Stadtwerke sind zentrale Akteure der Internetversorgung

Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen (EVU) entdecken zunehmend den Markt der digitalen Telekommunikationsinfrastrukturen für sich. Daseinsvorsorgern bieten sich hier interessante Geschäftsmöglichkeiten als Antwort auf rasant wachsende Bedarfe von Haushalten und Unternehmen. Ist die Finanzierung sichergestellt, kommt es auf die richtigen Partner in der Umsetzung an, um die Chancen zu nutzen und Risiken gering zu halten. Wie das aussehen kann, beschreiben Michael Neska und Daniel Röcker von der carrierwerke GmbH in diesem Beitrag.

Stadtwerke zwischen Daseinsvorsorge und Zukunftsgestaltung

Sie liefern so genannte Commodities, also Dinge des täglichen Lebens, in selbstverständlicher Zuverlässigkeit und Qualität. Mit ihrem Kernportfolio aus Strom, Gas und Wasser – sowie häufig weiteren Leistungen wie Mobilität oder der Betrieb von Schwimmbädern – leisten Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen (EVU) Daseinsvorsorge für ihre Kunden vor Ort und Versorgungssicherheit rund um die Uhr. Sie sind das Rückgrat, damit es in Deutschland „läuft“.

Die Corona-Pandemie war für zahlreiche Stadtwerke und EVU‘s ein Booster für den Schritt, Telekommunikations-Infrastrukturen, vorzugsweise mit Glasfaser, aufzubauen. Zu deutlich wurde in den vergangenen drei Jahren der Bedarf an Bandbreiten, ob privat, im Homeoffice, beim digitalen Unterricht, beim Remote-Arbeiten oder weiteren Betriebsabläufen. Der katastrophale digitale Zustand der öffentlichen Verwaltung trat zutage und damit auch für Bund, Länder und Gemeinden der Auftrag, in den Bau von Netzen sowie in die Digitalisierung der internen und der Kundenprozesse zu investieren.

Die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau digitaler Infrastrukturen vor Ort waren Ende des vergangenen Jahres sehr gut. Das politische Bekenntnis zur Glasfaser setzte einen wichtigen Impuls. Doch heute sind wir im Sommer 2022 und eine Krise weiter – nämlich dem Krieg in der Ukraine -, ohne die Corona-Krise gelöst zu haben. Und auch hier geht es um Stadtwerke und EVU’s – um Versorgungssicherheit und ihren Auftrag der Daseinsvorsorge.

Strom- und Gaspreise steigen rasant, vor allem letztere werden für viele Haushalte und Unternehmen zu einer großen, unkalkulierbaren Belastung. Stadtwerke müssen die Energien teurer einkaufen, können die Preise aber (noch) nicht anpassen. Energiekunden stehen vor dem finanziellen Aus und können die Leistungen nicht mehr bezahlen. Und was hat das mit Telekommunikationsnetzen zu tun? Sind angesichts der neuen Herausforderungen Wille und Mut da, in solche Netze zu investieren bzw. bestehende Netze auszubauen? Diese Frage ist nicht allein eine betriebswirtschaftliche, sondern häufig eine politische, die Kommunen und Unternehmen für sich beantworten müssen.

Bedarf an digitalen Infrastrukturen wächst weiter

Zunächst einmal sind wir davon überzeugt, dass trotz der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine und der finanziellen Belastungen für Stadtwerke und EVU’s durch die steigenden Energiepreise der Bedarf an leistungsstarken digitalen Infrastrukturen weiter wachsen wird. Es stellt sich die Frage nach dem geeigneten Geschäftsmodell – Infrastrukturanbieter, Internet-Service-Provider oder Digitalisierer von Geschäftsprozessen -, nach der Finanzierung und vor allem der Refinanzierung sowie der weiteren Entwicklung des Netzes.

Die beiden Verbände BUGLAS und VKU haben im vergangenen Jahr ihre Mitglieder zu den Digitalisierungs- und Konnektivitäts-Perspektiven 2022 befragt. 80 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass der Bedarf nach hohen Bandbreiten weiter steigen werde. Und: 42 Prozent bejahten diese Frage, weil Kooperationen die Nachfrage steigern würden, 12 Prozent, weil regionale Carrier ihre Vermarktungspotenziale wirkungsvoll intensivieren würden. Partnerschaften und Vermarktung sind das A & O für den Erfolg. Warum?

Neues Geschäftsfeld mit Herausforderungen und Potenzial

Telekommunikation bedeutet Neuland, denn der Markt ist, anders als die klassischen Versorgungssparten von Stadtwerken, sehr dynamisch. Eine empirische Studie der Strategieberatung MICUS vom Januar 2022 beschreibt sehr genau den Rahmen und die Bedarfe von Stadtwerken und EVU’s beim Thema Glasfaser. Dynamisch sind beispielsweise Preismodelle oder der Vertrieb. Gleichzeitig besteht ein hoher Kostendruck beim Tiefbau als mit Abstand teuerstem Investitionsblock. Doch wer ein Glasfasernetz hat, verfügt damit auch über die technische Basis für zahlreiche Mehrwert-Leistungen wie WLAN, LoRaWAN, 5G-Mobilfunknetz, Datencenter oder Cloud Services.

Gleichwohl und unabhängig von Krisen müssen Stadtwerke und EVU’s stets abwägen, für welche Geschäftsfelder sie finanzielle Mittel bereitstellen. Ein wesentliches Thema ist die kostenintensive Energiewende, ein weiteres ist die Digitalisierung sämtlicher Geschäftsprozesse intern und mit den Kunden. Und da diese häufig vor allem die Kernsparte Energie betreffen, erhält dieser Bereich bei der Mittelzuteilung einen größeren Anteil.

Aber ein Telekommunikationsnetz finanziert und baut sich nicht einfach nebenher. Stadtwerke berichten, dass die größten Herausforderungen waren, sich in ein vollkommenen neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Infrastrukturkompetenz ist in den Häusern zweifelsohne vorhanden, doch erfordert der Aufbau eines zukunftsweisenden Geschäftsfelds wie der Telekommunikationsnetze weitergehende fachliche Ressourcen und Strukturen. Hier kommen Partnerschaften ins Spiel.

Partnerschaften für den gemeinsamen Erfolg

In einem hochdynamischen und komplexen Markt wie der Telekommunikation, der anders funktioniert als die Kernsparten Strom, Gas und Wasser, ist das fachliche Know-how von außen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Der Erfolg – und das ist ebenfalls unsere Überzeugung – muss ein gemeinsamer sein.

Was kann ein Partner leisten? Zunächst einmal geht es um grundsätzliche Aspekte der Zusammenarbeit wie die notwendige fachliche Kompetenz und Erfahrung, aber vor allem auch um Vertrauen und ein gemeinsames Verständnis von der Qualität und dem Ziel der Zusammenarbeit. Ohne das „Wie?“ lässt sich das „Was?“ nicht nachhaltig beantworten.

Dies gilt – nach getroffener finanzieller Entscheidung für den Bau bzw. Ausbau von Telekommunikationsnetzen – vor allem für den technischen und operativen Betrieb sowie für die Vermarktung der Netze. Diejenigen, die ausbauen wollen, so die MICUS-Studie, wollen sich auf die zukünftigen Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung vorbereiten. Ein großer Teil will seinen Endkunden durch den weiteren Ausbau ein zusätzliches Angebot machen können. Je nach gewähltem Geschäftsmodell kann Telekommunikation eine Zusatzleistung „im Paket“ mit anderen Services, etwa in der Energieversorgung, sein.

Digitaler Netzbetrieb als Voraussetzung

Das Rückgrat eines erfolgreichen Geschäftsmodells bilden technische Dienstleistungen für den Netzbetrieb, automatisierte und digitale Prozesse, ein durchdachtes Tarif- und Marketingkonzept sowie geschulte Mitarbeiter. Einfachheit und damit Kundenfreundlichkeit sind das Prinzip – und alles ist digital. Im Netzbetrieb müssen Prozesse skalierbar sowie möglichst automatisiert und digitalisiert sein. Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, bedarf es der geeigneten Software sowie Online-Funktionalitäten, die dem Endkunden den Zugang und die Nutzung des Angebots erleichtern. Dazu zählen zum Beispiel eine Online-Bestellstrecke oder ein Online-Kundenportal. Die notwendigen internen und externen Prozesse zu definieren, zu designen und robust zu machen, erfordert Marktkenntnis und ein umfassendes technisches Wissen.

