Zukunft in Sicht!

Stadtwerke als Wegbereiter für die digitale Infrastruktur von morgen.

Studienergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung aktuell in vielen Kommunen an Priorität verloren hat. Dabei haben Stadtwerke nicht nur das Potenzial zur Gestaltung der digitalen Infrastruktur von morgen. Mit der richtigen Strategie haben sie sogar vielversprechende Chancen auf dem Markt.

Studienergebnisse zeigen: Digitalisierung ist eine Frage der Priorität

Das vergangene Jahr war für Stadtwerke und Energieversorger herausfordernd. Strom- und Gaspreise stiegen rasant an. Vor allem die hohen Gaspreise wurden für viele Haushalte und Unternehmen zu einer großen, unkalkulierbaren Belastung. Stadtwerke mussten Energie teurer einkaufen, konnten die Preise aber nicht direkt anpassen. Energiekunden standen vor dem finanziellen Aus. All das belegen die Zahlen aus der Stadtwerkestudie 2023. Im vergangenen Jahr erforderte die Bewältigung der Energiekrise erhebliche Ressourcen: Für die Mehrheit der befragten Versorgungsunternehmen war die Beschaffung von Strom und Gas das zentrale Thema und hatte einen maßgeblichen Einfluss auf das wirtschaftliche Ergebnis. Die Geschäftsaussichten werden so pessimistisch bewertet wie seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr. Nahezu die Hälfte der befragten Stadtwerke verzeichnete im vergangenen Jahr ein geringeres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Also warum an Telekommunikation denken, wenn es doch gerade vermeintlich größere Probleme gibt?

Megatrend Digitalisierung geht zurück

Eine gute Nachricht vorab: Das Bewusstsein für IT-Sicherheit ist mit 85 Prozent nahezu unverändert geblieben und wird angesichts der zunehmenden Cyberangriffe vermutlich weiterhin hoch bleiben. Doch die Ergebnisse der Stadtwerkestudie veranschaulichen zeitgleich eine alarmierende Entwicklung. So hat der Bereich Digitalisierung im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Priorität verloren und belegt nun mit 74 Prozent den fünften Rang der wichtigsten Themen für die befragten Stadtwerke. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Thema Digitalisierung noch an erster Stelle. Diese Entwicklung ist auf die Umweltfaktoren der letzten Monate zurückzuführen. Die Bewältigung der Energiekrise erforderte schließlich erhebliche Ressourcen. Dennoch darf die Wichtigkeit der Digitalisierung in den Stadtwerken nicht längerfristig in den Hintergrund geraten. Der stetig wachsende Bedarf an leistungsstarken Infrastrukturen und digitalen Angeboten ist schließlich nach wie vor ungebrochen.

Kooperationen werden wichtiger

Die Stadtwerkestudie zeigt auch, dass Kooperationen unter den Befragungsteilnehmern an Bedeutung gewonnen haben. 67 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Partnerschaften immer wichtiger werden, verglichen mit 59 Prozent im Vorjahr. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Kooperationen Stadtwerken ermöglichen, auch in neue Geschäftsfelder von Anfang an strategisch und erfolgreich einzusteigen.

Schlüsselfaktor Konnektivität

In einer zunehmend vernetzten Welt ist der schnelle und zuverlässige Zugang zum Internet von entscheidender Bedeutung. Insbesondere der Ausbau von Glasfaser-Netzwerken hat sich als Schlüsselfaktor für die Gewährleistung einer leistungsfähigen Konnektivität erwiesen.
Die im Juni dieses Jahres erschienene 5. Gigabit-Marktanalyse hat gezeigt, dass die Nachfrage nach Gigabit-Anschlüssen stetig steigt und der Glasfaserausbau vorangetrieben wird. Gerade in ländlichen Gebieten erhält der Glasfaserausbau vermehrt Einzug, dort wo keine anderen gigabitfähigen Netze verfügbar sind.

Stadtwerke setzen sich ein für die Region

Stadtwerke spielen eine maßgebliche Rolle bei der Schaffung der Infrastruktur, die für eine digitale Zukunft benötigt wird. Sie können sich aktiv für den Glasfaserausbau engagieren, um ihren Städten und Gemeinden eine leistungsstarke Grundlage für die digitale Transformation zu bieten. Gerade die Bedeutung des Glasfaserausbaus für ihre Regionen haben viele bereits erkannt. Im Gegensatz zu großen Telekommunikationsunternehmen, die vorrangig auf Ballungsräume fokussiert sind, setzen Stadtwerke ihren Schwerpunkt nämlich oft auf ihre lokalen Gemeinschaften. Sie kennen die Bedürfnisse ihrer Bürger*innen und haben ein starkes Interesse an einer zukunftsfähigen Infrastruktur. Zudem verfügen sie bereits über ein etabliertes Netzwerk von Versorgungsleitungen. Diese vorhandene Infrastruktur kann genutzt werden, um Glasfaserkabel zu verlegen und so den Ausbau zu beschleunigen.

Stadtwerke haben das Potenzial Internetversorger zu werden

Stadtwerke sind seit jeher Grundversorger und Infrastrukturanbieter und besitzen großes Knowhow bezüglich leitungsgebundenen Versorgungsinfrastrukturen. Sie haben die Möglichkeit, passende Angebote mit hohen Bandbreiten zu entwickeln und somit den Bedürfnissen aller gerecht zu werden. So werden sie im Bereich der Telekommunikation auch für die Zukunft Erträge generieren – besonders, wenn Sie die Infrastrukturinhaber sind. Es stellt sich aus unserer Sicht deshalb nicht die Frage, ob „Ja“ oder „Nein“ zur Telekommunikation, sondern nur die Frage nach dem geeigneten Geschäftsmodell und der auf das Stadtwerk individuell angepassten Strategie. Will es Infrastrukturanbieter, Internet-Service-Provider oder Digitalisierer von ganzen Städten und Regionen werden?

Der Schritt zur Glasfaser lohnt sich

Beschließt ein Stadtwerk erstmals, Telekommunikation in sein Produktportfolio aufzunehmen, etabliert es zunächst ein grundlegend neues Geschäftsfeld. Mit dem neuen Geschäftsfeld entstehen neuen Herausforderungen. Der Markt ist sehr dynamisch, gerade hinsichtlich Preismodellen und Vertrieb. Zeitgleich steht mit dem Tiefbau der teuerste Investitionsblock ganz am Anfang. Doch es lohnt sich, diesen Schritt zu gehen. Denn wer ein Glasfasernetz hat, verfügt damit auch über die technische Basis für zahlreiche Mehrwert-Leistungen wie WLAN, LoRaWAN, 5G-Mobilfunknetz, Datencenter oder Cloud Services. Und nicht zu vergessen: die Glasfaserinfrastruktur ist ein sicherer Ertragsgarant. Wer mit dieser Infrastruktur als erster auf dem Markt ist, wird in den meisten Fällen langfristig auch der einzige Infrastrukturanbieter vor Ort bleiben.

Mit Partnerschaften zum Erfolg

Den Aussagen vieler befragten Stadtwerke aus der Stadtwerkestudie stimmen wir zu. Auch wir sehen Kooperationen und Partnerschaften als Grundstein zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen an.
Die gemeinsame Nutzung von Kompetenzen schafft eine Leistungssteigerung, gleichzeitig können durch die Ressourcenbündelung Kosten gesenkt werden. Darüber hinaus ermöglichen Partnerschaften einen offenen Wissensaustausch. Denn wer sich vertraut, kann voneinander lernen und gemeinsam zu neuen innovativen Lösungsansätzen kommen. Stadtwerke können dabei besonders von ihrer engen Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, Unternehmen und Bildungseinrichtungen profitieren, um Synergien zu nutzen und gemeinsame Interessen zu fördern.

