergrund. Digitale Souveränität und Nachhaltigkeit werden zu Leitmotiven einer deutschen und europäischen Digitalpolitik.

Die Vorsätze der Bundesregierung klingen gut, die Umsetzung muss jedoch noch angetrieben werden. Laut des aktuellen DESI-Berichts steht Deutschland nämlich im Index unter den 27 Mitgliedstaaten an 13. Stelle. Im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert sich Deutschlands Ranking [11] somit um zwei Plätze.  

Klimakiller Internet? 

Es gibt zahlreiche Anlässe, die Internetnutzung zu revolutionieren. Einer der Gründe ist der aktuell noch hohe Ressourcenverbrauch durch das Internet. Gerade dieser scheint in den Diskussionen um das Klima selten bis gar nicht aufzutauchen.  

Dabei macht das Internet einen beachtlichen Teil der Klimaschäden aus. Allgemein hat sich beispielsweise allein die Internetnutzung seit 2016 versechsfacht. Dabei bedeutet jede Internetnutzung automatisch CO₂-Ausstoß. Suchanfragen und E-Mails sind hier nur die Spitze des Eisbergs. Dennoch machen diese durch die enorme Masse eine Menge aus. Videokonferenzen verbrauchten nochmals um einiges mehr CO, von der Nutzung von Kryptowährungen ganz zu schweigen. Wäre Internet ein Land, würde es bereits als Platz 6 der größten CO₂-Produzenten auftauchen und das mit steigender Tendenz [12].  

Digitalisierung und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen 

Die aktuell schlechte CO₂-Bilanz bedeutet aber nicht, dass wir künftig auf Internet verzichten müssen. Klimaschutz und Digitalisierung lassen sich vereinen. Die Lösung lautet: Glasfaser. Durch den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes wird die Digitalisierung nämlich zu einem wichtigen Baustein für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit. In einem Paper des Bundesverband Breitband Kommunikation e.V. heißt es dazu: 

Die digitale Infrastruktur ist dabei nicht mehr nur Grundlage für digitale Anwendungen, die für mehr Nachhaltigkeit in den unterschiedlichsten Bereichen sorgen. Sie kann auch selbst einen wesentlichen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und zum Erreichen der Ziele des Klimaschutzgesetzes (Bis 2030: Reduktion des CO₂-Ausstoßes um 65 % gegenüber 1990) und des „European Green Deal“ (Bis 2030: Reduktion des CO₂-Ausstoßes um 55 % gegenüber 1990) leisten. Das gelingt, wenn der Stromverbrauch und der damit verbundene CO₂-Ausstoß, der bei der Internetnutzung entsteht, so gering wie möglich gehalten werden.

Schaubild zum Stromverbrauch der Internet-Zugangstechnologie (Festnetz). Auswirkungen aufs Klima im Vergleich

Im selben Paper werden die bereits genannten Zahlen mit einem anschaulichen Vergleich verdeutlicht:  

Würde man Deutschland flächendeckend mit Glasfasernetzen (FTTH) versorgen, hätten diese einen Stromverbrauch von 154 Megawatt. Zum Vergleich: Kupferbasierte Netze (FTTC) benötigen im gleichen Szenario 350 Megawatt und TV-Kabelnetze 650 Megawatt Strom. Gegenüber TV-Kabelnetzen ließen sich mit Glasfaser demnach 496 Megawatt einsparen. Das entspricht beispielsweise mehr als 50 % der Leistung des Braunkohlekraftwerks Schkopau in Sachsen-Anhalt. Durch Optimierungen der Hardware-Komponenten, beispielsweise Routern, lässt sich der Stromverbrauch noch weiter senken.

 

Der Bundesverband Breitband Kommunikation e.V. fasst zusammen: 

Glasfasernetze sind der zentrale Bestandteil einer nachhaltigen digitalen Infrastruktur. Sie verfügen von allen Internet-Zugangstechnologien über die höchste Energieeffizienz, den geringsten CO₂-Verbrauch und bieten größtmöglichen Schutz vor Störungen. Zudem sind sie deutlich leistungsfähiger als alle anderen Technologien.

  

Positive Begleiteffekte fürs Klima

Langlebig auf allen Ebenen 

Neben dem offensichtlichen Vorteil der Glasfaser reihen sich weitere Synergieeffekte ein. Durch die Glasfaser als modernste und sicherste Technologie ist nämlich das Einsparen von weiteren Ressourcen möglich. Zum einen kann durch einen Glasfaserhausanschluss gewährleistet werden, dass in den nächsten Jahren kein Umrüsten auf eine andere Technologie und damit auch keine weiteren Baumaßnahmen in diesem Bereich nötig ist. Zum anderen sind Glasfasernetze deutlich weniger störanfällig und wartungsintensiv als Kupferkabel und können auch neben Strom- und Hochspannungsleitungen verlegt werden, ohne dass es zu elektromagnetischen Störungen kommt [13].

Glasfaser macht 5G möglich 

Außerdem unterstützt die Glasfaser eine weitere, neue Technologie, die zudem klimatechnisch besser abschneidet als ihre Vorgängerin: 5G. Die Modernisierung der Mobilfunknetze birgt ein gutes Potenzial zur Energie- und Ressourceneinsparung. Die derzeit verbreiteten 4G-Netze (LTE) brauchen rund 3-mal so viel Energie wie die 5G-Technik. Die alten 3G-Netze (UMTS) benötigen sogar mehr als 20-mal so viel Energie zur Übertragung der gleichen Datenmenge wie 5G [14].