Intern benötigen die Mitarbeiter im Kundenservice schnellen Zugriff auf Kundeninformationen, so dass Anfragen schnell und zuverlässig beantwortet werden können. Ziel ist es, gleich im ersten Schritt mehr als 90 Prozent der Anfragen schnell und umfassend beantworten zu können. Und zu einer unkomplizierten Customer Journey, also der digitalen Reise des Kunden bzw. Interessenten auf der Suche nach dem geeigneten Angebot oder der Lösung für sein Anliegen, spielen Online-Bestellstrecken nach dem Prinzip der Einfachheit und Wirksamkeit eine große Rolle.

Solche Tools unterstützen die Möglichkeit für Cross-Selling-Angebote, etwa im Bündel mit Leistungen aus anderen Stadtwerke-Sparten wie der Energie, dem Verkehr oder den Bäderbetrieben. Um sämtliche Prozesse effizient zu managen, bedarf es einer geeigneten Carrier-Management-Software. Hier beraten die carrierwerke von Anfang an und wir begleiten unsere Kunden bei der Umsetzung und dem Betrieb dieser Prozesse sowie der Qualifizierung seiner Mitarbeiter.

Refinanzierung durch professionelle Vertriebsarbeit

Um die große Investition in den Bau bzw. Ausbau eines Telekommunikationsnetzes zu refinanzieren, spielt die Vertriebsarbeit eine entscheidende Rolle – und zwar unabhängig vom gewählten Geschäftsmodell als Infrastrukturanbieter oder Internet-Service-Provider. Hier geht es um Marke, Marketing und Vertrieb. Stadtwerke und EVU’s haben vor Ort einen Standortvorteil. Sie sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil der kommunalen Versorgungslandschaft und genießen ein großes Vertrauen. Wenn ein Stadtwerk eine eigene Telekommunikationsmarke für Dienste wie Internet, Telefonie oder TV schaffen will, sind dies günstige Voraussetzungen.

Eine starke eingängige Marke, die Interesse schaffen und Vertrauen aufbauen soll, braucht ein kommerzielles und vertriebliches Konzept. Der Kundenservice muss zuverlässig sein, die Tarife zeitgemäß, die technischen Leistungen stabil und hoch verfügbar. Auch hier ist spezielle Expertise wichtig, um zu entscheiden, ob man selbst Telekommunikationsanbieter sein will oder nicht. Und wenn ja, ob als Eigenmarke oder als White-Label-Dienste. Hier unterstützen wir beim kompletten Markenauftritt, bei der Vorvermarktung mitsamt Bürgerinformation und beraten bei der Wahl des Geschäftsmodells.

Glasfaser ist die Infrastruktur der Wahl

Im Endeffekt ist die Entscheidung für eine Glasfaser-Infrastruktur – und das sagen wir ganz bewusst im Einklang mit anderen Branchenexperten – eine Entscheidung in die perspektivisch einzige relevante Telekommunikationsinfrastruktur, über die alle Dienste bereitgestellt werden. Derjenige, der mit dieser Infrastruktur als erster auf dem Markt ist, wird langfristig auch der einzige Infrastrukturanbieter vor Ort sein. Hier teilen wir die Einschätzung der MICUS-Studie. Glasfasernetze sind Voraussetzung für den neuen Mobilfunkstandard 5G, der sich in hohem Tempo etabliert. Und ohne sie sind Smart Cities nicht denkbar als Konzept für ein vernetztes, nachhaltiges Leben in Städten und Gemeinden. Diese Zukunft hat bereits begonnen.

Schließlich wird Glasfaser zum Maß aller Dinge auch in Gebäuden – ob privat oder in der Wohnungswirtschaft – werden. In der Zwischenzeit sind Übergangslösungen denkbar, damit die Leistung der Glasfaser auch beim Kunden ankommt. Genau hier ist es ideal, wenn White-Label-Vordienstleister wie die carrierwerke Partner wie Rehnig und homeway für die Netzebene 4 haben, die gemeinsam mit abgestimmten Lösungen die teilweise sehr komplexe Versorgung von Immobilien reibungslos sicherstellen können. Das spart zusätzlich Ressourcen auf Seiten der Stadtwerke und EVU und stellt gleichzeitig den Zugang zu dieser Kundengruppe sicher.

Mehrwert schaffen aus einer Hand

Große Entscheidungen für große Chancen! Um diese zu nutzen, sind viele Schritte zu gehen. Dafür braucht es Partner mit einem ganzheitlichen Ansatz, der Mehrwert nach dem Prinzip des „Alles aus einer Hand“ generiert. Ganzheitlichkeit bedeutet, dass sämtliche Bereiche und Prozesse des Unternehmens auf die Anforderungen der Endkunden ausgerichtet sind. Als carrierwerke helfen wir unseren Kunden, unsere Expertise zu nutzen und eigenes Know-how aufzubauen. Das reduziert auch das Risiko möglicher Fehlentscheidungen. Und, last but not least, haben unsere Leistungen ein Gesicht mit festen Ansprechpartnern. Denn was nutzt Augenhöhe, wenn man sich nicht in die Augen schauen kann. Ohne geht nicht!

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vision Europe 04/22

Digitaler Staat

Von der Zettelwirtschaft zur Digitalisierung

Versicherungen abschließen, online Einkäufe tätigen, das Bahnticket buchen. Online heute alles kein Problem – für die meisten von uns gehört das zur Alltagsroutine. Wenn es aber darum geht, online einen Reisepass zu beantragen oder ein Auto zuzulassen gestaltet sich das Ganze schon etwas schwieriger – je nach Region sogar unmöglich.
Gemäß des Onlinezugangsgesetzes (OZG) müssen Bund, Länder und Kommunen ihre Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale bis Ende 2022 auch digital anbieten. Viele Behörden haben diese Vorlagen bereits umgesetzt, einige jedoch noch nicht.

Voraussetzung für den Digitalen Staat: eGovernment

Denn ohne geht es nicht. Dabei versteht man unter eGovernment (Electronic Government) den verstärkten Einsatz von moderner IT-Technik für Regierungs- und Verwaltungsprozesse. Ziel ist es, Verwaltungsdienstleistungen medienbruchfrei und damit durchgängig online anzubieten, also von der Antragstellung bis zum endgültigen Bescheid. Damit würde der Gang zum Amt in den meisten Fällen überflüssig.
So könnten öffentliche Dienstleistungen künftig schneller, effizienter, transparenter und kostengünstiger in Anspruch genommen werden. Neben der Zeitersparnis und dem Komfort für Bürger:innen und Unternehmen bietet die Digitalisierung in diesem Bereich viele weitere Vorteile, auch für den Staat. Denn dieser verspricht sich vom eGovernment eine verbesserte Qualität von Dienstleistungen im öffentlichen Sektor durch vereinfachte Verwaltungsverfahren.[1]

Brief, Fax, Digital – Fehlanzeige!

Hört sich in der Theorie ideal an. Aber: wir sind noch lange nicht am Ziel. 2021 haben laut einer Eurostat Statistik nur 50% der Bevölkerung mit staatlichen Behörden über das Internet interagiert.[2] Das liegt nicht etwa daran, dass jeder Zweite von uns die Behördengänge lieber persönlich absolviert. Im Gegenteil: Laut einer Studie von Bitkom Research aus 2019 wollten bereits damals 84 Prozent [3] der Befragten Behörden- und Verwaltungsangelegenheiten über das Internet erledigen. Inzwischen dürfte – auch durch Corona – diese Zahl sogar noch höher sein. Zum Vergleich: Bereits in 2019 lag die Zahl an genannten Online-Interaktionen in Norwegen bei 92%. [4]

Zwar werden in der Statistik nur ausgewählte Länder Europas betrachtet, dennoch liegen wir auf Platz 22 und bilden damit mit Portugal, Polen, Kroatien, Bulgarien und Rumänien das Schlusslicht. Dabei sollte das nicht vollkommen überraschend kommen, wurde doch das Fax-Gerät erst Anfang dieses Jahres aus dem Bundestag verbannt. Dasselbe Gerät, dass für die GenZ als Relikt – bereit für das Museum – angesehen wird, wird heute noch in 43% [5] der Unternehmen für die Kommunikation nach innen und außen genutzt.