Knowhow-Transfer auf Augenhöhe

Die Aussichten auf Erfolg sind gut, doch ein Telekommunikationsnetz finanziert und baut sich nicht einfach nebenher. Stadtwerke berichten, dass die größten Herausforderungen sind, sich in ein vollkommen neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Infrastrukturkompetenz ist in den Häusern zweifelsohne vorhanden, doch erfordert der Aufbau eines zukunftsweisenden Geschäftsfelds wie das der Telekommunikationsnetze weitergehende fachliche Ressourcen und Strukturen. Dies mit dem weiterhin anfallenden Tagesgeschäft zu vereinbaren, ist nahezu unmöglich. An dieser Stelle kommen Partnerschaften ins Spiel. Denn in einem hochdynamischen und komplexen Markt wie der Telekommunikation, der anders funktioniert als die Kernsparten Strom, Gas und Wasser, ist das fachliche Knowhow von außen ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Zusammen in Richtung Zukunft

Lassen Sie uns gemeinsam den sicheren Grundstein für eine digitale Zukunft legen und so die wirtschaftliche Entwicklung in Ihrer Region fördern, Ihren Standort noch attraktiver machen und die Lebensqualität Ihrer Bürger*innen steigern.

Sie sind neugierig, möchten mehr erfahren und sich mit uns austauschen?

Auf dem VKU Stadtwerkekongress 23 in Köln haben wir die Gelegenheit dazu.

Besuchen Sie uns vom 26. bis 27.09. an Stand 23.

Wir freuen uns auf Ihre Fragen, Ihren Input und vor allem auf Ihr Interesse!

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!vision Europe (04/2023). Den Artikel finden Sie hier.

carrierwerke unterstützen Stadtwerke Rödental

Pressemitteilung

carrierwerke unterstützen Stadtwerke Rödental als neues Mitglied der BREKO Einkaufsgemeinschaft bei der Erschließung des aktiven Internetmarkts

 

Walldorf, den 08.08.2023: Die carrierwerke GmbH unterstützt ab sofort die Stadtwerke Rödental bei der Transformation von einem reinen Netzanbieter zu einem aktiven Internetanbieter. Durch diese Zusammenarbeit werden alle Menschen und Unternehmen in Rödental von schnellem und zuverlässigem Internet, Telefonie und TV mit hochwertigem Service profitieren.

Im Bereich der Telekommunikation wurde in den vergangenen Jahren ein Glasfasernetz errichtet, und an einen anderen Anbieter verpachtet. Dies soll sich nun ändern. Mit Unterstützung der carrierwerke werden die Stadtwerke Rödental zukünftig als Internetanbieter agieren und Glasfaser-Internet aus eigener Hand anbieten. So erhalten die Bürgerinnen und Bürger in Rödental künftig neben Energie, Wärme und Wasser auch Internet, Telefonie und Fernsehen direkt von den Stadtwerken Rödental. Dadurch werden alle Dienstleistungen der Grundversorgung zukünftig aus einer Hand angeboten. Zudem ist geplant, das Glasfasernetz in Rödental in den nächsten Jahren flächendeckend auszubauen.

Nachdem die Gremien den Plänen der Stadtwerke Rödental im Mai zugestimmt hatten, erfolgte kurz darauf die Vertragsunterzeichnung der Stadtwerke Rödental und carrierwerke. Die Zusammenarbeit begonnen sie daraufhin unmittelbar. Um Kund*innen und Interessierte auf dem Laufenden zu halten, wurde umgehend eine Marketingkampagne entwickelt, welche zum 31.07.2023 startete. Diese Kampagne soll die Projektfortschritte für Kund*innen und Interessierte transparent machen, während die organisatorischen Umstellungen im Hintergrund bereits laufen.

Martin Ertl, Werkleiter der Stadtwerke Rödental, berichtet:

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit den carrierwerken einen Partner gefunden haben, der uns ein umfassendes Leistungsspektrum bietet und uns in unserem Vorhaben vollumfänglich unterstützt.“

Dabei übernehmen die carrierwerke die technische Betreuung der Stadtwerke Rödental und unterstützen unter anderem beim Netzbetrieb und der Bereitstellung der Vorleistungsprodukte Internet und Telefonie. Darüber hinaus umfasst die Partnerschaft auch die operative Unterstützung in den Bereichen Vertrieb und Marketing. So wird sichergestellt, dass die Stadtwerke Rödental optimal von den Erfahrungen der carrierwerke profitieren und der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden kann. Die ersten Endkunden sollen bereits Ende dieses Jahres versorgt werden.

„Schnelles Internet kommt allen zugute und sichert die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität einer ganzen Region. Daher freut es mich umso mehr, dass die Stadtwerke Rödental mit uns als Partner nun die Versorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette selbst in die Hand nehmen und damit den entscheidenden Schritt Richtung Zukunft gehen.“

fasst Michael Neska, Geschäftsführer der carrierwerke, zusammen.

Durch die Mitgliedschaft der Stadtwerke Rödental in der BREKO Einkaufsgemeinschaft eG, ergeben sich für sie weitere Vorteile. So profitieren die Stadtwerke unter anderem von Sonderkonditionen bei Diensten, welche Sie von den carrierwerken als Listungspartner der BRKEO eG beziehen.

Über Stadtwerke Rödental

Die Stadtwerke Rödental und ihre Tochtergesellschaften versorgen ca. 13.500 Menschen in Rödental mit Strom, Wärme, Wasser und Elektromobilität, betreiben das Rödenbad und entsorgen das Abwasser. Die Stadtnetz Rödental ist der Internetanbieter in und um Rödental und eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Rödental. Als Internetanbieter ergänzt das Stadtnetz Rödental die Stadtwerke Rödental um die Dienstleistungen Internet, TV und Telefonie.

Über carrierwerke GmbH

Die carrierwerke GmbH bietet Stadtwerken, Kommunen und Netzinhabern die gesamte Palette an Dienstleistungen an, um als Carrier und ISP nachhaltig im Telekommunikationsmarkt zu bestehen. Durch die langjährige Branchenerfahrung der handelnden Personen gehen die angebotenen Leistungen weit über die eines klassischen technischen Dienstleisters hinaus. Neben der Lieferung von Diensten und dem Betrieb des Breitbandnetzes unterstützt die carrierwerke so auch durch intelligente Softwarelösungen und umfangreiche Beratungsleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF!

carrierwerke im VATM Jahrbuch 2023

Zusammen ins Ziel

Was Kooperationen leisten können

Deutschland soll in naher Zukunft über ein stabiles und flächendeckendes Glasfasernetz verfügen— ein ambitioniertes Ziel unter Berücksichtigung der aktuellen Lage. Dennoch kann dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Was wir dafür benötigen? Ein kooperatives Miteinander im Glasfaser-Markt.

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Grünes Licht für Glasfaser

Wenn es um den digitalen Standort Deutschland geht, ist die Glasfaser die Technologie der Wahl. Denn Industrie, Verwaltung und private Haushalte in ganz Deutschland profitieren gleichermaßen von einer leistungsstarken, stabilen und zukunftssicheren Internetinfrastruktur. Da sich der Ausbau derzeit gerade im internationalen Vergleich noch langsam gestaltet, ist die Ambition, das Glasfasernetz zu erweitern, groß. Laut der aktuellen VATM-Marktstudie haben seit Ende 2022 über drei Viertel der Haushalte in Deutschland die Möglichkeit, einen Gigabit-Anschluss zu nutzen. Der Glasfaserausbau werde dabei vor allem in schlecht versorgten Gebieten im ländlichen Raum vorangetrieben. Es wird sich zeigen, wie schnell die Ziele der Bundesregierung erreicht werden. Bis 2025 sollen schließlich mindestens 50 Prozent der Haushalte und Unternehmen ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Bis 2030 sollen alle über Glasfaseranschlüsse und den neuesten Mobilfunkstandard 5G verfügen. Um diesen Grad an Internetversorgung zu erreichen, sind neue Wege gefragt. Sinnvoll ist es zum Beispiel, wenn bereits vorhandene Netzinfrastrukturen gemeinsam genutzt werden. Gleichermaßen können auch alternative Netzbetreiber, wie zum Beispiel gerade Stadtwerke, einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung leisten. Welcher dieser Wege auch gewählt wird, um den erhofften digitalen Fortschritt zu ermöglichen, führt kein Weg an einer Partnerschaft auf Augenhöhe vorbei.