Auch hier ist das Stichwort wieder #ohnegehtnicht. Schließlich kann 5G nur mit einem flächendeckenden Glasfasernetz realisiert werden. 

Überbau muss vermieden werden 

Um für mehr Nachhaltigkeit beim Ausbau zu sorgen, sollte auch der Überbau von Glasfasernetzen vermieden werden. Wie kann ein Überangebot an Leitungen verhindert werden? Anstatt parallele Infrastrukturen aufzubauen, sollten Glasfasernetze mittels Open Access bestmöglich ausgelastet werden. Das spart Kosten und Ressourcen und leistet einen Beitrag zu fairen Wettbewerbsbedingungen [15].

In Deutschland gibt es derzeit einander überlagernde Mobilfunknetze mehrerer Betreiber. Wenn Mobilfunkbetreiber Standorte und Geräte gemeinsam nutzen, spart dies Energie und
Ressourcen, weil Technik nicht doppelt bereitgestellt und betrieben werden muss. Darüber
hinaus verbessert es den Netzzugang für alle Nutzer*innen.

 

Fazit: Mit Glasfaser ins Klimaziel 

Die Klimakrise wird in den nächsten Jahrzehnten omnipräsent bleiben. Wollen wir den jüngeren Generationen eine Chance geben und die Auswirkungen des Klimawandels abmildern, müssen wir handeln und die gesteckten Klimaziele einhalten. Neben den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall muss also auch die Digitalisierung in Zukunft klimafreundlicher werden. 

Denn Mikromaßnahmen wie privat auf das Auto zu verzichten und dafür das Rad zu nutzen, sehen wir als wichtig an, diese sollten aber nicht die einzigen Methoden sein. Die Klimafolgen dürfen nicht auf einzelne Menschen abgewälzt werden. Ein großes Problem, wie das des Klimawandels, muss schließlich auch groß angegangen werden. Klimaziele zu setzen, ist in unserer aktuellen und zukünftigen Lage daher essenziell. 

Die Digitalisierung sollte dabei in klimatische Strategien miteinbezogen werden. Sie wird Fahrt aufnehmen und künftig noch mehr Ressourcen verbrauchen. Unserer Meinung nach ist es daher wichtig, direkt die nachhaltigere Variante zu wählen: Es muss ein flächendeckendes, stabiles Netz her? Dann empfehlen wir, sich umgehend für die Glasfaser zu entscheiden. 

Ein rascher Ausbau der Glasfasernetze ist nämlich der erste Schritt, um Emissionen in Zukunft zu senken. Mit einem leistungsstarken Glasfasernetz wird schließlich nicht nur die digitale Teilnahme und wirtschaftliches Wachstum gefördert. Der Stromverbrauch sinkt bis auf die Hälfte. Dadurch, dass diese Technologie zukunftssicher und störungsarm ist, spart sie Ressourcen im Einbau und in der Wartung. Das so geschaffene, klimafreundlichere Internet bietet die optimale Basis für Digitalisierung und Klimaschutz in allen Lebensbereichen. Allem voran steht jedoch der flächendeckende Glasfaserausbau – #ohnegehtnicht.

#ohnegehtnicht 

Dies ist der letzte Beitrag im Rahmen unserer Kampagne #ohnegehtnicht. Über viele Bereiche hinweg haben wir aufgezeigt, warum die Glasfaser wichtig ist. Wir haben dabei verschiedene Perspektiven beleuchtet und Lösungsansätze für eine moderne und klimafreundliche Digitalgesellschaft formuliert. Sie wollen auch die übrigen Artikel zur Glasfaser lesen? Dann klicken Sie einfach hier.  

Über Denise Davidt

Als Content Creatorin ist Denise die kreative Wortakrobatin im Team der carrierwerke. Die studierte Medienkulturforscherin ist seit 2019 in der Telekommunikationsbranche tätig und im Marketing zu Hause. Seitdem hat sie einige Projekte erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Interview über Glasfaserausbau: Ohne geht nicht.

Inga Hagemann der TKRZ Stadtwerke GmbH und unser Kollege Daniel Röcker waren im VKU-Talk in Berlin zu Gast. Dort wurden sie zum Glasfaserausbau interviewt, wobei ein spannendes Gespräch entstanden ist.

Im Video erörtern sie, warum der Glasfaserausbau in Deutschland weiter voranschreiten muss. Passend dazu geben Inga Hagemann und Daniel Röcker Tipps, wie Stadtwerke den Glasfaserausbau meistern. Dabei berichten sie von ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit und Partnerschaft. Inga Hagemann erzählt im Interview, wie die carrierwerke sie beim Projekt Glasfaserbau tatkräftig unterstützt hat. Denn mittlerweile bietet die TKRZ in Emsdetten schnellstes Internet über Glasfaser an – und das mit Erfolg.

Hier ein paar Eindrücke aus Berlin:

VKU Kommunal Digital schreibt dazu folgendes:

Im Interview wird deutlich, wieviel Potenzial die Zusammenarbeit in einer Kooperation haben kann. Inga Hagemann, TKRZ, und Daniel Röcker, carrierwerke, berichten über eigene Erfahrungen, Herausforderungen und Prozesse in der Umsetzung. Außerdem zeigt sich, warum auch andere Stadtwerke den Glasfaser-Ausbau weiter vorantreiben sollten.