Dass Deutschland in dieser Hinsicht nicht gerade der digitale Vorreiter Europas ist, wurde besonders während der Corona-Pandemie deutlich. Die Gesundheitsämter waren in den Hochzeiten massiv überlastet. Ein Grund dafür – mehrfache Medienbrüche. Denn es wurde mit handgeschriebenen Listen und ausgedruckten Excel-Tabellen gearbeitet, die dann gefaxt und anschließend händisch in den Computer eingegeben wurden. Dieser Prozess führte nicht nur zu hohem Arbeitsaufwand, sondern auch zu einem erhöhten Fehlerpotenzial. Doch es ist nicht etwa so, dass es keine Alternative zu diesen Prozessen gäbe. Bereits im Jahr 2014, als Ebola in Westafrika wütete, wurde eine deutsche Software ins Leben gerufen. Das „Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System“, kurz SORMAS. Das System zur Kontaktnachverfolgung und Erfassung von Infektionsherden wurde von Epidemiolog*innen des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig entwickelt. Bereits im Mai 2020 wurde die Software für den deutschen Gesundheitsdienst spezialisiert und angepasst. Dennoch war die Software Anfang 2021 nur bei 132 von 400 kommunalen Gesundheitsämtern installiert.[6] Die Tendenz steigt zwar, doch auch 2022 arbeiten noch nicht alle Gesundheitsämter damit.[7]

„Das haben wir schon immer so gemacht“

Woran liegt das? Die Voraussetzungen sind gegeben – auch als Behörde – viele Prozesse digitalisiert abzubilden. Dennoch bleibt es in zu vielen Fällen beim Papierchaos und E-Mails werden zur Sicherheit lieber nochmal ausgedruckt.

In der freien Wirtschaft ist es nötig, innovativ zu sein, um den Erfolg langfristig zu sichern. Dieser existenzielle Druck ist der öffentlichen Verwaltung fremd. Durch ihr Angebotsmonopol staatlicher Leistungen hat sie keine existenziellen Risiken zu befürchten. Hinzu kommen ausgeprägte Hierarchien und eine hohe Regelgebundenheit. Faktoren, die nicht unbedingt zu mehr Innovationsfreude und -fähigkeit führen. Die Risikobereitschaft ist gering, ebenso wie die Fehlertoleranz.[8] Und wenn es bisher so funktioniert hat, warum etwas ändern.

Kein Nice-to-have, sondern ein Muss: der Wandel

Fakt ist: Es muss sich ändern. Um zu einem digitalen Staat zu werden, muss beim eGovernment angefangen werden. Damit das klappt, müssen Beamt:innen diesen Wandel leben. Hierzu muss der Staat als attraktiver Arbeitgeber weiterentwickelt werden und gleichzeitig seine Prozesse digitalisieren und automatisieren. Denn der demographische Wandel trifft die öffentliche Hand weit stärker als die Privatwirtschaft. Bis 2030 wird ein Viertel der Angestellten in Pension gehen.[9] Was es also braucht ist ein frischer Wind, ein allgemeines Umdenken und junge Köpfe. Prozesse müssen automatisiert und digitalisiert werden, um die Arbeitskraft der Beamt:innen optimal einzusetzen. Deshalb gilt: Neuerungen sollten mit mehr Offenheit begegnet und nicht als Problem gesehen werden.

Bei allen positiven Aspekten des eGovernment darf eines dabei nicht vernachlässigt werden: IT-Sicherheit. Diese fängt bereits bei der Medienkompetenz der Mitarbeiter:innen an. Das Projekt funktioniert nur, wenn Links in E-Mails nicht stupide geöffnet werden, weil man sich davon ein GIF eines süßen Kätzchens verspricht. Über IT-Sicherheitsstandards kann das Vertrauen in den digitalen Staat erhöht werden. Denn vertraut die Bevölkerung nicht darauf, dass der Staat mit ausreichenden IT-Sicherheitsstandards arbeitet, wird das digitale Handling sensibler Daten von der breiten Masse nicht angenommen. Auch hier gilt: es muss sich etwas tun.

Europas Pläne

Das sieht auch die Europäische Kommission so und hat sich Ziele für die gemeinsame Digitalpolitik bis 2030 gesetzt. Diese Ziele umfassen die vier Bereiche Kompetenzen, Infrastruktur, Wirtschaft und Staat.

So sollen beispielsweise bis 2030 mindestens 80%[10] der Erwachsenen in Europa über digitale Grundkompetenzen verfügen. Weiterhin sollen bis dahin 20 Millionen Menschen (mit tendenziellem Geschlechtergleichgewicht) als Fachkräfte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie beschäftigt sein.
Europaweit sollen bis 2030 alle Haushalte eine Gigabit-Anbindung erhalten, 5G soll flächendeckend verfügbar sein. Es soll 10.000 hochsichere und klimaneutrale Rechenzentren geben, sowie den ersten Computer mit Quantenbeschleunigung.[11]
Alle wichtigen öffentlichen Dienste sollen bis dahin online verfügbar sein. Ebenso wie die Patientenakten im elektronischen Gesundheitsdienst.
Hört sich plausibel an. Die Frage ist nur: schafft Deutschland das bis 2030? Weiter oben im Beitrag wurde bereits deutlich: Ganz optimal sieht die Ausgangslage nicht aus. Denn selbst wenn der Staat eine 180 Grad Wende absolviert und ab sofort vollumfänglich digitale Prozesse implementiert stellt sich nun noch die große Frage: Ist es aktuell technisch überhaupt machbar?

Breitband und weniger Bürokratie – ohne geht nicht!

Bekanntermaßen schneidet Deutschland im Hinblick auf Breitbandanschlüsse im Vergleich zu anderen Ländern nicht gerade gut – um nicht zu sagen miserabel – ab. Betrachtet man den Anteil an Glasfaseranschlüssen aller OECD-Länder, landen wir mit 6,4% auf dem wohlverdienten 34. Platz.[12] Zwar sind wir hier bereits auf einem guten Weg, da im europäischen Vergleich mit am meisten neue Gigabitanschlüsse pro Jahr hinzukommen.[13] Bis wirklich alle Bürger:innen und jedes Gebäude in Deutschland versorgt sind, dauert es dennoch viele Jahre.
Doch ohne leistungsstarken Internetanschluss lässt sich ein Staat nicht digitalisieren. Es ist daher essenziell den Netzausbau weiterhin entschieden voranzutreiben und ein leistungsfähiges, digitales Netz in Städte aber auch in die ländlichen Regionen zu bringen.
Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, einen flächendeckenden Ausbau mit Gigabit-Netzen bis 2025 zu erreichen.[14] Eine wichtige Stellschraube, um das zu erreichen: Weniger Bürokratie. Genehmigungsverfahren sollen vereinfacht, verkürzt und digitalisiert werden. Denn oftmals sind es die Bauämter, die Genehmigungsverfahren verzögern oder alternative Verlegetechniken blockieren, obwohl diese günstiger und schneller wären.[15]
Ein weiterer Punkt: eigenwirtschaftlich ausbauende Unternehmen müssen fürchten, mit einer Förderung zu konkurrieren. Denn diese Förderverfahren werden bisher nicht auf die Gebiete begrenzt, in denen voraussichtlich kein eigenwirtschaftlicher Ausbau möglich ist.[16]

Der Digitale Staat muss die Zukunft sein, doch es gibt noch viel zu tun. Neben der internen Umstrukturierung und einem allgemeinen Umdenken der Behörden ist eine flächendeckende Infrastruktur auch hier eine Grundvoraussetzung. Denn ein Digitaler Staat kann nicht digital sein ohne leistungsstarkes, zuverlässiges Glasfaserinternet. Ohne geht nicht!

Gigabitstrategie

Der geplante Weg zum Ziel

Am 13.Juli veröffentlichte die Bundesregierung ihre Gigabitstrategie und damit einen Fahrplan für den weiteren Ausbau Deutschlands digitaler Infrastruktur. Insgesamt enthält die Gigabitstrategie 98 Einzelmaßnahmen, welche in den kommenden Monaten und Jahren zu einer Beschleunigung des Glasfaser- und Mobilfunkausbaus beitragen sollen.