Netze gemeinsam nutzen

Um schnell und effizient so vielen Menschen wie möglich in Deutschland den Zugang zu schnellem und stabilem Internet zu ermöglichen, benötigt es Partnerschaften. Eine Open-Access-Kooperation öffnet das Glasfasernetz eines ausbauenden Unternehmens für andere Wettbewerber. Unternehmen gleichen Interesses kooperieren also, um mehr Glasfaseranschlüsse zu ermöglichen. Partner können von den Stärken des anderen profitieren und so durch die entstehenden Synergien ihr ganzes Potenzial entfalten. Gemeinsam genutzte Netze reduzieren außerdem Bauarbeiten, Kosten, bieten eine Win-win-Situation für alle Beteiligten und schaffen mehr Angebot für Endkund*innen. Wichtig ist dabei der dauerhafte Netzzugang unter fairen, diskriminierungsfreien Bedingungen. Diese wertvollen Partnerschaften verhindern also nicht nur den Glasfaserüberbau, sie leisten grundlegend einen essenziellen Beitrag zur Digitalisierung und digitalen Teilhabe in Deutschland.

Durch Partnerschaft zum Internetanbieter

Aller Anfang ist schwer. Denn ein Telekommunikationsnetz wird nicht einfach nebenbei implementiert. Auf dem Weg zum Internetanbieter sind verlässliche Kooperationen – mit Beratungen, Technologiepartnern oder Serviceanbietern – Voraussetzung für den schnellen Markteintritt und somit den nachhaltigen Erfolg. Denn am Ende des Tages muss sich die Netzinvestition rechnen. Die Aufgaben sind groß und verlangen vielfältige Kompetenzen und Zusammenarbeit. Stadtwerke berichten beispielsweise, dass die größte Herausforderung darin besteht, sich in ein vollkommen neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Infrastrukturkompetenz ist in den Häusern zwar zweifelsohne vorhanden, doch erfordert der Aufbau eines zukunftsweisenden Geschäftsfelds wie der Telekommunikation weitergehende fachliche Ressourcen und Strukturen. Denn in einem so hochdynamischen und komplexen Markt wie der Telekommunikation, der anders funktioniert als die Kernsparten Strom, Gas und Wasser, ist das Know-how ein entscheidender Erfolgsfaktor. Neben grundsätzlichen Aspekten wie die Zusammenarbeit und die notwendige fachliche Kompetenz und Erfahrung geht es bei einer erfolgreichen Partnerschaft vor allem auch um Vertrauen und ein gemeinsames Verständnis von Qualität und dem Ziel der Zusammenarbeit.

Eine Frage der Finanzen

Der Bau von Glasfasernetzen ist kapitalintensiv und die Inflation ist aktuell ein ständiger Begleiter, wenn es um finanzielle Fragen geht. Doch auch in diesem Bereich zahlen sich gemeinsame Interessen an einem flächendeckenden Glasfasernetz aus: Finanzielle Hilfe ist vorhanden, sie muss nur in Anspruch genommen werden. Investoren und auch kommunale Unternehmen investieren über privatwirtschaftliche Finanzmittel, öffentliche Gelder stehen zum Beispiel in Form von Förderungen zum Glasfasernetzbau zur Verfügung. Das hat vielerlei Gründe. Glasfaser schafft Mehrwert und Wertsteigerung, zum Beispiel in der Wohnungswirtschaft. So werden Immobilien mit entsprechendem Anschluss attraktiver. Ein Anschluss, der bis in den Wohnbereich ragt (FTTH) ist dabei die beste Lösung und inzwischen ein Kaufargument. Die Voraussetzung dafür ist – wie könnte es anders sein – ein bereits vorhandenes Glasfasernetz.

Durch Kooperation zur digitalen Teilhabe

Ob Seite an Seite im Glasfasernetz oder gemeinsam zum Internetanbieter – Kooperationen sind Katalysatoren mit nachhaltiger Wirkung. Die Anforderungen, die derzeit bezüglich des Glasfaserausbaus in Deutschland gestellt werden, kann kein Unternehmen allein stemmen. Erst durch Kooperationen und Partnerschaften wird unser aller Ziel zum Greifen nah: digitale Teilhabe für alle, und das auf höchstem technischem Niveau.

Der Schritt in den Telekommunikationsmarkt bedeutet für viele Unternehmen eine Herausforderung, doch er lohnt sich allemal. Denn mit den richtigen Partnern an ihrer Seite wird diese Herausforderung zum vollen Erfolg für das Unternehmen, für die Region und für die Zukunft.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst im VATM Jahrbuch 2022 auf Seite 62

Stadtwerkestudie 2023

„Stadtwerke können Krise, das haben sie in den zurückliegenden Krisenmonaten eindrücklich bewiesen.
Sie können aber auch Zukunft gestalten. Und das werden sie in den nächsten Jahren verstärkt tun.“

Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung und Mitglied des Präsidiums, BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.

 

Die Stadtwerkestudie 2023 wurde im Juni 2023 vom Beratungsunternehmen EY und dem BDEW präsentiert.

Zur Datenerhebung wurden deutschlandweit 100 Stadtwerke und regionale Energieversorger befragt. Hierbei lag der Schwerpunkt der Hauptbefragung bei Versorgern von kleinen und mittelgroßen Gebieten. Mehr als die Hälfte der befragten Stadtwerke versorgen Kommunen mit unter 50.000 Einwohnern.

Wichtiges Thema 2022: Die Energiebeschaffung

Die vorliegende Stadtwerkestudie zeigt auf, dass die Bewältigung der Energiekrise in den letzten Monaten erhebliche Ressourcen erforderte, was angesichts der aktuellen Lage nicht überraschend ist. Die Geschäftsaussichten werden so pessimistisch bewertet wie seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr. Nahezu die Hälfte der befragten Stadtwerke verzeichnete im vergangenen Jahr ein geringeres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr.

Die Beschaffung von Strom und Gas war für die Mehrheit der Versorgungsunternehmen das zentrale Thema und hatte einen maßgeblichen Einfluss auf das wirtschaftliche Ergebnis. Die Führungskräfte der befragten Stadtwerke betrachten den Ausbau erneuerbarer Energien und die Umsetzung der Wärmewende als die wichtigsten Anliegen, wobei 89 Prozent bzw. 88 Prozent dies betonen. Angesichts des Fachkräftemangels steht die Rekrutierung neuer Mitarbeiter an dritter Stelle mit einer Zustimmung von 86 Prozent.

IT-Sicherheit weiterhin wichtig

Der Megatrend Digitalisierung hat dagegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Priorität verloren und belegt nun den fünften Rang mit 74 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Thema Digitalisierung noch an erster Stelle.
Das Bewusstsein für IT-Sicherheit ist jedoch mit 85 Prozent nahezu unverändert geblieben und wird angesichts der zunehmenden Cyberangriffe auf Kommunalversorger vermutlich weiterhin hoch bleiben.

Mit Kooperationen in die Zukunft

Laut der neuen Stadtwerkestudie haben Kooperationen unter den Befragungsteilnehmern an Bedeutung gewonnen. 67 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Partnerschaften immer wichtiger werden, verglichen mit 59 Prozent im Vorjahr. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Kooperationen Stadtwerken ermöglichen, Aufgaben effektiver anzugehen.

Raus aus dem Krisenmodus – Mit neuen Strategien!

Kooperationen und Partnerschaften sehen auch wir als Grundstein zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen an.
Die gemeinsame Nutzung von Kompetenzen schafft eine Leistungssteigerung, gleichzeitig können durch die Ressourcenbündelung Kosten gesenkt werden. Darüber hinaus ermöglichen Partnerschaften einen offenen Wissensaustausch. Denn wer sich vertraut, kann voneinander lernen und gemeinsam zu neuen innovativen Lösungsansätzen kommen. Durch einen Know-How-Transfer auf Augenhöhe.

Wir verstehen die aktuelle Lage und die Herausforderungen, die in den letzten Monaten vorrangig zu meistern waren.
Langfristig dürfen jedoch die Themen nicht aus den Augen verloren werden, ohne die sich die Zukunft schwer meistern lassen wird: wie etwa die Digitalisierung, der Glasfaserausbau oder die Optimierung und Digitalisierung von Prozessen.

So hat die Mitte Juni erschienene 5. Gigabit-Marktanalyse von Dialog Consult und VATM gezeigt, dass der Glasfaserausbau aus verschiedenen Gründen stark vorangetrieben wird. Wir sehen hier auch für Stadtwerke große Zukunftschancen. Die Marktanalyse zeigt auf, dass der Glasfaserausbau vor allem in ländlichen Gebieten vorangetrieben wird, dort wo keine anderen gigabitfähigen Netze verfügbar sind. Dies verdeutlicht die Chance für Stadtwerke, in diesen Regionen als wichtige Akteure aufzutreten und Versorgungslücken zu schließen. Die Nachfrage nach Gigabit-Anschlüssen steigt außerdem stetig. Dies bietet Stadtwerken die Möglichkeit, attraktive Angebote mit hohen Bandbreiten zu entwickeln und somit den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden.