Aber nun genug von uns. Schauen Sie sich das Video selbst an.

Sie wollen mehr wissen?

Im Rahmen von #ohnegehtnicht veröffentlichen wir regelmäßig Beiträge. Hierbei werden einerseits Bereiche wie der digitale Staat, die Verkehrswende und 5G näher beleuchtet. Andrerseits werden Vorschläge für das Umsetzen dieser Ideen geliefert, damit die Glasfaser erlebbar gemacht wird. Um mehr zu erfahren, klicken Sie einfach hier.

Über Denise Davidt

Als Content Creatorin ist Denise die kreative Wortakrobatin im Team der carrierwerke. Die studierte Medienkulturforscherin ist seit 2019 in der Telekommunikationsbranche tätig und im Marketing zu Hause. Seitdem hat sie einige Projekte erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

DESI-Index – Ergebnisse

Der Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (Digital Economy and Society Index, DESI) wird jährlich von der Europäischen Kommission veröffentlicht. Dabei fasst der Index Indikatoren für die digitale Leistung Europas zusammen. Die Europäische Kommission überwacht so seit 2014 den digitalen Fortschritt der Mitgliedstaaten. 

Der DESI enthält jedes Jahr Länderprofile, die die Mitgliedstaaten bei der Ermittlung prioritärer Maßnahmen unterstützen, sowie thematische Kapitel, die eine Analyse auf europäischer Ebene in allen wichtigen digitalen Bereichen anbieten, die für die Untermauerung politischer Entscheidungen unerlässlich ist. 

Für die DESI-Berichte für 2022 wurden hauptsächlich Daten aus 2021 herangezogen und betrachten die Fortschritte, die in den EU-Mitgliedstaaten im digitalen Bereich erzielt wurden. Während der COVID-19-Pandemie haben die Mitgliedstaaten ihre Digitalisierungsbemühungen vorangetrieben, kämpfen aber immer noch darum, die Lücken bei digitalen Kompetenzen, dem digitalen Wandel von KMU und der Einführung fortschrittlicher 5G-Netze zu schließen.

 

Deutschland nahe dem EU-Durchschnitt 

Deutschlandsteht im Index unter den 27 Mitgliedstaatenan 13. Stelle.Im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert sich Deutschlands Ranking somit um zwei Plätze. Dennoch liegt Deutschlands DESI-Wert mit 52,9 leicht über dem EU-Wert von 52,3.  

Langfristig gesehen hat das Land in den vergangenen fünf Jahren (2017–2022) jedoch recht gute Fortschritte erzielt. Hierbei bescheinigt der DESI-Bericht Deutschland nach Italien das zweithöchste Wachstumstempo hinsichtlich seiner digitalen Leistung und wird somit zu den Top Überperformern gezählt. 

Humankapital 

Im Bereich Humankapital kommt es zu gemischten Ergebnissen. Bei den Indikatoren für digitale Kompetenzen liegt das Niveau leicht unter dem EU-Durchschnitt. Dagegen rangiert der Anteil der Fachkräfte für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) über dem EU-Durchschnitt. Damit landet Deutschland in dieser Kategorie mit dem Wert von 45 auf Platz 16 und dementsprechend leicht unter EU-Durchschnitt (45,7).  

Konnektivität 

ImBereich der Konnektivitäterzielt das Land gute Ergebnisse und landet mit einem Wert von 67,3 sogar auf Platz 4. Die Abdeckung mit Festnetz mit sehr hoher Kapazität (VHCN) hat sich deutlich verbessert. Mit 75 % liegt sie nun über dem EU-Durchschnitt. Dennoch steht Deutschland bezüglich des Glasfaserausbaus vor großen Herausforderungen. Denn es besteht weiterhin eine digitale Kluft zwischen fester VHCN-Versorgung in Städten und ländlichen Gebieten. Um die Ziele des digitalen Jahrzehnts zu erreichen, insbesondere die vollständige Versorgung aller deutschen Haushalte bis 2030, muss noch viel geschehen.  

Denn aktuell haben nur 15,4 % der deutschen Haushalte einen FTTX-Anschluss. Die Steigerung der Kapazität des Tiefbausektors ist von entscheidender Bedeutung. 

Integration der Digitaltechnik durch Unternehmen 

Hier liegen die meisten Indikatoren nahe am EU-Durchschnitt, mit Platz 16 jedoch knapp darunter. Es besteht Verbesserungspotenzial. Vom Ziel der digitalen Dekade, dem Erreichen einer mindestens grundlegenden digitalen Intensität durch mehr als 90 % der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), ist Deutschland noch ein deutliches Stück entfernt.

Digitale öffentliche Dienste 

Auch im Bereich derdigitalen öffentlichen Dienste liegt Deutschland beim EU-Durchschnitt, wenn doch mit Platz 18 ebenfalls darunter. 

Deutschland liegt in der EU auf Platz 18 bei digitalen öffentlichen Diensten. Hier schneidet das Land noch immer unterdurchschnittlich ab. Trotz mehrerer Initiativen der Bundesregierung zur Beschleunigung der Digitalisierung im öffentlichen Dienst. Der Anteil der Internetnutzer, die E-Government-Dienste nutzen, liegt mit 55 % auf Platz 24 und damit hinter den meisten EU-Mitgliedstaaten. Angesichts der kürzlich behandelten Thematik Digitaler Staat wundert uns dieses Ergebnis nicht.  