Zu den übergeordneten Ausbauzielen der Gigabitstrategie gehört der Flächendeckende Glasfaserausbau (FTTB/H) bis 2030. Das Zwischenziel – 50% Glasfaserversorgung (FTTB/H, homes passed) soll bis Ende 2025 erreicht werden. Im Mobilfunkbereich sollen möglichst bis 2026 unterbrechungsfreie drahtlose Sprach- und Datendienste für alle Endnutzer flächendeckend erreicht werden.

Zwar decken sich die Ziele mit denen der Europäischen Kommission, dennoch werden diese – beispielsweise vom BREKO – als sehr ambitioniert eingeordnet und seien nur unter idealen Rahmenbedingungen erreichbar. Die Verbände BUGLAS, BREKO und VATM äußerten sich im Rahmen von Pressemitteilungen zur Gigabitstrategie. Der O-Ton: Im Großen und Ganzen ein Schritt in die richtige Richtung. Aber: mit Optimierungspotenzial.

Auf einige konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung, die aus der Gigabisstrategie hervorgehen, werfen wir hier einen genaueren Blick.

Genehmigungsverfahren beschleunigen

Eine Maßnahme der Gigabitstrategie umfasst das Vereinfachen und Beschleunigen von Genehmigungsverfahren. Die Stimmen in der Branche wurden bei diesem Thema schon in der Vergangenheit immer wieder laut, sodass es ein guter und wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist, diesen nun verschriftlicht im Stategiepapier zu finden. Hierbei sind sich auch alle drei Verbände einig. Allerdings liegt die Umsetzung dieses Bereichs mehrheitlich bei den Kommunen und Bundesländern. Weshalb nun darauf zu hoffen ist, dass diese Positionen schnell zu einer Umsetzung kommen.

Verstärkter Einsatz von alternativen Verlegemethoden

Auch diese Maßnahme wird als grundsätzlich positiv gewertet. Das BMDV setzt sich für den Abschluss der laufenden DIN-Normierungen von Trenching, – Pflug und Fräsverfahren bis Ende 2022 ein. Wenn dies nicht erfolgt, werden weitere Maßnahmen in Betracht gezogen. Dass alternative Verlegemethoden Anwendung finden sollen, wird grundsätzlich als positiv gewertet. Dennoch gibt es Bedenken. So ist laut BREKO der Abschluss der DIN Normierung bis Ende 2022 nicht ausreichend um für den verstärken Einsatz alternativer Verlegemethoden zu sorgen. Entscheidend sei die inhaltliche Ausgestaltung im Sinne eines vereinfachten Einsatzes. Neben der Normierung könnte auch die Einrichtung eines Haftungsfonds für nicht von der Gewährleistung abgedeckte Folgeschäden helfen, noch bestehende Vorbehalte in den Kommunen abzubauen. Diese Möglichkeit ist in der finalen Fassung der Gigabitstrategie, anders als im Entwurf, allerdings nur noch als Prüfpunkt enthalten.
Auch hier gilt – wie bei den Genehmigungsverfahren – die Aufgaben liegen bei Bund und Ländern. Das BMDV muss schnell Taten folgen lassen.

Gigabitforum & Migration und Überbau

Das von der Bundesnetzagentur eingerichtete Gigabitforum ist die Plattform zur Verständigung über gemeinsame Prinzipien, Positionen und Standards für den Ausbau von Hochleistungsnetzen und die Migration von Kupfer- auf Glasfasernetze. Ziel ist, gemeinsam mit dem Markt Rahmenbedingungen für den beschleunigten Migrationsprozess zu diskutieren. Dazu erörtern die im Gigabitforum und in der unterstützenden Arbeitsgruppe vertretenen Marktakteure und Verbände Themen und Aspekte, die den Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze betreffen.
Es soll eine wissenschaftliche Studie erstellt werden, die als Ausgangpunkt für eine Diskussion über eine beschleunigte Migration von Kuper auf Glas dienen soll.
Ebenfalls wird die Überbauthematik adressiert. Anfang 2023 soll hierzu eine Bestandsaufnahme vorgenommen werden. Bei Bedarf sollen zusammen mit den Wettbewerbsbehörden Ansätze gefunden werden, um wettbewerbswidrige Formen des Überbaus einzudämmen.

Glasfaser-Förderung bremst aus

Das BMDV wird eine bundesweite Potenzialanalyse, welche die Reichweite des eigenwirtschaftlichen Ausbaus quantitativ abschätzen und kartographisch darstellen soll beauftragen. Dieses Instrument soll in den Ländern auf Grundlage valider Ausbau- und Planungsdaten die Möglichkeiten eines marktgetriebenen Ausbaus (z.B. im Rahmen von Vorvermarktungen) kenntlich machen. Weiterhin soll so dargestellt werden, wo ein Bedarf für geförderten Ausbau besteht und wo dieser am größten ist. Die aus der Potenzialanalyse abzuleitenden Ergebnisse führen zu keiner unmittelbaren Sperrwirkung im Vorfeld der Förderverfahren.
Grundsätzlich wird der Bereich der Förderung von allen drei Verbänden eher kritisch beurteilt.

Ein großer kritischer Punkt seitens VATM:

„Zwar konnte von einem geförderten Überbau gigabitfähiger Infrastrukturen abgesehen werden. Dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ist es aber nicht gelungen, ein Förderkonzept zu entwickeln, das eigenwirtschaftlichen und geförderten Ausbau sinnvoll miteinander verzahnt, um einer Verdrängung der geplanten privaten Investitionen von mehr als 50 Milliarden Euro vorzubeugen. So können die ambitionierten Versorgungsziele in der Gigabitstrategie aus Sicht des VATM nicht erreicht werden.“

„Dieses unstrukturierte Vorgehen wird den Ausbau verzögern und zulasten der Steuerzahler:innen verteuern“,

äußert sich VATM-Präsident Zimmer hierzu.

Auch BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers bewertet die geplanten Regelungen kritisch.

„Es ist abzusehen, dass viele Bundesländer mit Start des neuen Förderprogramms eine Vielzahl an Markterkundungs- und Förderverfahren starten werden. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen eindeutig, dass die Umsetzung von geförderten Ausbauprojekten zwei bis dreimal so lange dauert wie im eigenwirtschaftlichen Ausbau. Deshalb bremst eine deutliche Ausweitung der Förderung ohne Priorisierung auf Regionen ohne eigenwirtschaftliche Ausbauperspektive den Glasfaserausbau aus. Zusätzlich werden Steuermittel verschwendet und die Kosten für den gesamten Ausbau in die Höhe getrieben, wenn ohnehin schon knappe Ressourcen wie Fachkräfte und Tiefbaukapazitäten über Jahre in langwierigen Förderprojekten gebunden sind. Eine Entwicklung, die man mit einem langfristig angelegten Förderkonzept mit klaren Regeln verhindern könnte.“

Maßnahmen gegen Fachkräftemangel

Positiv zu bewerten ist das Gesamtkonzept zur Fachkräftegewinnung. Dieses soll die gesamte Wertschöpfungskette umfassen, alternative Verlegemethoden einbeziehen und spezifische Anforderungen für den Ausbaus von Inhouse-Netzen berücksichtigen.

Das BMDV wird das Gigabitbüro des Bundes beauftragen, in enger Abstimmung mit der bestehenden Fachkräfteinitiative ein solches Konzept zu erarbeiten und dabei mögliche Synergien mit der Fachkräftestrategie der Bundesregierung zu berücksichtigen. Auch die Bundesagentur für Arbeit soll in die Fachkräfte initiative einbezogen werden.

Fazit

Auch wir finden, die Gigabitstrategie ist im Grundsatz ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. In den oben beleuchteten Themenfeldern schließen wir uns den Meinungen der Verbände an. Eine Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren ist ebenso wie der verstärkte Einsatz alternativer Verlegemethoden essenziell, um die gesteckten Ziele bis 2025, bzw. 2030 realisieren zu können.

„Der flächendeckende Gigabitausbau bis 2030 ist essenziell für Gesellschaft, Wirtschaft und den Staat selbst. Nur so bleibt Deutschland wettbewerbsfähig. Der Ausbau kann nur gelingen, wenn Bund, Länder, Kommunen konzertiert in ihren Verantwortungssphären arbeiten. Zudem braucht die Branche Verlässlichkeit im Rahmen, um ihr hohes Ausbauengagement noch weiter zu steigern”,

so Wolfgang Heer, Geschäftsführer des BUGLAS.