Stadtwerke müssen viele komplexe Aufgaben meistern, die enormen Verände-rungsprozessen unterworfen sind. Mit geeigneten Partnern können Stadtwerke den Schritt in neue Richtungen wagen, neue Geschäftsfelder erschließen und auf neue Techniken setzen, um den Anschluss auch in Zukunft zu behalten. Wir sind sicher, dass sich mit Kooperationen effektive Lösungen erarbeiten lassen und wir gemeinsam den Transformationsprozess zukunftsfähig gestalten können.

5. Gigabit-Studie: Glasfaserausbau – große Chancen für Stadtwerke

„40,6 Millionen gigabitfähige Anschlüsse gibt es Mitte 2023 in Deutschland. (…) Dies sind 2,2 Millionen mehr als Ende 2022.“

Am 15. Juni wurde die neue 5. Gigabit-Studie 2023 veröffentlicht, welche von DIALOG CONSULT und VATM vorgestellt wurde. Die Studie basiert auf Ergebnissen einer schriftlichen Befragung der Mitgliedsunternehmen im VATM („Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V.) im Zeitraum von März bis Mai 2023 sowie einer Auswertung von Unternehmenspublikationen und öffentlich zugänglichen Studien zu Glasfaseranschlüssen.

In diesem Blogbeitrag soll eine Brücke zu den Stadtwerken geschlagen werden, da der Glasfaserausbau eine große Chance für sie darstellt, um die digitale Infrastruktur in ihren Versorgungsgebieten zu verbessern. Denn Stadtwerke können effektiv auch zur digitalen Entwicklung ihrer Regionen beitragen.

Die in der Marktanalyse vorgestellten Daten zeigen auf, dass es derzeit in Deutschland insgesamt 40,6 Millionen gigabitfähige Anschlüsse gibt, was einen Zuwachs von 2,2 Millionen Anschlüssen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Insgesamt werden Ende Juni 32,4 Millionen Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen versorgbar sein, was mehr als 71 Prozent entspricht. Der Ausbau der gigabitfähigen HFC-Netze spielt dabei eine entscheidende Rolle für die gute Versorgungsquote.

37 Prozent der Gigabit-Anschlüsse sind Glasfaseranschlüsse

Das HFC-Netz wurde laut Datenlage weitgehend auf den Gigabit-Standard DOCSIS 3.1 aufgerüstet. Der Glasfaserausbau, insbesondere im ländlichen Raum, nimmt ebenfalls zu. Bis Ende Juni 2023 wird die Anzahl der FTTB/H-Anschlüsse um 16,2 Prozent auf 15,1 Millionen Anschlüsse steigen.

Die Studie betont, dass in der politischen Diskussion zwischen Ausbauzahlen und tatsächlicher Versorgung differenziert werden sollte. Denn von den neugebauten Anschlüssen tragen nur etwas über eine Million wirklich zur Verbesserung der Bevölkerungsversorgung bei. Die Zahlen der Erhebung zeigen, dass das Erreichen der Glasfaser-Ausbauziele der Bundesregierung bis 2025 und 2030 keine Selbstverständlichkeit ist.

Der Großteil, 84 Prozent, der gigabitfähigen Anschlüsse wird von Wettbewerbern angeboten, während die Telekom im DSL-Markt Marktanteile gewinnen konnte. Die Nachfrage nach hochbitratigen Anschlüssen und Gigabit-Bandbreiten steigt weiter an. Die Studie hebt die Bedeutung einer besseren Förderpriorisierung und einer sinnvollen Verknüpfung von eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau hervor. Eine Herausforderung besteht auch in der Abschaltung der Kupfernetze und der Steigerung der Take-up-Rate, damit der Netzausbau rentabel ist.

Hohe Bandbreiten – Hohe Nachfrage

Die Nachfrage nach Datenvolumen und hochbitratigen Anschlüssen steigt weiter an. Im ersten Halbjahr ist das pro Anschluss und Monat erzeugte Datenvolumen um gut 7 Prozent gewachsen und beträgt durchschnittlich 411 Gigabyte. Fast die Hälfte der Kunden fragt nach Bandbreiten von 250 Mbit/s und höher. Gigabit-Bandbreiten sind besonders attraktiv für Kunden.

 „Gerade auch das Produkt „Gigabit-Bandbreite“ ist offensichtlich „sexy“ und übt einen besonderen Reiz auf Kunden aus“, erwähnt Andreas Walter, der Geschäftsführer der Dialog Consult GmbH ist.

Die Verbraucherpreise für einen Gigabit-Anschluss liegen monatlich bei durchschnittlich 56,46 Euro mit Anfangsrabatten und 68,77 Euro ohne Rabatte. Im Geschäftskundenmarkt wollen zwei Drittel der Kunden Bandbreiten von 250 Mbit/s und mehr, und über ein Drittel fordert Bandbreiten von 500 Mbit/s und höher.

Der VATM-Geschäftsführer Dr. Frederic Ufer betont, dass der Glasfaser-Ausbau vorangetrieben wird, aber die politischen Rahmenbedingungen stimmen müssen, damit Investoren weiterhin investieren. Er fordert eine bessere Wettbewerbssituation, um die Telekom-Konkurrenz zu ermöglichen, und eine Reduzierung des strategischen Überbaus. Die Gefahr eines unvollständigen flächendeckenden Ausbaus besteht auch durch das neue Förderkonzept der Bundesregierung.

Prognosen

Unter den aktuellen Bedingungen stellt die Studie folgende Prognosen bis Ende 2023 vor:

  • „Die Zahl der Gigabit-Anschlüsse in Deutschland wird Ende 2023 bei etwa 42–43 Millionen liegen – Damit werden Ende des Jahres 2023 etwa 74 Prozent der Haushalte und KMU mit einem Gigabit-Anschluss versorgt sein

  • Die Zahl der FTTB/H-Anschlüsse in Deutschland wird Ende 2023 die 17-Millionen-Schwelle erreichen – 37 Prozent der privaten Haushalte und KMU können dann einen FTTB/H-Anschluss nutzen

  • Nur bei anhaltend hohen Investitionen in den FTTB/H-Ausbau in Verbindung mit einer Vermeidung eines „GlasfaserÜberbaus“ kann das am 17.03.2022 formulierte Ziel der Gigabit-Strategie des BMDV, bis Ende 2025 eine FTTB/HVersorgungsquote von mindestens 50 Prozent zu erreichen, erfüllt werden

  • Die Europäische Kommission schlägt am 23.02.2023 im Rahmen ihres Programms „EU Gigabit Infrastructure Act“vor, allen Haushalten bis 2030 eine Gigabit-Anbindung zu ermöglichen – Um den verbleibenden 29 Prozent der deutschen Haushalte (= 13,2 Mio. Haushalte/KMU) in den kommenden sieben Jahren einen Gigabit-Anschluss zu ermöglichen, sind intelligente Maßnahmen erforderlich, damit die Infrastrukturinvestitionen sinnvoll eingesetzt werden“

Die ganze 5. Gigabit-Studie können Sie auf der Website des VATM nachlesen.

Glasfaserausbau – eine große Chance für Stadtwerke

Die vorliegende Marktanalyse zur Gigabit-Versorgung in Deutschland liefert wichtige Erkenntnisse für Stadtwerke, die am Ausbau und der Bereitstellung von Hochgeschwindigkeitsinternet interessiert sind. Denn Anforderungen und Nachfrage steigen. Jetzt ist der Zeitpunkt günstig, als Stadtwerke selbst einzusteigen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen auf, dass der Glasfaserausbau vor allem in ländlichen Gebieten vorangetrieben wird, wo keine anderen gigabitfähigen Netze verfügbar sind. Dies verdeutlicht die Chance für Stadtwerke, in diesen Regionen als wichtige Akteure aufzutreten und die Versorgungslücke zu schließen.