Fazit

Trotz seiner Vorsätze liegt Deutschland noch immer nur knapp über dem EU-Durchschnitt. Besonders mit Hinblick auf die Ziele, die sich die Bundesregierung im Rahmen der Gigabitstrategie gesetzt hat, müssen den Plänen nun Taten folgen. Denn soll jeder Haushalt bis 2030 einen Glasfaseranschluss erhalten, muss der Netzausbau konsequent beschleunigt und vereinfacht werden. Und: Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist eine Gemeinschaftsaufgabe und daher auch nur gemeinsam möglich. Auch hier gilt: Ohne geht nicht. 

Die gesamte Analyse des Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) finden Sie hier.

 

 

Über Jacqueline Thumm

Jacqueline verantwortet als Teamleiterin Marketing den Markenauftritt und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der carrierwerke. Anfang 2020 ist die studierte Kommunikationsspezialistin in die Telekommunikationsbranche gewechselt und hat seither diverse Projekte - sowohl für Kunden als auch intern - erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Positive Nachricht: Glasfaserbau schreitet voran

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) hat zusammen mit dem Telekommunikationsexperten und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jens Böcker eine aufschlussreiche Marktanalyse veröffentlicht. Analysiert wurden Ausbau und Zugang zum Glasfasernetz in ganz Deutschland. Die Ergebnisse sind eindeutig: Der Glasfaserbau schreitet voran.

Glasfaserabdeckung Deutschlands Mitte 2022 bei 26 Prozent

Positive Nachricht: Mit einer Glasfaserabdeckung von 26 % ist das erste Teilziel der Bundesregierung erreicht (Stand: 30. Juni 2022). Studienleiter Prof. Dr. Böcker schlussfolgert:

Der Nutzen von Glasfaser wird zunehmend erkannt und damit entwickelt sich diese Technologie immer mehr zum Standard. Diese Zahlen unterstreichen darüber hinaus, dass Deutschland im europäischen Vergleich Anschluss gefunden hat. [1]

Infografik zu den Ergebnissen der BREKO Marktanalyse

Netzbetreiber realisieren knapp 4,4 Millionen neue Glasfaseranschlüsse seit Ende 2020

Die BREKO-Marktanalyse zeigt, dass im Juni 2022 die Glasfaseranschlüsse auf 26 % der Gesamtzahl der Haushalte und Unternehmen gestiegen sind. Dies entspricht einem Anstieg von 4,4 Millionen Glasfaseranschlüssen deutschlandweit auf 12,7 Millionen im Vergleich zum Jahresende 2020. Den Großteil dieser Anschlüsse haben alternative Netzbetreiber realisiert, also Wettbewerber der Deutschen Telekom. Mit dem Wachstum von Glasfaseranschlüssen liegt Deutschland nach Frankreich und Großbritannien an dritter Stelle in Europa.

Glasfaseranschluss auf dem Weg zum neuen Standart

Durch den steigenden Datenverbrauch werden „echte Glasfaseranschlüsse, also Glasfaserverbindungen zu Gebäuden und Wohnungen, zum Standard. Der Glasfaserbau schreitet voran. Bestellungen für Kabelanschlüsse stagnieren, während Bestellungen von Glasfaseranschlüsse überproportional gestiegen sind. Prof. Dr. Böcker äußert sich dazu wie folgt:

Rund die Hälfte der Nutzer, die bereits an das Glasfasernetz angeschlossen sind, buchten im Jahr 2021 auch einen Internet-Tarif über einen Glasfaseranschluss. Das zeigt die sogenannte Take-up-Rate, die aus dem Verhältnis der angeschlossenen Nutzer („Homes Connected“) zu den geschlossenen Verträgen („Homes Activated“) berechnet wird. Sie liegt bis Mitte 2022 bei 47 Prozent. Über 1,4 Millionen Kunden buchen bereits jetzt einen Anschluss mit einer Bitrate von 1 Gbit/s oder mehr. [2]

Aktueller Glasfaser Standard und Prognose des Glasfaserausbaus bis ins Jahr 2030

Weiterer Ausbaufortschritt mit Risiken behaftet?

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass die Bundesregierung ihre Glasfaserziele erreichen wird. Eines der Ziele ist beispielsweise, dass bis 2025 fünfzig Prozent der Haushalte und Unternehmen in Deutschland mit Glasfaser ausgebaut sein sollen. Äußere Einflüsse zeigen jedoch, dass die Erreichung auch risikobehaftet ist. Dazu BREKO-Präsident Norbert Westfal:

Die aktuell durch die weltpolitische Lage schwierige Situation betrifft auch die am Glasfaserausbau beteiligten Unternehmen. Preissteigerungen, Lieferengpässe und Fachkräftemangeltreffen […] sind auch beim Ausbau deutlich spürbar. Wir haben die Chance, die sehr ambitionierten Ziele der Bundesregierung bis 2025 und 2030 zu erreichen. Dafür brauchen wir aber die Unterstützung von der Politik in Bund, Ländern und Kommunen, um gemeinsam die Voraussetzungen für einen schnellen Ausbau zu schaffen und bestehende Hürden gezielt und schnell abzubauen. [3]