„Die Gigabitstrategie des Bundes darf nicht nur ein bloßes Lippenbekenntnis bleiben. Wir müssen dringend ins Machen kommen. Es liegen viele Vorschläge seit langer Zeit auf dem Tisch“,

so auch David Zimmer, Präsident des VATM.

Den Worten der Gigabitstrategie müssen also Taten folgen. Und die Branche muss sich darauf verlassen können, dass die Aufgaben die aktuell bei Ländern und Kommunen liegen, schnellstmöglich abgearbeitet werden.

Smart City und Klimawende müssen Hand in Hand gehen

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um einene Gastbeitrag unseres Partners Haselhorst Accociates.

Habeck schreitet voran

Die viel beschriebene Zeitenwende ist auf dem politischen Parkett in vollem Gange. Erst im April hat Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck das allseits mit Spannung erwartete Osterpaket vorgelegt. Für den Sommer ist bereits das zweite Gesetzespaket in Planung. Die Ziele des Grünen-Politikers sind wahrlich ambitioniert. Bis Ende des Jahrzehnts ist grundlegend vorgesehen, den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch beinahe zu verdoppeln. Ab 2035 soll der Strom in Deutschland dann nahezu vollständig aus regenerativen Energiequellen stammen.

Wanted: Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen

Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket will Habeck damit nicht nur der Klimakrise entschieden begegnen. Er will auch schnellstmöglich die Unabhängigkeit der Bundesrepublik von fossilen Energieimporten aus Russland vorantreiben. Damit die notwendige Umstellung auf eine Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen in dieser Form gelingt, muss an einer Vielzahl an Stellschrauben gedreht werden. Dazu zählt beispielsweise auch die Einbindung der Energietransformation in eine zukunftsweisende Stadtentwicklung – Stichwort: Smart City.

Nachhaltige Stadt- und Gemeindeentwicklung

Während sich der Begriff Smart City in den vergangenen Jahren mehr und mehr zum geflügelten Wort emporgeschwungen hat, rückt vielerorts die eigentliche Absicht hinter einer intelligenten Stadtentwicklung in den Hintergrund. Mit Blick auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen wird etwa deutlich: Die Digitalisierung sollte für eine Stadt keineswegs Selbstzweck sein. Vielmehr steht Smart City gleichbedeutend mit einer nachhaltigen Stadt- und Gemeindeentwicklung.

Rückstand bei Digitalisierung und Vernetzung

Was das genau bedeutet? Natürlich können bereits einzelne digitale Projekte für die Kommunen einen gewissen Mehrwert bieten. Ihr wahres Potenzial entfaltet Smart City jedoch erst, wenn auch wirklich alle städtischen Wohn- und Arbeitsbereiche auf sinnvolle und ressourcenschonende Art und Weise miteinander vernetzt werden: angefangen von den Bereichen Infrastruktur, Energie und Verkehr über die Verwaltung und das Bildungs- und Gesundheitssystem bis hin zur lokalen Wirtschaft und dem Tourismus.

Studie zeigt auf:

Eine smarte Stadtentwicklung ist in der Realität ungemein komplex. Entsprechend verwundert es auch nicht, dass die große Mehrheit der deutschen Städte in puncto Smart City erheblichen Nachholbedarf hat. Keine der hiesigen Kommunen erreicht derzeit einen Digitalisierungsgrad von über 50 Prozent – im Gegenteil. Laut unserer aktuellen Smart-City-Studie von Haselhorst Associates erzielt das Gros der insgesamt 403 untersuchten Städte ab 30.000 Einwohnern noch nicht einmal einen Wert von 20 Prozent.

Entwicklungsschub bleibt auch dieses Jahr aus

Auch in diesem Jahr werden wir die Kommunen in unserem Ranking wieder eingehend unter die Lupe nehmen. Ohne dass die Datenerhebung dafür bereits begonnen hätte, lässt sich in Anbetracht der Ergebnisse der vergangenen Jahre jedoch schon jetzt mutmaßen: Ein wirklich drastischer Entwicklungsschub mit einem flächendeckenden Abschneiden der Städte mit über 50 Prozent erscheint nach wie vor mehr als unwahrscheinlich. Die Gründe dafür sind vielseitig und lassen sich zugleich mit möglichen Handlungsempfehlungen verknüpfen. Feststeht nämlich: Schreitet die Digitalisierung der Städte in den kommenden Jahren nicht endlich massiv voran, droht Deutschland seine Klimaziele deutlich zu verfehlen.

Smart City ist alternativlos

Dieser Aspekt muss in den Rathäusern mit aller Deutlichkeit vermittelt werden. Schließlich wird früher oder später an einer smarten Stadtentwicklung ohnehin kein Weg mehr vorbeiführen. Umso wichtiger ist für die Städte jetzt, sich frühzeitig strategisch klug aufzustellen und das Einsparungspotenzial von CO₂-Emissionen bei einer Smart City ganzheitlich zu betrachten.

Für die nächsten Generationen

Parallel dazu tragen die Kommunen im Zuge der smarten Vernetzung per se zur Förderung der lokalen Lebensqualität bei. Ziel ist, das Leben in den Städten für die nachfolgenden Generationen auf mindestens demselben Niveau zu bewahren, wie es derzeit vorherrscht. Daneben trägt die Digitalisierung entscheidend dazu bei, den Alltag der Stadtbevölkerung schon jetzt erheblich angenehmer zu gestalten. Insbesondere in eher dünn besiedelten Regionen können digitale Projekte helfen, die Versorgung der Menschen in vielerlei Hinsicht zu verbessern. Das ist beispielsweise in Hinblick auf das Gesundheitssystem oder auch bei schwindendem kulturellem Angebot möglich.

Für das Hier und Jetzt

Darüber hinaus ist Smart City ein echter Standortfaktor. Dieser Faktor kann nicht nur für Bewohner*innen ein wichtiges Argument zum langfristigen Bleiben sein. Speziell für die lokale Wirtschaft kann die smarte Vernetzung ein wahrer Anziehungsmagnet sein. Demnach sehen sich die Unternehmen hierzulande nicht zuletzt aufgrund der CSR-Berichtspflicht mehr und mehr dazu veranlasst, das Thema Nachhaltigkeit entschieden voranzutreiben. Weist eine Stadt beispielsweise eine gut ausgebaute regenerative Energieversorgung sowie ein smartes Mobilitätssystem auf, können das handfeste Argumente für eine Firma sein, sich dort anzusiedeln. In Folge werden neue Arbeitsplätze geschaffen, was wiederum die Lebensqualität der gesamten Stadtbevölkerung bewahrt.

Schneller und sicherer Datenaustausch

Ist der Entschluss einmal gefasst, geht es schließlich an die Frage, wie der „Status“ Smart City am effizientesten erreicht werden kann. Auch hier gibt es einige wesentliche Faktoren, die vorab verinnerlicht werden sollten. Schließlich sind diese entscheidend für den langfristigen Erfolg einer intelligenten Stadtentwicklung. Dazu zählt zu Beginn die nötige digitale Infrastruktur. Denn: Kann eine Stadt keine ausreichend gute Breitbandverfügbarkeit vorweisen, werden auf kurz oder lang die angestrebten Digitalprojekte in den Kinderschuhen verharren.

Mehr Glasfaseranschlüsse nötig

Für eine smarte Vernetzung der städtischen Bereiche müssen Daten schnell und möglichst störungsfrei ausgetauscht werden können. Dafür braucht es eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur. Insgesamt hat sich in diesem Kontext in den vergangenen Jahren zwar bereits einiges in der Bundesrepublik bewegt und Mitte 2021 verfügten etwa 95 Prozent der Haushalte über Breitbandanschlüsse von mindestens 50 Mbit/. Was den Anteil an Glasfaseranschlüssen (1.000 Mbit/s) an allen stationären Breitbandanschlüssen angeht, besteht jedoch weiterhin Nachholbedarf: Trotz der stetig steigenden Anzahl an Gigabitanschlüssen hierzulande rangiert die Bundesrepublik laut OECD-Ländervergleich mit einem Wert von rund 6,4 Prozent noch weit jenseits des Durchschnitts in Höhe von 32,1 Prozent.