Darüber hinaus wird deutlich, dass die Nachfrage nach Gigabit-Anschlüssen stetig steigt, insbesondere bei privaten und geschäftlichen Kunden. Dies bietet Stadtwerken die Möglichkeit, attraktive Angebote mit hohen Bandbreiten zu entwickeln und somit den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit anderen Anbietern und die Förderung von Open Access. Durch eine effiziente Nutzung der Netze und Kooperationsprojekte können Stadtwerke ihre Kapazitäten optimal auslasten und die Kosten für den Ausbau reduzieren.

Durch eine strategische Herangehensweise, die Berücksichtigung der Marktanforderungen und die Zusammenarbeit mit anderen Playern können Stadtwerke eine führende Rolle bei der Bereitstellung von Gigabit-Internet übernehmen und somit zur digitalen Entwicklung ihrer Regionen beitragen und die digitale Infrastruktur in den Versorgungsgebieten deutlich verbessern.

Gemeinsam können wir unsere Städte und Gemeinden zu Smart Cities von morgen machen! Wie das ablaufen kann, zeigen wir in unserem Blogbeitrag „Chancen ergreifen und Internetanbieter werden“. 

Let’s do it!

Internet Service Provider werden – so geht’s

Die Nachfrage nach schnellem Internet ist groß und sie ist berechtigt – wir alle würden von einem leistungsfähigen und zukunftssicheren Internet profitieren. Bisher ist es in Deutschland jedoch nur eingeschränkt verfügbar. Genau hier liegen große Chancen für neue Internetanbieter. Wir wollen Mut machen und zeigen, dass sich der Schritt zur Glasfaser mit dem nötigen Know-how mehr als lohnt.

Überblick verschaffen:

Wie steht es um den deutschen Internetmarkt?

Deutschland hat den Startschuss des Glasfaserausbaus verschlafen. Das ist in vielerlei Hinsicht problematisch, bietet Stadtwerken und Versorgungsunternehmen aber  auch eine Nische. Denn das Angebot an Glasfaseranschlüssen ist so gering, dass die Nachfrage vielerorts noch sehr hoch ist. Diese Nachfrage will befriedigt werden. Und die Glasfaser ist dafür die Technologie der Wahl. Denn von einer leistungsfähigen, stabilen und zukunftssicheren Internetinfrastruktur profitieren Umwelt, Industrie, Verwaltung und Privathaushalte in ganz Deutschland gleichermaßen.

Laut der aktuellen VATM-Marktstudie haben seit Ende 2022 mehr als drei Viertel der Haushalte in Deutschland die Möglichkeit, einen Gigabitanschluss zu nutzen. Der Glasfaserausbau wird demnach vor allem in unterversorgten, ländlichen Gebieten vorangetrieben. Wie schnell die Ziele der Bundesregierung erreicht werden, wird sich zeigen. Schließlich sollen bis 2025 mindestens 50 Prozent der Haushalte und Unternehmen ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Bis 2030 sollen alle über einen Glasfaseranschluss und den neuesten Mobilfunkstandard 5G verfügen. Um diesen Grad der Internetversorgung zu erreichen, müssen neue Wege beschritten werden. So ist es zum Beispiel sinnvoll, wenn neue Internet Service Provider die hohe Nachfrage nach schnellem Internet erkennen und bereits vorhandene Netzinfrastrukturen gemeinsam mit bestehenden Akteuren nutzen. Ebenso können alternative Netzbetreiber, wie beispielsweise Stadtwerke, einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung leisten.

Kosten

Finanzielle Unterstützung ist vorhanden, da Investoren und auch kommunale Unternehmen mit privaten Mitteln investieren. Öffentliche Gelder stehen zum Beispiel in Form von Förderungen für den Bau von Glasfasernetzen zur Verfügung. Diese Möglichkeiten zu nutzen, kann sinnvoll sein, da bereits vor dem Markteintritt hohe  Investitionen getätigt werden müssen. Der Löwenanteil der Kosten bei einem neuen Internetanbieter entfällt erfahrungsgemäß auf die Baukosten, wodurch sich Amortisationszeiten von 20 bis 40 Jahren ergeben. An dieser Stelle kommt es auf das Geschäftsmodell des Netzbetreibers an. Möchte er die Netzkapazitäten an andere Diensteanbieter vermieten? Oder will er das Netz selbst betreiben, mit eigenen digitalen Angeboten für Endverbraucher*innen und Unternehmen und somit selbst zum Internet Service Provider werden?

Entscheidung fällen. Nur wie?

Die Frage, ob und wie man Internetanbieter werden will, muss zunächst im Detail überprüft werden. Im ersten Schritt ist es folglich ratsam, die Ausgangssituation des Unternehmens zu definieren. Auf dieser Basis kann entschieden werden, wie ein Glasfasernetz betrieben werden soll. Dabei muss jedes Unternehmen, jedes Stadtwerk individuell betrachtet werden. Manche Unternehmen sind noch keine Internetanbieter, starten also ganz neu in die Branche. Andere sind schon auf halbem Weg, aber ihre Erträge sind noch ausbaufähig. Sie erreichen ihre Zielquoten nur knapp oder gar nicht. Wieder andere Unternehmen sind bereits aktiv im Ausbau des  Breitbandnetzes, vermarkten dieses aber an andere Internet Service Provider. Sie entscheiden sich nun, die gesamte Wertschöpfungskette zu nutzen und eine eigene Endkundenmarke aufzubauen.

Wird eine Neugründung oder eine Expansion zum Internet Service Provider geplant, ist ein Businessplan obligatorisch. In dieser Phase klärt das Unternehmen, welche Produkte und Dienstleistungen es anbietet, welche Strategie es im Markt verfolgt und welche Chancen und Risiken bestehen. In einem Business Case wird veranschaulicht, welches Problem das neue Projekt im bestehenden Unternehmen lösen soll und welche Umstände dabei berücksichtigt werden müssen. Außerdem wird berechnet, welchen Nutzen und Return on Investment (ROI) es generieren kann, wie viele Ressourcen es benötigt und welches Ziel mit dem Projekt erreicht werden soll. Die Aufgaben sind also umfangreich und erfordern vielfältige Kompetenzen sowie Zusammenarbeit.

 

Beispiel: Mit der Entscheidung, Internetanbieter zu werden, eröffnet sich für Stadtwerke ein neues und lukratives Geschäftsfeld. Stadtwerke sind ohnehin Experten für Infrastruktur und Versorgung. Inzwischen entdecken sie auch die Vorteile eines leistungsfähigen   Telekommunikationsnetzes. Die Erweiterung der eigenen   Produktpalette hilft, höhere Erträge zu erwirtschaften und damit zum Beispiel Umsatzrückgänge in den klassischen Geschäftsfeldern auszugleichen. Darüber hinaus ist die Glasfaser ein Sprungbrett für andere nützliche Technologien, die in Zukunft alltäglich sein werden. Dies gilt beispielsweise für die Themen Smart Metering und Smart City. Wer heute das Fundament für diese Technologien legt, kann in Zukunft agil auf den Markt reagieren.

3, 2, 1, los: Internetanbieter werden

Ob es sich um die Neugründung eines Internet Service Providers handelt oder um einen bestehenden Dienstleister, der sein Angebot um die Sparte Internet erweitern  möchte: Businessplan und Business Case bilden das Fundament, aus dem sich die weiteren Schritte ableiten. Ist die Startposition klar und sind die Ziele definiert, kann der praktische Teil beginnen. Je nach angestrebtem Geschäftsmodell wird entweder der Zugang zu einem Glasfasernetz gekauft oder ein eigenes Netz gebaut. Entweder werden faire Netzanbieter gesucht oder eine Baugenehmigung eingeholt, Fördermittel beantragt und der Bauprozess geplant. Vieles muss also bedacht werden. Will man die Zeit bis zum Netzbetrieb sinnvoll nutzen, laufen weitere Prozesse parallel. Besonders wichtig sind die Schulung und Einarbeitung des Teams, die   Vorvermarktungsphase und die Öffentlichkeitsarbeit. Schließlich eröffnet sich mit der neuen Sparte auch ein neues Arbeitsfeld für alle Mitarbeitenden, potenzielle  Kund*innen sollen das Unternehmen möglichst schnell wahrnehmen und damit auch auf die Website, die Tarife und Vertragsbedingungen zugreifen können. Ein guter Partner an Ihrer Seite hat diese und viele weitere Punkte im Blick, um Sie bereits vor dem Marktstart individuell zu beraten und effektiv zu begleiten.