Infografik zur Entwicklung der Glasfaserquote in Deutschland

Trotz Wettbewerb Überbau vermeiden

Aus der BREKO Marktanalyse ist zu entnehmen, dass Open-Access-Kooperationen an Wichtigkeit gewinnen. Eine Open-Access-Kooperation öffnet das Glasfasernetz eines ausbauenden Unternehmens für andere Wettbewerber zu fairen Bedingungen. Laut BREKO Marktanalyse bieten 81 Prozent der BREKO-Netzbetreiber bereits Open Access an. Dazu BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers:

Wir erleben im Markt und mittlerweile auch innerhalb des BREKO einen intensiven Wettbewerb um die Ausbaugebiete. Wettbewerb belebt das Geschäft – das ist auf der einen Seite gut für den Ausbaufortschritt, auf der anderen Seite gilt es in dieser volkswirtschaftlich angespannten Phase mehr denn je, nachhaltig auszubauen, Überbau zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Open Access bietet dafür eine Lösung. Über 80 Prozent der BREKO-Unternehmen öffnen ihre Netze bereits für Wettbewerber und 23 Prozent der Glasfaseranschlüsse der BREKO-Netzbetreiber werden schon jetzt über Open Access-Partner vermarktet. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren noch deutlich verstärken. [4]

 

Fazit

Die BREKO Marktanalyse zeigt Einblicke in die aktuellen Entwicklungen des Glasfasernetzes. Aktuell befinden wir uns in einer schwierigen geopolitischen und wirtschaftlichen Lage. Trotzdem lässt sich mit Hinblick auf den Ausbau des Glasfasernetzes eine positive Entwicklung abzeichnen. Der Glasfaserbau schreitet voran. Und das ist gut so. Wir belegen in Europa den dritten Platz bezüglich neuer Glasfaseranschlüsse. Hinsichtlich der Glasfaserversorgung stehen wir im Ranking am unteren Ende. Deshalb ist es umso wichtiger, den Glasfaserausbau mit allen Mitteln voranzutreiben. Meldungen wie die der BREKO Marktanalyse können uns in diesem Vorhaben bestärken und uns weiterhin auf unser Ziel fokussieren lassen: Zusammen mit unseren Partnern ressourcenschonend das Glasfasernetz ausbauen und dabei den Internetstandard nicht nur gewährleisten, sondern sogar steigern.

Sie wollen mehr zum Thema Glasfaser lesen? Sehen Sie sich hier unsere Blogbeiträge zu #ohnegehtnicht an.

_____________________________________________________

Über den BREKO

Als führender Glasfaserverband mit über 430 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen aktuell für 80 Prozent des wettbewerblichen Ausbaus von Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude und Wohnungen verantwortlich. Die mehr als 230 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Dazu haben sie im Jahr 2020 2,9 Mrd. Euro investiert und dabei einen Umsatz in Höhe von 5 Mrd. Euro erwirtschaftet. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de.

Über Denise Davidt

Als Content Creatorin ist Denise die kreative Wortakrobatin im Team der carrierwerke. Die studierte Medienkulturforscherin ist seit 2019 in der Telekommunikationsbranche tätig und im Marketing zu Hause. Seitdem hat sie einige Projekte erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Glasfaser: Zukunft für Kommunen

Wir durften einen Artikel zu der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift der gemeinderat (09/22) beisteuern. In unserem Text thematisieren wir, dass die Glasfaser die Zukunft für Kommunen ist. Denn ohne schnelles Internet wird der digitale Wandel uns allen wie Sand zwischen den Fingern zerrinnen. Die Lösung? Klar! Ein flächendeckender Glasfaserausbau.

Was bewirkt die Glasfaser zukünftig für Kommunen?

So einiges. Im Text beziehen wir uns aber vor allem auf die bürokratischen Hürden, die mit schnellem Internet bequem von zu Hause genommen werden können. Ohne Öffnungszeiten, Terminvereinbarungen oder Wartezeiten beachten zu müssen.

[Es] könnten Verwaltungsdienstleistungen medienbruchfrei und damit durchgängig online angeboten werden – von der Antragstellung bis zum endgültigen Bescheid.

Das bedeutet, dass der Gang zum Amt in den meisten Fällen überflüssig werden würde. Öffentliche Dienstleistungen könnte man somit schneller, effizienter, transparenter und kostengünstiger in Anspruch nehmen.

3, 2, 1, Glasfaser!

Wie profitieren Kommunen vom schnellen Internet? Ja, damit es mit der Glasfaser klappt, braucht es allgemeines Umdenken und die interne Umstrukturierung in den Behörden.

Der digitale Staat muss die Zukunft sein, doch es gibt noch viel zu tun.

Aber es lohnt sich: Denn ohne schnelles Internet kann der digitale Wandel nicht gelingen. Die Nachfrage nach verlässlichem Internet steigt von Tag zu Tag an. Wir plädieren dafür, jetzt in den Glasfaserausbau und somit in die Zukunft zu investieren.

Jede Kommune kann und muss genau jetzt den richtigen Schritt wagen und in Glasfaser investieren.

Wir stehen Ihnen dabei tatkräftig zur Seite. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Gespräch. Wir freuen uns den Austausch.

Sie wollen noch mehr zum Thema #ohnegehtnicht lesen? Dann schauen Sie sich hier unsere weiteren Beiträge an.