Aktuelle Lage ist eine Chance

Was auf der einen Seite eher ernüchternd klingt, ist zugleich eine Chance. So ergeben sich rund um den Themenkomplex digitale Infrastruktur, insbesondere für Stadtwerke zahlreiche spannende Geschäftsfelder. Diese können ihnen künftig eine potenziell lukrative Einnahmequelle bieten. Und: Entscheidet sich ein Stadtwerk dafür, sich strategisch im Bereich Glasfaserausbau zu positionieren, kann es sich zugleich als Enabler der Smart City hervortun. Das geht wiederum mit einem langfristigen Geschäftsmodell einher.

Frühzeitige Finanzierungsplanung

Dieser Weitblick ist auch zu Beginn einer Smart-City-Initiative seitens der Städte gefragt. Leider beobachte ich es bei meiner Arbeit immer wieder, dass sich Kommunen zwar erfolgreich für eines der diversen Smart-City-Förderprogramme bewerben. Nach Abschluss einer initialen Förderphase verschwinden die zuvor umfangreich ausgearbeiteten Pläne dann jedoch wieder in den Schubladen der Rathäuser. Der Grund: Den Städten fehlt schlichtweg die Anschlussfinanzierung. In Folge bleibt die Vision von einer Smart City oftmals bei der Umsetzung eines einzelnen Leuchtturmprojekts stecken.

Finanzierung

Genau diese langfristig wenig bedeutenden Einzelprojekte gilt es jedoch unbedingt in einen größeren Kontext einzuordnen. Nämlich, indem sich die Städte bereits vor Beginn ihrer angestrebten Initiativen umfangreich Gedanken über die Finanzierung machen. Dabei sollte man auch die Phase nach einer möglichen Förderung nicht außer Acht lassen. Ganz grundsätzlich ist es nämlich durchaus möglich, rund um Smart City zukunftsträchtige Geschäftsmodelle aufzubauen. Im Idealfall tragen sie sich selbst. Diese sollte man jedoch frühzeitig anstreben und planen.

Umsetzung

Neben dieser umfangreichen Finanzplanung basiert eine erfolgreiche Smart City zudem auf einer strategischen Herangehensweise und Umsetzung. Das heißt: Die Transformation sollte von Anfang an ganzheitlich betrachtet und sämtliche Bereiche sowie Stakeholder miteinbezogen werden. Ansonsten droht wiederum die Gefahr, dass gerade der Aspekt der Vernetzung auf der Strecke bleibt.

Zusammen zum Ziel

Greifbar wird dieses „Big Picture“, indem eine Kommune vorab Zeit und Mühe in eine umfangreich ausgearbeitete Smart-City-Strategie investiert. Diese basiert auf einer Status-quo-Analyse und setzt anschließend sinnvoll auf die jeweiligen Begebenheiten einer Kommune vor Ort auf. Darüber hinaus bindet sie sämtliche Beteiligte der digitalen Transformation in den Prozess ein – angefangen von den städtischen Entscheider*innen über die lokale Wirtschaft bis hin zu den Bürger*innen. Schließlich ist es am Ende die Stadtbevölkerung, die die Digitalprojekte nutzt und eine Smart City damit zum Leben erweckt.

 

_______

Über Haselhorst Associates:

Die Starnberger Unternehmensberatung Haselhorst Associates ist spezialisiert auf umfassende Digitalisierungskonzepte – sowohl für Smart Cities als auch für Unternehmen. Das Team aus international erfahrenen Partnern verfügt über eine umfangreiche konzeptionelle sowie lösungsorientierte Expertise. Daneben zählen Restrukturierungen und Strategieberatungen zu den wesentlichen Bestandteilen des Projektportfolios von Haselhorst Associates.

 Website  LinkedIn

Unsere erste Messe war ein voller Erfolg!

Vom 10. Bis zum 12. Mai waren wir auf der ANGA COM in Köln mit einem eigenen Messestand vertreten. Es war die erste Messe für uns als carrierwerke. Dank der Erfahrung einiger unserer Kollegen hat es sich aber angefühlt, als hätten wir nie etwas anderes gemacht. Besonders gefreut haben uns die Besuche von so vielen unterschiedlichen Menschen und die großartigen Gespräche bei Kaffee, frischem Obst, selbstgemachter Limonade und Gin.

Ein Tag vor der Messe: letzter Handgriffe

Begonnen hat unsere Reise am Montag, ein Tag vor Messestart. Wir haben den Feinschliff am Messestand vorgenommen, Verpflegung eingeräumt und den Stand durch Dekoration aufblühen lassen. Was uns dabei wichtig war: Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit

Nicht nur die Deko für unseren Stand haben wir so ausgewählt, dass wir sie auf der nächsten Messe wiederverwenden können. Darauf haben wir auch stolz an unserem Stand hingewiesen:

Auch der Messestand an sich wurde so konzipiert, dass wir ihn als Ganzes oder auch nur Teile davon für unsere weiteren Messeauftritte in diesem Jahr nochmals verwenden können. So verwenden wir beispielsweise unsere Infowand – umfunktioniert  als Besprechungsinsel – auf unserem Messeauftritt bei den Fiberdays22 wieder.

Gleichermaßen sind uns auch nachhaltige Werbeartikel wichtig, welche einen echten Mehrwert bieten und dabei wiederverwendbar sind. Wir haben uns deshalb für Baumwolltaschen, Tassen aus Porzellan, Glasflaschen und wiederverwendbare Brillen- und Displayputztücher entschieden. Selbstverständlich alles in schickem carrierwerke-Design 😉

Außerdem war es uns ein großes Anliegen, unsere Informationen möglichst papierlos an unsere Besucher weiterzugeben. Mittels QR-Codes und NFC-Tags konnten interessierte Besucher nicht nur die Kontaktdaten unserer Kollegen direkt in ihr Smartphone speichern, sondern auch weiterführende Informationen über die carrierwerke abrufen.

Manche Besucher wünschen sich dennoch einen Flyer, um nach vielen Gesprächen bei der Nachbereitung des Messebesuches eine kleine Erinnerungsstütze zu haben. Um unseren Nachhaltigkeitsanspruch mit diesem verständlichen Anliegen zu vereinen, haben wir uns deshalb dazu entschieden, Flyer aus sogenanntem Samenpapier zu drucken. Unter dem Motto “gemeinsam wachsen” bleiben wir auch langfristig in Erinnerung, da man das Samenpapier einfach in etwas Erde geben kann, welche nach kurzer Zeit zu einer bunten Blumenpracht heranwächst!

Erster Messetag

Das gemeinsame Frühstück im Hotel und der gemeinsame Weg zum Messegelände hat uns als Team auf drei intensive, gemeinsame Tage vorbereitet. Sie sehen schon, unser Motto war „gemeinsam!“ 😉

Wo waren wir zu finden?

Bereits am Haupteingang der Messe konnte man uns erspähen, denn wir haben mit einem riesigen Plakat auf uns aufmerksam gemacht. Damit man uns auch nicht vergisst, haben wir auch nochmals etwas dezenter in den Gängen zu den Messehallen einen Hinweis aufgehängt 😊

Unseren Messestand fand man dann in Halle 8. Herausgestochen sind wir durch eine große carrierwerke Abhängung in bekanntem Pop-Art-Design, vielen Elementen in Holzoptik, unserem schicken und bequemen Sofa in Unternehmensfarbe und dem herrlichen Duft von frischgemahlenem Kaffee.

Start

Am Stand angekommen ging es dann direkt los: Fleißig wurde Kaffee gekocht, Wasser mit Orangen und Minze bereitgestellt und schon sind auch die ersten Interessierten an unserem Stand eingetroffen. Darunter waren Bekannte, Partner*innen und auch ganz neue Gesichter. Das war eine hervorragende Mischung und hat uns sehr bereichert.

Standparty mit Haselhorst Associates

Nach einem erfolgreichen ersten Messestart haben wir direkt am ersten Nachmittag auf der Messe auch die erste Standparty geschmissen. Mit dabei: unser geschätzter Partner Haselhorst Associates. Haselhorst Associates ist eine Unternehmensberatung und beschäftigt sich vor allem mit Restrukturierung, CRO & Team, Smart City und Digitalisierung. Das Get-together hat unheimlich viel Spaß gemacht und der Gin & Tonic hat sehr gut geschmeckt! Natürlich gab es auch alkoholfreien Gin&Tonic, über den das ein oder andere Mal gestaunt wurde. 😊

Nach getaner Arbeit…

… haben wir es uns mit dem ganzen Team am wunderschönen Rheinufer mit Flammkuchen gutgehen lassen. Den lauen Sommerabend haben wir ausklingen lassen, indem wir gemeinsam ins Hotel zurückgelaufen sind. Ein Schlenker am Dom vorbei durfte dabei natürlich nicht fehlen!