 

Beispiel: Stadtwerke berichten, dass die größte Herausforderung darin besteht, sich in ein vollkommen neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Infrastrukturkompetenz ist in den Häusern definitiv vorhanden, doch erfordert der Aufbau eines zukunftsweisenden Geschäftsfelds wie der Telekommunikation weitergehende fachliche Ressourcen und Strukturen. Denn in einem so hochdynamischen und komplexen Markt wie der Telekommunikation, der anders funktioniert als die Kernsparten Strom, Gas und Wasser, ist das Know-how ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Mit Kooperation zum Ziel

Der Einstieg in die Telekommunikation lohnt sich, ist aber anspruchsvoll. Gezielte Beratung und geeignete Technologiepartner können hier Abhilfe schaffen. So bekommt das Vorhaben die nötige Struktur und wird umsetzbar. Denn mit klar definierten Zielen und dem richtigen Equipment lässt sich der Weg zum Internet Service Provider mit gutem Gefühl Schritt für Schritt gehen. Technische Dienstleistungen für den Netzbetrieb, automatisierte und digitale Prozesse, ein durchdachtes Tarif und Marketingkonzept sowie geschulte Mitarbeiter*innen sind dabei essenziell. Sie bilden das Rückgrat eines erfolgreichen Geschäftsmodells.

Was sollte ein starker Partner können?

Neben grundlegenden Aspekten wie Kommunikation, Respekt und Wertschätzung geht es bei einer erfolgreichen Partnerschaft vor allem um Vertrauen, um ein  gemeinsames Verständnis von Qualität und dem Ziel der Zusammenarbeit. Diese Werte öffnen die Tür zu einer produktiven Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Ein guter Partner verfügt zusätzlich über ein breites Wissen und langjährige Erfahrung in der Telekommunikationsbranche. Das ermöglicht den ganzheitlichen Blick auf Betrieb und Vermarktung von Telekommunikationsnetzen, welcher sich in der Zusammenarbeit widerspiegelt. Außerdem bietet ein guter Partner neuen Internetanbietern die Möglichkeit, ihre Tarife ganz nach ihren Wünschen zu gestalten. Das ist nur möglich, wenn der Dienstleister frei von Bandbreiten- und Traffic-Begrenzungen ist. Im Bereich TV ist neben IPTV auch die TV-Grundversorgung mit DVB-C-Signalen besonders für die Wohnungswirtschaft von großem Interesse. Deshalb sollte der Partner beide Dienste zur Verfügung stellen. Telefonie-White-Label-Vorleistungsprodukte wie Voice-Over-IP-Lösung, Alternativen für Endkund*innen, die noch einen analogen Anschluss haben, kostenlose Rufnummern und Rufnummernblöcke – das alles bietet ein guter Partner an, um Tarife mit zahlreichen Möglichkeiten zur Auswahl stellen zu können.

Gut zu wissen: Ist die Menge der Vertragsabschlüsse des neuen Internetanbieters anfangs noch gering, sollte der Dienstleister die Nachfragen bündeln können. Diese Bündelung kann beispielsweise durch White-Label-Dienste erfolgen. Produziert der Dienstleister die White-Label-Dienste selbst, wird er sie besonders kostengünstig anbieten können.

 

Doch was nützen ein technisch einwandfreies Netz und ein breites Tarifangebot, wenn die Endkund*innen es nicht verwenden? Eine zielgruppenorientierte Vermarktung und ein pfiffiges Marketingkonzept sind daher von grundlegender Bedeutung für den Erfolg des Projektes. Auch hier sollte der Partner mit Erfahrung und Know-how zur Seite stehen. Weiterhin ist es hilfreich, wenn der Partner individuelle  Beratungsdienstleistungen anbieten kann, wie z. B. Workshops und Schulungen für Mitarbeiter*innen und/oder weitere Nutzer*innen. Schließlich bringt ein neues  Projekt auch neue Prozesse mit sich. Für viele Mitarbeiter*innen kann das neue Projekt aber auch Mehrarbeit bedeuten und den ohnehin schon vollen Arbeitstag belasten. Optimal ist es daher, wenn der Partner zeitweise mit anpacken kann. Das kann zum Beispiel beim Interimsmanagement, bei der Unterstützung vor Ort bei Veranstaltungen oder bei Vermarktungsaktivitäten der Fall sein. Das entlastet das Team und schafft die Basis für einen optimalen Projektstart.

Gemeinsam geht’s besser.

Aller Anfang ist schwer, schließlich wird ein Telekommunikationsnetz nicht nebenbei implementiert. Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Internetprovider zu werden. Auf dem Weg dorthin gibt es Hilfe mit dem nötigen Know-how, man muss sie nur in Anspruch nehmen. Verlässliche Kooperationen mit Beratern, Technologiepartnern oder Dienstleistern sind schließlich die Voraussetzung für einen schnellen Markteintritt und damit nachhaltigen Erfolg. Setzen Sie deshalb
auf einen verlässlichen und erfahrenen Partner, der Ihr Unternehmen lösungsorientiert, nachhaltig und mit viel Erfahrung in der Telekommunikationsbranche zum Ziel führt. Gerne sind wir dieser Partner an Ihrer Seite – für Ihr Team und für Ihre Region.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 03/23.

Das war die ANGA COM 23!

Die carrierwerke waren in diesem Jahr zum zweiten Mal mit einem eigenen Messestand auf der ANGA COM vertreten. Vom 23. bis 25. Mai waren wir in den Messehallen Köln vor Ort und hatten zahlreiche, großartige Gespräche mit vielen neuen, sowie mit vielen bekannten Gesichtern. Dieses Mal teilten wir uns den Stand mit unserem Partner pattr. Unser gemeinsamer Stand wurde dadurch zu einem gelungenen Beispiel für eine bereichernde Kooperation zwischen zwei Partnern.

Der Aufbau: Die Spannung steigt

Am Montagmorgen machten wir uns auf die Reise nach Köln. Vor Ort angekommen klärten wir letzte Fragen mit unseren Messebauern: Wo genau sollen die Monitore platziert werden? Welchen Abstand müssen die Regale haben und welche Pflanze darf wo hin? Mit viel Liebe fürs Detail erwachte der vorab geplante Messestand zum Leben. Ein schöner Moment!

Tag 1: Los geht’s!

Der Duft von frischem Kaffee lockte schon früh viele Besucher*innen an unseren Stand. Unsere Lounge mit extra Wohlfühlcharakter lud zum Verweilen ein und eignete sich ideal für längere Termine und Gespräche. Ein vollgepackter Kühlschrank von pattr, das alt bekannte Zitronen-Orangen-Minz-Wasser und der ein oder andere Snack machten die Sache komplett.

Standparty

Gemeinsam mit pattr veranstalteten wir eine Standparty. Neben Sekt, Wein und Bier stand natürlich wieder Gin Tonic zur Verfügung. Auch diesmal mit – und ohne Alkohol. Die Fläche unseres Messestands platzte aus allen Nähten, sodass auf die Gänge ausgewichen werden musste. Man kann es nicht anders sagen: Es war ein großartiges Get-together. Besser hätten wir es uns nicht wünschen können!

Tag 2: Weiter geht’s!

Voller Motivation ging es in die nächste Runde. Auch am zweiten Tag haben wir wieder einige neue Besucher*innen begrüßen dürfen. Außerdem konnten wir zwischendurch selbst über die Messe schlendern, neue Eindrücke sammeln und uns mit Partnern austauschen.

 

Nach der Messe ist vor der Fibernight!

Der zweite Abend wurde zur besonderen Ehre, denn wir waren Sponsor der legendären Fibernight. Der Ruf dieser lang ersehnten Veranstaltung wurde bestätigt: Es war einfach großartig! Zum Bestaunen gab es viel, viel, viel: Neon, Rollschuhe und die echten(!) Vengaboys legten einen eindrucksvollen Auftritt auf die Bühne! Grandioses Networking in ungezwungener Atmosphäre war inklusive – es war uns ein Fest!

Tag 3: Schön war’s!

Der Höhepunkt des dritten Messetages war die Auslosung der Gewinner*innen unseres Gewinnspiels. Während der ersten beiden Messetage konnten Teilnehmende ihre Visitenkarte in unsere Glücks-Box werfen. Nun wurde ausgelost und drei Gewinner*innen glücklich gemacht. Gewonnen wurde je ein Gin-Paket, bestehend aus leckerem BOAR Gin und verschiedenen Tonic-Water-Sorten. Wir hoffen es schmeckt!