Über Denise Davidt

Als Content Creatorin ist Denise die kreative Wortakrobatin im Team der carrierwerke. Die studierte Medienkulturforscherin ist seit 2019 in der Telekommunikationsbranche tätig und im Marketing zu Hause. Seitdem hat sie einige Projekte erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Das war der VKU-Stadtwerkekongress 2022

Wie schnell die Zeit vergeht! Schon ist der VKU-Stadtwerkekongress 2022 vorbei. Doch es hat sich gelohnt!

Tag 1

Der erste Tag war für uns von einem klaren Statement vom VKU Präsident und Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling, zum Rettungsschirm für die Stadtwerke geprägt: „Es bringt nichts, den Schirm aufzuspannen, wenn man schon Nass ist!“ Denn durch den Rettungsschirm wird den Stadtwerken die Sicherheit gegeben, dass im Fall der Fälle geholfen wird. Dadurch werden wichtige Investitionen in Klimawandel, Digitalisierung, Telekommunikation und Verkehr nicht gestoppt – und das ist wichtig für die gesamte Gesellschaft! Von allen Beteilligten das klare #Signal an die #Politik: handeln Sie jetzt und schaffen Sie Sicherheit, damit die Stadtwerke weiter investieren können. Denn sie sichern mit ihren Dienstleistungen den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft!

Tag 2

Und auch heute am zweiten Tag erhielten wir reichlich Input.

„Digitalisierung kann alles besser machen – sie zu verschlafen kann sich keine Kommune leisten“ sagt Volker Wissing bei seinem Grußwort zum Start des 2. Tages. Er hat das Ziel bis 2030 Glasfaser bis ins Haus und den neuesten Mobilfunkstandard für alle Nutzer zu erreichen. Doch das könne der Bund nicht alleine erreichen. Hier sei jeder gefragt, auch die Stadtwerke. Denn die Digitalisierung kann alles besser machen – sie zu verschlafen kann sich keine Kommune leisten.

Direkt im Anschluss kam Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU zu Wort. Im Grundsatz gehe es bei der digitalen Daseinsvorsorge immer um die Lebensqualität der Menschen. Doch dafür braucht es die nötige Infrastruktur. Er hob ebenfalls hervor, dass die Stadtwerke viel leisten können, wenn man nur den richtigen Rahmen bietet.

Darauffolgend waren wir bei einer Podiumsdiskussion „unterwegs auf smarten Infrastrukturen“. Dabei blieben Aussagen von Prof. h.c. Dr. Chirine Etezadzahdeh ganz besonders im Gedächtnis. Denn Sie ist der Meinung, dass seit Jahren der politische Wille fehlt, Smart City Themen umzusetzen. Und: Für Smart City Projekte sind Kooperationen das A und O.

Auch Sascha Lobo war heute zu Gast, sprach über die VUCA-World und deren Auswirkungen auf das Stadtwerkegeschäft und gab Impulse für den Umgang mit diesem Umfeld. Denn wichtig neben dem Umgang mit Krisen, so Lobo, sei insbesondere der Lerneffekt den man aus aktuellen Herausforderungen für künftige Krisen gewinnen kann. Abschließend sensibilisierte Lobo die anwesenden Unternehmensvertreter zur Sinnhaftigkeit einer Datenanalyse. Denn Aus Userdaten können Schlüsse für künftige Krisen gezogen und eventuelle Gegenmaßnahmen getroffen werden. Auch auf die „digitale Ungeduld“ machte er aufmerksam. Denn es braucht niegerschwellige Angebote und einfache Bestellprozesse, um Kunden zum Kauf, bzw. zum Vertragsbschluss zu motivieren.

Eines wurde uns bei all diesen Themen wieder sehr deutlich: Ohne Glasfaser geht es nicht!

Wir bedanken uns ganz herzlich für den Input und jeden Besuch an unserem Stand. Bis zum nächste Mal!

Über Daniel Röcker

Daniel verantwortet bei den carrierwerken als Prokurist die Bereiche Vertrieb & Marketing. Der studierte Bankkaufmann hat in seiner über 6-jährigen Branchenerfahrung diverse Projekte in verantwortlicher Position erfolgreich umgesetzt. Durch seine langjährige leitende Tätigkeit bei einem technischen Dienstleister und zuletzt auch als Geschäftsführer eines Internet Service Providers ist er mit den Anforderungen aller Akteure am Markt bestens vertraut.

Verkehrswende

In die Höhe schießende Kraftstoffpreise, kilometerlange Staus und regelmäßiger Feinstaubalarm. Viele von uns sind davon regelmäßig bis täglich betroffen. Doch so ist das eben in der Autonation Deutschland. Die Deutschen sind bekannt für ihre Autoindustrie und die meisten identifizieren sich damit. Wer kein Auto hat wird schief angesehen.

Für viele Deutsche ist das Auto mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Neben Fortbewegungsmittel ist es auch Statussymbol, ein Zeichen für Wohlstand und vermittelt das Gefühl von Freiheit diesen zu Nutzen. Wer Bus oder Fahrrad fährt ist schlicht zu Arm für ein eigenes Auto und wird oftmals unterschwellig bemitleidet. Das man das aus freiem Willen tun könnte? Unvorstellbar.

Die Verkehrswende – was bedeutet das?