Zweiter Messetag

Voller Motivation ging es in die zweite Runde. Auch an diesem Tag haben wir wieder einige neue Besucher*innen begrüßen dürfen. Außerdem haben wir uns zwischendurch andere Stände angeschaut, hier und da neue Eindrücke und Ideen gesammelt und uns mit unseren Partnern ausgetauscht.

Standparty Nummer Zwei

Wer uns kennt, der weiß, dass es immer am Ende eines Messetages eine Standparty gibt. 😊 Ab 16 Uhr haben wir uns deshalb wieder an unserer Bar eingerichtet und für unsere Besucher*innen leckeren Gin&Tonic gezaubert. Wir haben uns sehr gefreut, dass unser Stand auch dieses mal wieder sehr gut besucht war, wir viele interessante Unterhaltungen führen und fleißig Visitenkarten tauschen konnten.

Nach noch mehr getaner Arbeit…

…durfte ein noch angemessener Abschluss nicht fehlen. Ein Teil unserer Kollegen besuchte die Fibernight und hatte bei lockerem Ambiente den ein oder anderen Snack, Wein und Plausch. Wer wollte, konnte das Tanzbein zu Musik von Kiss schwingen.

Dritter Messetag

Wir wollen ehrlich sein: Am letzten Messetag hatten wir wenig erwartet. Doch auch am dritten Tag durften wir durchgehend bekannte und neue Besucher*innen auf unserem Stand begrüßen. Das hat uns sehr gefreut und war ein erfreulicher und krönender Abschluss für die ANGA COM 2022!

Wir packen unsere Koffer und nehmen mit:

Eindrücke, die uns weiterhin motivieren werden. Wir haben den regen Austausch, die Komplimente für unseren Stand und die Kontakte förmlich aufgesaugt. Die Messe war ein voller Erfolg. Danke dass Sie so zahlreich erschienen sind. Wir freuen uns bereits jetzt auf das Wiedersehen, spätestens auf der ANGA COM 23! 😊

carrierwerke meets Fiberdays22

… und weiter geht’s! Die nächste Messe steht vor der Tür.

Die Vorbereitungen für die Fiberdays22 laufen auf Hochtouren und die Vorfreude wird stetig größer. Ganz besonders motiviert uns, interessante Gespräche über Technologien und Dienstleistungen zu führen, neue Menschen kennenzulernen und bekannte Gesichter auf einen Kaffee oder Gin wiederzusehen. Doch das ist noch lange nicht alles.

Die vielen interessanten Aussteller auf der Fiberdays22 werden außerdem von einem thematisch passenden Kongress begleitet. Hier werden herausragende Referent*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über vertiefte Brancheninformationen und Neuigkeiten aus dem Glasfasersektor informieren. Prof. Dr. Kristina Sinemus eröffnet die Messe. Sie ist Hessens Digitalministerin und eine der Keynote-Speaker*innen des Kongresses.

Wann? 14.-15.06.2022

Wo? Wiesbaden, Halle Süd am Stand 54

Wir, die carrierwerke, freuen uns sehr, Sie auf den Fiberdays22 anzutreffen.

Bis dahin! 🙂

Home-Office: mehr als nur zu Hause

Was bedeutet Home-Office?

Da es noch keine gesetzliche Definition für Home-Office gibt, kann der Begriff für Vieles stehen. Mobiles Arbeit, Remote Work, Telearbeit oder doch Heimarbeit? Sprachlich verwenden wir diese Begriffe oft willkürlich, doch es gibt Unterschiede: Mobiles Arbeiten & Remote Work beschreiben im eher weiteren Sinne eine berufliche Tätigkeit, die von überall aus erledigt werden kann, also nicht an die Anwesenheit in einem Büro gebunden ist.[1] Der oder die Mitarbeitende muss nicht zwangsweise von zu Hause arbeiten. Es stehen alle Mittel zur Verfügung, um ortsunabhängig zu arbeiten. Das kann die Dienstreise im Zug oder auch die Zeit im Hotel zwischen zwei Terminen sein. Wird diese Tätigkeit mit einem mobilen Lebensstil kombiniert, bezeichnet man eine solche Person als Digital Nomad. Anders sieht es mit der Telearbeit aus. Hier wird dem Angestellten in seinem zu Hause ein Bildschirmarbeitsplatz fest eingerichtet. Mobiliar, Arbeitsmitteln und Kommunikationseinrichtungen werden dabei von der Firma gestellt. Menschen, die in Heimarbeit arbeiten, sind dagegen selbstständig und erledigen Aufträge für einen Auftraggeber. Wo und wann die Heimarbeit verrichtet wird, ist also der Person selbst überlassen. Sie nehmen beispielsweise an Umfragen teil, testen Produkte oder Bloggen.

Lohnt sich das?

Kurz gesagt: Ja! Für Arbeitnehmende und Arbeitgebende kann Home-Office eine Win-win-Situation bedeuten, denn es hat sich herausgestellt, dass die Kreativität im Home-Office angeregt wird und einzig die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten zur allgemeinen Zufriedenheit im Betrieb beiträgt.[4] Gerade Berufe, die sich allein mit funktionierendem Internet erledigen lassen, sind für Home-Office prädestiniert. Programmierung, Webdesign, CAD-Design, Projektmanagement, Buchhaltung, (Online) Marketing, Texten, Grafikdesign sind einige Berufe, die sich im Home-Office ohne weiteres umsetzen lassen.

Wo gehobelt wird, fallen Späne.

Das Home-Office hat auch Kehrseiten. Das ist individuell und sieht je nach Lebenssituation anders aus. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann sich durchaus auch schwierig gestalten. Statt Selbstwirksamkeit zu leben kann hier das ein oder andere Elternteil auch eine Mehrfachbelastung beklagen, denn Care-Arbeit ist immer noch schwer von anderen Tätigkeiten zu trennen. Doch selbst wer sich in den eigenen vier Wänden hervorragend konzentrieren kann, vermisst vielleicht das gelegentliche Plaudern in der Kaffeepause oder ein gemeinsames Meeting vor Ort. Zudem kann der Teamzusammenhalt durch mangelnden Kontakt bröckeln. Wichtig sind ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe und regelmäßige Meetings durch Onlinetools, um den stetigen Kontakt beizubehalten.

Gut für den Flow.

Ob Workation auf dem Lande oder schlichtweg das Arbeiten nach eigenem Rhythmus – Home-Office kann für einen gesunden Work-Life-Flow das Ass im Ärmel sein. Klar ist: Der Rahmen muss vorher von beiden Seiten abgeklärt sein. Doch ist einmal der Grad des flexiblen Arbeitens geklärt, darf sich die angestellte Person in der Regel ihre Arbeit zu ihrer persönlichen Vorliebe frei einteilen. Das kann viele positive Effekte haben. Meistens wird hier die Vereinbarkeit von Beruf und Familie genannt. Kitabeginn, Einkauf, gemeinsames Mittagessen mit dem Schulkind. All das kann mit einem Vollzeitjob funktionieren, wenn eine flexible Zeiteinteilung möglich ist. Auch auf die mentale und physische Gesundheit von Arbeitnehmenden kann Home-Office einen positiven Effekt erzielen. Der Mensch kann sich seinen Arbeitsalltag bedürfnis- und ressourcenorientiert strukturieren und frei entscheiden, was für ihn die beste Beschäftigung in der Pause ist. Das kann Kochen, eine Sporteinheit, ein Spaziergang im Grünen oder auch ein Mittagsschlaf sein. Jede Person lädt ihre Akkus anders – hier darf also Individualität ausgelebt werden.

Gut für den Menschen.

Sind die Regeln mit dem Arbeitgeber abgeklärt, kann es sogar sein, dass einer Workation nichts im Wege steht. Der zusammengesetzte Begriff aus work und vacation meint die Verbindung von Arbeit und Urlaub. Ist der Arbeitsort flexibel, kann man beispielsweise aus der Großstadt für eine vereinbarte Zeit in eine kleine Hütte in den Schwarzwald ziehen – dort neue Inspiration tanken und die Abwechslung nach getaner Arbeit genießen. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine flächendeckende, gute Internetverbindung.