Die ANGA COM 23 ist nun vorbei, wir sind an unseren Schreibtischen zurück und nehmen wieder unser Tagesgeschäft auf. Mit vielen Eindrücken im Gepäck freuen wir uns schon jetzt auf die nächsten Veranstaltungen: Sehen wir uns im September beim VKU Stadtwerke Kongress? Oder im nächsten Februar bei den Fiberdays 2024? Wir freuen uns darauf!

 

ANGACOM 23 – wir können es kaum erwarten!

Bald ist es soweit: Die ANGACOM 2023 steht vor der Tür!

Europas führende Kongressmesse für Breitband, Fernsehen und Online öffnet bald ihre Tore. Hier treffen sich Netzbetreiber, Ausrüster und Inhalteanbieter zu allen Fragen der Breitband- und Mediendistribution. Zu den Topthemen der ANGA COM zählen: Gigabit Networks, FTTX, 5G, OTT, AppTV, Cloud TV, Video Streaming, Smart City und Smart Home. Zuletzt haben an der ANGA COM 390 Aussteller aus 33 Ländern und über 18.000 Besucher aus 82 Ländern teilgenommen.

Messen leben von guten Gesprächen, vielen Kontakten und vielleicht dem ein oder anderen Kaffee oder Gin&Tonic. Wir freuen uns deshalb sehr, Sie auch in diesem Jahr wieder an unserem Stand anzutreffen und bei unserer Standparty am 1. Messetag ab 16 Uhr mit Ihnen anzustoßen.

Halle 8, Stand B70

Die Anmeldung für Kongress- oder Messebesucher ist ab sofort online unter www.angacom.de möglich.

Noch nicht angemeldet?

Über uns erhalten Sie kostenfreie Tickets – sprechen Sie uns an!

Schön wars, Fiberdays23.

Vergangene Woche fanden die Fiberdays in Wiesbaden statt. Zwei aufregende Tage mit vielen Eindrücken und guten Gesprächen liegen hinter uns. Bereits im Voraus waren unsere Terminkalender gut gebucht. Viele nutzten die Gelegenheit für persönliche Gespräche. Wir hatten gute Unterhaltungen mit neuen, aber auch mit bekannten Gesichtern. Bei Kaffee, Tee oder Orangen-Minz-Wasser ließen sich auf unserem Sofa tolle Gespräche in entspannter Atmosphäre führen.

Nach dem ersten aufregenden Messetag folgte im Anschluss mit der Networking Night direkt die Abendveranstaltung. Diesmal unter dem Motto Après-Ski. Passend dazu war das Buffet gestaltet. Egal ob Brotzeit, Flammkuchen, Knödel, Käsespätzle oder Kaiserschmarren – da war für jeden was dabei. Doch auch gegen den Durst wurde das Nötige getan. Fast schon wie in alter Manier sponserten wir wieder unsere Gin-Bar. Und auch diesmal wurde sie super angenommen. Es freut uns, dass Ihnen der Gin so gut schmeckt.

Nun sind wir wieder an unseren Schreibtischen, nehmen wie gewohnt unsere Arbeit auf, freuen uns schon auf die Fiberdays im kommenden Jahr und beginnen direkt mit der Planung für die nächste Messe. Denn die ANGACOM rückt mit großen Schritten näher. Also:

Save the Date

23. bis 25. Mai 2023 in Köln

Halle 8 Stand B70

Chance ergreifen und Internetanbieter werden

Gewusst-wie! 

Schnelles Internet ist heutzutage überall gefragt. Dieses Bedürfnis wollen neue Internetanbieter stillen. Doch für einen erfolgreichen Start in die Internetbranche braucht es die richtige Herangehensweise und erfahrene Partner, die individuell auf das Unternehmen und dessen Ziele eingehen.

Aktiv werden – nur wie?

„Denn die Zukunft gehört dem Glasfaserkabel, das dem herkömmlichen Koaxialkabel weit überlegen […] ist.“ Diese Aussage traf der Spiegel bereits in einem im Oktober 1982 erschienenen Artikel. Einundvierzig Jahre später besteht Deutschland aus einem Flickenteppich von veralteten Internettechnologien und Glasfasernetzen. Das hat viele Gründe und sicherlich zählen der damalige Einfluss von Fernsehmoguln auf Politiker und die Privatisierung der Deutschen Bundespost dazu. Unsere Internetversorgung ist heutzutage in einigen Gebieten zwar bedauernswert, doch wo Defizite herrschen, sind Chancen nicht weit. Der Glasfaser-Missstand eröffnet nämlich Stadtwerken, Kommunen, Netzbetreibern und Co. die Möglichkeit aktiv zu werden, Modernität voranzutreiben, die eigene Region attraktiv zu halten und einen lukrativen und sinnvollen Weg für das eigene Unternehmen einzuschlagen. Wie das möglich ist? Indem sie selbst zum Internetanbieter werden.

Die Startposition untersuchen

Deutschland: Die Nachfrage nach schnellem Internet bleibt groß

Laut BREKO hat seit Mitte 2022 ein Viertel der Haushalte in Deutschland die Möglichkeit, Glasfaseranschlüsse zu nutzen. Der Verband ist zuversichtlich, dass die Ziele der Bundesregierung bis 2025 erreicht werden können. Dann sollen mindestens 50 Prozent der Haushalte und Unternehmen ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Bis 2030 sollen alle über Glasfaseranschlüsse und den neuesten Mobilfunkstandard 5G verfügen. Es tut sich etwas. Trotzdem hinken wir im internationalen Vergleich hinterher. Das Vorhaben, die gesetzten Ziele bis 2025 zu erreichen, bleibt ambitioniert, denn es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, dieses Defizit aufzuholen. Weitere Internetanbieter würden also nicht nur helfen, diese Ziele schneller zu erreichen. Sie hätten neben den jetzigen Playern auch Platz auf dem Markt, denn die Nachfrage nach schnellem Internet ist weiterhin groß.

Eine Technologie, viele Vorteile  

Obwohl es ein Mammutprojekt ist, die verlorene Zeit im Glasfaserausbau aufzuholen, bestätigt dies nur umso mehr, dass der Spiegel schon 1982 richtig lag: Die Zukunft gehört dem Glasfaserkabel. Denn die Glasfaser übertrifft alle gängigen Technologien zur Datenübertragung in den Bereichen Zuverlässigkeit, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Schnelligkeit. Die Zuverlässigkeit und Datensicherheit von Glasfaserleitungen sind unverhältnismäßig höher als bei Kupferkabeln. Das liegt in der physikalischen Natur von Lichtwellenleitern. Glasfasern strahlen keine Signale aus und können somit nicht angezapft werden, um Daten mitzulesen. Ein Umrüsten auf die Glasfaser sinkt außerdem den Stromverbrauch bis auf die Hälfte. Dadurch, dass diese Technologie zukunftssicher und störungsarm ist, spart sie Ressourcen im Einbau und in der Wartung.

Ein hochwertiger Internetempfang ermöglicht zudem weitere CO₂-sparende Anwendungen wie zum Beispiel Carsharing, Homeoffice und das mobile Arbeiten in öffentlichen Verkehrsmitteln. Durch ein flächendeckendes Glasfasernetz wird also der Datentransfer in Gesundheitswesen, im Bildungswesen und in der Wirtschaft optimiert. Grund dafür ist die hohe Leistungsstärke der Glasfaser. Die Übertragung von Lichtsignalen bietet Geschwindigkeiten, die die elektrischen Signale über Kupfer- und Fernsehkabel unter realen Bedingungen nicht erreichen können. Es gibt nahezu keine Leistungsverluste und die Latenzzeiten sind so gering, dass die Signale in Echtzeit übertragen werden können. All diese positiven Eigenschaften machen die Glasfaser schließlich zu einem Allrounder, der durch Effizienz besticht.