Laut Definition ist eine Verkehrswende

„die Gesamtheit an Maßnahmen, die unser Mobilitätsverhalten und den Gütertransport so verändern, dass kein weiterer verkehrsbedingter Raubbau an natürlichen Lebensgrundlagen mehr stattfindet.“[1]

Dafür ist ein schleuniges Umdenken nötig. Denn Deutschland will bis 2045 das Ziel der Treibhausgasneutralität erreichen. Bis 2023 sollen die Emissionen um 65% gegenüber 1990 sinken.[2] So fleißig wie die Deutschen noch Auto fahren, könnte das schwierig werden.
Nun werden sicher bei einigen die Stimmen im Kopf laut: Moment mal! Ich identifiziere mich nicht mit meinem Auto. Ich würde doch lieber auf den ÖPNV setzen, wenn nur die Verbindungen nicht so schlecht und die Bahn nicht so unzuverlässig wäre!

Schon sind wir bei einem weiteren wichtigen Punkt, der alle Nicht-Autofanatiker betrifft. Es könnte weniger Co2-Emissionen und weniger Staus in der Rush-Hour geben, wenn die ÖPNV-Infrastruktur besser wäre. Und nein: Nur weil viele Menschen sehr gerne Autofahren, heißt es nicht, dass sich Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur von Öffentlichen Verkehrsmitteln nicht lohnen würde oder am Ende nicht genutzt werden. Wir sehen es am aktuell noch laufenden 9€-Ticket. Allein im ersten Gültigkeitsmonat wurde das 9€-Ticket rund 21 Millionen Mal verkauft.[3] Neben übervollen Zügen, mehr Ausflugslust und Punks in Sylt führte das Ticket auch zu weniger Verkehr und damit für viele zu weniger Staus, weniger verlorener Zeit und weniger Stress.

Hört sich super an, Thema erledigt, das 9€-Ticket bleibt für immer, wir sind mit unserem Beitrag am Ende. Wenn es doch so einfach wäre. Denn das Ticket ist nicht die Lösung aller Probleme. Denn was hilft es theoretisch die Möglichkeit zu haben, für 9€ im Monat so oft und weit zu fahren wie man möchte, wenn der Bus im Dorf zweimal – am Tag, nicht pro Stunde! – fährt. Das Auto kann für viele Menschen in diesen Situationen nicht durch das 9€-Ticket ersetzt werden. Flexibilität und Praktikabilität sehen anders aus. Also nochmal von Neuem. Wie bekommen wir die Bevölkerung weg vom eigenen Auto, hin zu nachhaltigeren Fortbewegungsmitteln?

Welche Alternativen gibt es?

Natürlich: Ein eigenes Auto zu besitzen ist komfortabel. Man ist zu jeder Zeit mobil und unabhängig. Doch um die Verkehrswende als ganzheitliches Ziel zu erreichen, müssen wir zuerst die Mobilitätswende meistern. Auch wenn die Begriffe ähnlich scheinen, sind Mobilitätswende und Verkehrswende nicht als Synonym zu verwenden. Die Mobilitätswende ist ein Teil der Verkehrswende. Und zwar der Teil, zu dem wir mit unserem eigenen Mobilitätsverhalten unmittelbar einen persönlichen Beitrag leisten können. Doch hier noch einmal offiziell:

„Eine Mobilitätswende ist die Gesamtheit an Maßnahmen, die unser Mobilitätsverhalten so verändern, dass kein weiterer mobilitätsbedingter Raubbau an natürlichen Lebensgrundlagen mehr stattfindet.“[4]

Das bedeutet: Jeder Beitrag zählt. Öfter mal das Fahrrad nehmen, kurze Strecken zu Fuß gehen, die Urlaubsreise mit dem Zug statt dem Flieger antreten. Argumente wie „es bringt doch nichts, wenn nur ich mein Leben ändere, alle anderen machen es doch auch nicht“ gelten heute nicht mehr. Beim Thema Mobilitätswende eben so wenig wie beim Thema Fleischkonsum oder der Klimakrise an sich. Nur wenn jeder einen Beitrag leistet, kann die Wende funktionieren.

Daher hier ein paar Ideen was wir anders machen können.[5]

Eine Bahnfahrt die ist lustig…

Wer hätte es gedacht. Wir schlagen die Bahn als Alternative vor. Uns ist bewusst: Sie hat den Ruf weg unzuverlässig und unpünktlich zu sein. Laut eigenen Angaben haben im Juli 2022 59,9% aller Fernverkehrszüge ihr Ziel pünktlich erreicht.[6]

Deutsche Bahn AG / Axel Hartmann

Prahlen lässt sich damit nicht. Aber immerhin: Die Deutsche Bahn hat erkannt, dass etwas getan werden muss. Eine Generalsanierung der hochbelasteten Korridore soll die Lösung sein.[7] Demnach wird das stark belastete Netz nach umfangreicheren Sperrungen und Baumaßnahmen zu einem Hochleistungsnetz. Die Pünktlichkeit nimmt zu. Wenn die Fahrpreise hingegen dann noch sinken, ist die Bahn die optimale Alternative zur Fahrt mit dem Auto. Weitere wichtige Voraussetzung: eine verbesserte Mobilfunkabdeckung. Denn ist diese gegeben, entwickelt sich die Bahnfahrt – anders als eine Autofahrt – zur Arbeits- bzw. Lebenszeit.