Mehrwert fürs Stadtwerk

Für die Region ist es ein immenser Vorteil, wenn wichtige Infrastruktur weiterhin in den Händen der Versorgungsunternehmen liegt. Stadtwerke sind bezüglich Infrastruktur und Versorgung ohnehin Experten. Gleichermaßen entdecken diese inzwischen die Vorteile eines leistungsstarken Telekommunikationsnetzes. Mit starken Partnern an ihrer Seite können sie noch einen Schritt weiter gehen und nachhaltig in die Zukunft investieren. Die Entscheidung, Internetanbieter zu werden, eröffnet ihnen ein neues und lukratives Geschäftsfeld. Die Erweiterung der eigenen Produktpalette hilft dabei, höhere Erträge zu generieren und damit zum Beispiel den Rückgang der Umsätze in den klassischen Geschäftsfeldern auszugleichen. Das Stadtwerk wird somit resilienter. Außerdem ist die Glasfaser ein Sprungbrett für weitere sinnvolle Technologien, die zukünftig alltäglich genutzt werden. So verhält es sich zum Beispiel mit den Themen Smart Metering und Smart City. Wer heute schon das Fundament für diese Technologien legt, kann in Zukunft agil auf den Markt reagieren.

Übrigens: Auch wenn Stadtwerke prädestiniert sind, können selbstverständlich auch Kommunen, Netzbetreiber und Co. diese Chance ergreifen und selbst zum Internetanbieter werden.

Den passenden Weg finden

Schnelles Internet für alle

Die regionalen Vorteile eines Glasfasernetzes sind glasklar. Doch innerhalb des Unternehmens muss eine solch weitgreifende Entscheidung zunächst im Detail validiert werden. Dabei gilt es vorerst den eigenen Standpunkt herauszuarbeiten. Auf dieser Basis lässt sich entscheiden, wie man ein Glasfasernetz betreiben möchte. Dabei ist jedes Unternehmen, jedes Stadtwerk individuell zu betrachten. Manche Unternehmen sind noch keine Internetanbieter und starten somit ganz neu in die Branche. Andere befinden sich bereits auf halber Strecke zu ihrem Ziel, nur sind ihre Erträge noch ausbaufähig. Ihre Ziel-Quoten erreichen sie nur knapp oder gar nicht. Wiederum andere Unternehmen sind bereits aktiv dabei, das Grundversorgernetz auszubauen, vermarkten dieses aber an andere Internetdienstanbieter. Sie entscheiden sich nun, die ganze Wertschöpfungskette zu nutzen und ihre eigene Endkundenmarke aufzubauen. All diese Unternehmen haben etwas gemeinsam: Mit Hilfe von erfahrenen Partnern können sie die dazugehörigen Herausforderungen im Handumdrehen meistern.

Den Schritt Richtung Zukunft wagen

Richtig ist, dass der Bau von Glasfasernetzen kapitalintensiv ist. Das allgemeine Interesse an einem flächendeckenden Glasfasernetz ist aber so groß, dass finanzielle Hilfe in Anspruch genommen werden kann. Investoren und auch kommunale Unternehmen investieren über privatwirtschaftliche Finanzmittel, öffentliche Gelder stehen zum Beispiel in Form von Förderungen zum Glasfasernetzbau zur Verfügung. Das hat vielerlei Gründe. Glasfaser schafft Mehrwert und Wertsteigerung, zum Beispiel in der Wohnungswirtschaft: Immobilien mit entsprechendem Anschluss werden attraktiver. Das gilt auch für den Kauf von Immobilien. Ein Anschluss, der bis in den Wohnbereich ragt (FTTH) ist dabei die beste Lösung und inzwischen ein Kaufargument. Die Voraussetzung dafür ist ein vorhandenes Glasfasernetz.

Der Löwenanteil der Kosten entfällt erfahrungsgemäß auf die Baukosten und kann daher Amortisationszeiten von 20 bis hin zu 40 Jahren bedeuten. Nun kommt es auf das Geschäftsmodell des Stadtwerks an. Will es das Netz selbst betreiben, mit eigenen digitalen Angeboten für Endverbraucher*innen und Unternehmen? Oder will es die Netzkapazitäten an andere Leistungsanbieter vermieten? 

Mit Unterstützung ins Ziel

Die richtigen Partner wählen

Aller Anfang ist schwer. Denn ein Telekommunikationsnetz wird nicht einfach nebenbei implementiert. Stadtwerke berichten, dass die größten Herausforderungen waren, sich in ein vollkommen neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Infrastrukturkompetenz ist in den Häusern zweifelsohne vorhanden, doch erfordert der Aufbau eines zukunftsweisenden Geschäftsfelds wie der Telekommunikation weitergehende fachliche Ressourcen und Strukturen. Denn in einem so hochdynamischen und komplexen Markt wie der Telekommunikation, der anders funktioniert als die Kernsparten Strom, Gas und Wasser, ist das Know-how ein entscheidender Erfolgsfaktor. Der Erfolg muss ein gemeinsamer sein. Darauf sollte bei der Wahl des Dienstleisters geachtet werden. Neben grundsätzlichen Aspekten wie die Zusammenarbeit und die notwendige fachliche Kompetenz und Erfahrung geht es bei einer erfolgreichen Partnerschaft vor allem auch um Vertrauen und ein gemeinsames Verständnis der Qualität und dem Ziel der Zusammenarbeit. Denn ohne das „Wie“ lässt sich das „Was“ nicht nachhaltig beantworten.

Durch Zusammenarbeit zum Erfolg

Für digitale Infrastrukturen werden schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren benötigt, um den dringenden Bedarf zu decken. Es braucht Geld und ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Einen starken Partner zur Seite zu haben, der dabei hilft, aus einem Stadtwerk ein „Carrierwerk“ zu machen, ist dabei essenziell. Das Rückgrat eines erfolgreichen Geschäftsmodells bilden technische Dienstleistungen für den Netzbetrieb, automatisierte und digitale Prozesse, ein durchdachtes Tarif- und Marketingkonzept sowie geschulte Mitarbeiter*innen. Wir als carrierwerke haben diesen ganzheitlichen Blick auf Betrieb und Vermarktung von Telekommunikationsnetzen. Wenn die Zahl der Kund*innen anfangs noch gering sein sollte, helfen wir dem Stadtwerk, die Nachfragen seiner Kund*innen zu bündeln. Die Bündelung ermöglichen wir durch White-Label-Dienste, die wir als Dienstleister produzieren, um sie besonders kostengünstig anbieten zu können.

Stadtwerke, die mit uns zusammenarbeiten, können ihre Tarife nach ihren Wünschen gestalten, da es keine Bandbreiten- und Traffic-Begrenzungen gibt. Unser Telefonie-White-Label-Vorleistungsprodukt ist eine glasklare Voice-Over-IP-Lösung. Wir haben aber auch Alternativen für Endkund*innen, die noch einen analogen Anschluss haben. Außerdem bieten wir Rufnummern und Rufnummernblöcke gemäß den rechtlichen Rahmenbedingungen kostenfrei an. Auf diese Weise kann ein „Carrierwerk“ individuelle Tarife mit zahlreichen Möglichkeiten zur Auswahl stellen.

Im Bereich TV ist neben IPTV auch die TV-Grundversorgung mit DVB-C-Signalen besonders für die Wohnungswirtschaft von großem Interesse. Deshalb stellen die carrierwerke beide Dienste zur Verfügung. Doch was nützt ein technisch einwandfreies Netz und ein breites Tarife-Angebot, wenn die Endkund*innen es nicht verwenden? Zielgruppenorientierte Vermarktung und ein pfiffiges Marketingkonzept sind deshalb von essenzieller Bedeutung für den Erfolg des Projektes. Auch hier stehen wir Ihnen mit Erfahrung und Know-how zur Seite.

Unser Fazit

Ja, Deutschland hat den Startschuss des Glasfaserausbaus verschlafen. Das ist in vielen Hinsichten problematisch, bietet aber Stadtwerken und Versorgungsunternehmen eine große Chance. Denn ein geringes Angebot an Glasfaseranschlüssen bedeutet, dass die Nachfrage vielerorts immer noch sehr hoch ist. Diese Nachfrage will gestillt werden. Die Welt verändert sich und entwickelt sich weiter. Die Zukunft braucht Modernität und die Glasfaser ist der Weg dorthin. Dieser neue Weg kann undurchsichtig werden. Wichtig ist es nun, auf einen verlässlichen und erfahrenen Partner zu setzen, der Sie lösungsorientiert, nachhaltig und mit viel Erfahrung in der Telekommunikationsbranche durch diesen spannenden Prozess zum Ziel bringt. Wir sind gerne dieser Partner an Ihrer Seite – für Ihr Team und für Ihre Region.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 01/23

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