Sharing is caring

In größeren Städten inzwischen angekommen, in kleineren Städten und Dörfern oftmals noch Fremdwort. Carsharing ist die organisierte, gemeinschaftliche Nutzung von Kraftfahrzeugen.[8] Dabei werden Fahrzeuge von Organisationen gestellt, die über einen kurzen Zeitraum gemietet werden können. Entweder die entsprechenden Kraftfahrzeuge sind in einer Stadt verteilt oder an festen Mietstationen – meist an Verkehrsknotenpunkten – zu finden. Besonders für urbane Städte ist dieses Modell der Mobilität attraktiv, da so viele auf ein eigenes Auto verzichten können. Für den Wocheneinkauf oder den Besuch von Freunden im nächsten Ort ohne Zuganbindung. dafür ist Carsharing prädestiniert. Dabei ist das Carsharing-Angebot noch recht abhängig von der Ortsgröße. Große Städte bieten sich ideal an, 99% der Großstädte haben die Möglichkeit zum Carsharing. In kleineren Kommunen beispielsweise unter 20.000 Einwohner*innen, liegt diese Zahl schon bei nur 5%.[9] Je weiter ländlich wir kommen, desto schwieriger wird es also.

Daheim ist’s immer noch am schönsten

Die Testphase wurde durch Corona erzwungen, viele bleiben dabei. Wir sprechen vom Homeoffice. Das Arbeiten von zuhause hat nicht nur den Vorteil, dass man zum Arbeiten nicht zwingend eine Jeans – oder überhaupt eine Hose – tragen muss. Man spart sich ganz nebenbei die Zeit der Anfahrt zum Büro, Geld weil man nicht so oft Tanken muss und weil man das Auto nicht bewegt, spart man fast aus Versehen auch noch CO2 ein. Durch Videokonferenzen vereinsamt man nicht, sieht den Kolleg*innen oder Kund*innen dennoch ins Gesicht. Für Geschäftstermine wird nicht mehr jedes Mal durch halb Deutschland gereist, damit hat man wie von selbst noch etwas mehr Zeit für die Familie.[10][11]
Klar: Ganz ohne persönlichen Kontakt geht es auch nicht. Aber dennoch: es ist in jedem Fall sinnvoll, vor einer Reise bewusster nachzudenken und abzuwägen, ob ein Videocall nicht doch den gleichen Effekt bringt wie eine mehrstündige Reise durchs Land.

Wenn die Ampel mitdenkt

Dabei sprechen wir nicht nur von der aktuellen Regierungskoalition, die ohnehin besser immer mitdenken sollte. Uns geht es hier um die Verkehrsampel. Denn uns ist klar: nicht jede*r hat einen Bürojob, nicht jeder kann von zuhause aus arbeiten. Für die Fälle, in denen man persönlich vor Ort sein muss, könnten intelligente Verkehrssysteme helfen. Diese können Verkehrsströme sinnvoll steuern, sodass Staus vermieden und Fahrzeige besser ausgelastet werden können. Auch so können Emissionen vermindert werden. Wenn das Fahrzeug, in dem man sitzt, dann auch noch autonom fährt, haben wir auch hier die Reisezeit zur Lebens- bzw. Arbeitszeit gemacht.

Internet und alle gemeinsam – ohne geht nicht

Wir sehen es gibt Möglichkeiten auf das Auto zu verzichten. Doch alle Ideen und Vorschläge haben eine Gemeinsamkeit: Sie brauchen das Internet. Ohne flächendeckende Netzabdeckung auf Bahnreisen kann unterwegs nicht richtig gearbeitet werden. Carsharing Portale benötigen nur richtigen Nutzung und Optimierung eine leistungsstarke Internetanbindung, ebenso wie jede*r Nutzer*in. Wenn ohne Internet wird die Buchung der Fahrt mit der App auf dem Smartphone zur Herausforderung. Da Homeoffice wird zur Tortur, wenn man sich den DSL-Anschluss mit 50 Mbit/s mit allen Familienmitgliedern teilen muss. Und auch damit unsere Verkehrssysteme intelligent sein können, brauchen sie eine Anbindung an ein zuverlässiges und leistungsstarkes Internet. Denn ohne weiß die Ampel nicht wann sie rot und wann grün sein sollte.

Wie wir sehen: eine zuverlässige, breitbandige Internetanbindung ist der Schlüssel. Das ist nur mit der Glasfaser machbar. Mit ihr kommen wir der Mobilitätswende und damit auch der Verkehrswende ein Stück näher. Denn ohne geht nicht.

Doch bis es so weit ist, sollten wir unsere Gewohnheiten ändern. Wir sollten mehr Bewusstsein schaffen, und hin und wieder ein paar Abstriche machen. Muss ich das Auto nehmen, oder geht es auch mit dem Rad, den Öffis oder sogar zu Fuß? Denn die Verkehrswende hängt entscheidend von unseren Verhaltensänderungen ab. Ohne unsere Anpassungen wird sie scheitern. Es ist unbequem, lästig und muss über längere Zeit erlernt werden, um sich allgemein durchsetzen zu können und im Alltag akzeptiert zu sein.[12] Doch ohne geht es nicht.

Über Jacqueline Thumm

Jacqueline verantwortet als Teamleiterin Marketing den Markenauftritt und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der carrierwerke. Anfang 2020 ist die studierte Kommunikationsspezialistin in die Telekommunikationsbranche gewechselt und hat seither diverse Projekte - sowohl für Kunden als auch intern - erfolgreich geplant, betreut und umgesetzt.

Fordern Sie jetzt weitere Informationen per E-Mail an

    Bitte lösen Sie die Rechenaufgabe (Anti-Spam-Maßnahme)