Auch in puncto Inklusion kann das Arbeiten von zu Hause vorteilhaft sein. Menschen mit körperlichen Behinderungen können beispielsweise so den meist nicht barrierefreien Arbeitsweg umgehen und Menschen mit psychischen Krankheiten ihr Zuhause als sicheren Arbeitsplatz nutzen. Hier ist wichtig, dass keine soziale Abgrenzung geschieht, denn nur Menschen mit Behinderungen in das Home-Office zu versetzen, kann auch zu einer Vereinsamung führen und als Diskriminierung gesehen werden. Wichtig sind offene Gespräche zwischen Arbeitgeber und der arbeitnehmenden Person sowie soziale Interaktion im Team durch Onlinetreffen und Kommunikationswege über das Internet.[4]

Gut für alle.

Die gefährlichsten Etappen der Corona-Pandemie scheinen überstanden zu sein. Zwar gelten immer noch Quarantäne-Regeln bei einer Infektion, der restliche Alltagsbereich nimmt jedoch wieder langsam seinen gewohnten Lauf. Selbst die Maske im Supermarkt ist kein Muss mehr. Dennoch: Epidemien und Pandemien werden keine Seltenheit bleiben, die Chancen, dass sie Überhand gewinnen, lassen sich aber verringern.[5] Grund dafür, dass sich neue „Emerging Infectious Diseases“ ausbreiten können, sind zum Beispiel Waldrodungen, das Einsetzen von Antibiotika in der Massentierhaltung und die Globalisierung. Neben vielen positiven Effekten führt die Globalisierung nämlich auch dazu, dass sich Krankheitserreger schneller zwischen den Kontinenten ausbreiten.[6] Ein Unternehmen ist also nicht nur im Falle einer Pandemie mit dem Home-Office-Angebot besser aufgestellt, sondern kann global gesehen sogar einen positiven Effekt auf die Eindämmung von Erregern beitragen.

Auf die Dienstreise zu verzichten und stattdessen auf ein digitales Treffen auszuweichen, ist nicht nur epidemiologisch eine kluge Entscheidung. Neben der hohen Zeiteffizienz ist auch der verringerte CO₂ Ausstoß ein griffiges Argument für das online Meeting. Unsere Klimaziele sind schließlich wichtiger denn je. Laut Bundesamtschef Dirk Messner befinden wir uns im entscheidenden Jahrzehnt, denn „wenn wir diese Dekade verpassen, können wir unsere Klimaziele national und global nicht mehr in den Griff bekommen“.[7] Es ist geplant, Deutschlands Treibhausgase bis in das Jahr 2045 zu neutralisieren. Bis dahin müssen alle Treibhausgase vermieden oder wieder eingedämmt werden. Das vorläufige Ziel für 2030 soll 65 % gegenüber dem Jahr 1990 einsparen. Um dies zu erreichen, müssen wir laut Messner die Emissionen jedes Jahr um 6 % senken.[8] Das Einsparen von Arbeitswegen und Dienstreisen ist dabei nur eine Maßnahme von vielen, hat aber Potenzial, eine Veränderung zu bewirken – ein Richtungswechsel in eine gesündere und nachhaltigere Zukunft für uns und die nächste Generation.

Neben den klimatischen Aspekten ist auch die Abhängigkeit von russischem Öl in Zeiten Putins Krieg wichtig zu bedenken. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schlägt mehr Home-Office vor, um Energie zu sparen. Geschäftsleitungen ruft er dazu auf, darüber nachzudenken, „ob sie da, wo es möglich ist, Home-Office anbieten, um Energie zu sparen.“[9] Das alles sind erst einmal kleine Veränderungen, in Summe kann somit aber einiges bewirkt werden. „Wir können nur unabhängiger von russischen Importen werden, wenn wir es als großes gemeinsames Projekt ansehen, an dem wir alle mitwirken“, sagte er. „Das schont den Geldbeutel und ärgert Putin.“[10]

Ohne geht nicht.

Der schleppende Breitbandausbau ist nicht weiter tragbar – das wurde während dem ersten Lockdown 2020 allen bewusst. „Haushalte mussten teilweise mit 5 MBit/s oder weniger auskommen. Home-Office und Homeschooling einer ganzen Familie sind damit nicht zu machen.“[11] Immer noch gibt es in vielen ländlichen Gebieten keine schnelle, flächendeckende Glasfaser-Übertragung. Ganz im Gegenteil: Das Netz besteht aus einem Flickenteppich an Betreibern und Geschwindigkeiten.[12] Dabei sollte – gerade in unserer heutigen Zeit, in der die Teilhabe durch Digitalisierung essenziell ist – jeder Mensch Zugang zu schnellem Internet haben. Nur so können Schule, Arbeit und Freizeit reibungslos funktionieren. Nur so kommen wir den Klimazielen näher. Und nur so können wir selbstbestimmt arbeiten.

Das Home-Office bietet also viele Möglichkeiten, seine Persönlichkeit in der Arbeit zu entfalten und so zu einem gesunden Work-Life-Flow beizutragen. Außerdem können Menschen mit Behinderungen eine große Chance in ihr finden. Klimaziele rücken mit dem Home-Office in greifbare Nähe und die durch die Globalisierung vermehrte Übertragung von Krankheiten kann eingedämmt werden. Großes Manko: Die Internetverbindung. Denn ein dürftig ausgebautes Netz sorgt nicht nur für irrsinnige Reglungen, es fördert auch Benachteiligung und Diskriminierung. Wir wollen schnelles Internet für alle, damit Menschen am digitalen Leben teilhaben und somit alle ihre Chancen nutzen können.

Mehr Infos zu uns?

Glasfaser für alle: Ein Gedankenexperiment

Wir befinden uns im Jahr 2030.

Es liegt ein Jahrzehnt der Digitalisierung und des Klimaschutzes hinter Deutschland. Viel hat sich verändert, man hat vieles erreicht, manches nicht. Es wurde lebhafter und kontroverser diskutiert als jemals zuvor. Was jedoch erreicht wurde, hat unser Leben bereits nachhaltig verändert und man kann es sich nicht mehr wegdenken: Der Glasfaserausbau wurde massiv vorangetrieben, fast alle Bürger*innen der Bundesrepublik haben mittlerweile Zugriff auf das fast grenzenlose Internet in Lichtgeschwindigkeit.

Zu verdanken ist dies auch vor allem Stadtwerken, die als regionaler Daseinsversorger den Schritt gewagt haben, eigene Glasfasernetze zu erbauen. Der Schritt hat sich gelohnt, denn neben den klassischen Dienstleistungen wie Internet, Telefonie und TV hat sich eine ganze Welt von zusätzlichen Ertragspotentialen für solche carrierwerke eröffnet:

Dank LoraWAN und smarten Zählermessgeräten kann der Verbrauch von Energie in Echtzeit erfasst werden. Dies vereinfacht massiv die Steuerung der Energienetze und die Abrechnung der Kosten gegenüber den Endkunden. Diese können wiederum dank der Stadtwerke-App zu jederzeit einsehen, wie hoch ihr Energieverbrauch ist und dank des intelligenten Strompreisbarometers gezielt die Waschmaschine oder den Trockner einschalten, wenn die Netzlast aktuell nicht so hoch ist und der Strompreis somit niedriger. Das Elektroauto macht dies dank KI von ganz allein und wählt den optimalen Zeitpunkt, um sich wieder vollzuladen. Das entlastet massiv das Energienetz und glättet Energiespitzen merkbar ab.

Auch in ihrem täglichen Leben erfahren Bürger*innen die Vorteile der Digitalisierung und der flächendeckenden Verfügbarkeit von Glasfaserinternet. Es sind mittlerweile alle öffentlichen Gebäude wie beispielsweise Verwaltungen, Schulen, Krankenhäuser und Universitäten an das Glasfasernetz angeschlossen. Digitale Bürgerverwaltung, elektronische Krankenakte und modernes Lernen sind der Standard und nicht mehr die Ausnahme. Da der Ausbau auch im ländlichen Raum massiv vorangetrieben wurde, siedeln sich dort wieder mehr Unternehmen an, das Arbeiten von zuhause ist kein Problem mehr und dank Telemedizin ist es auch kein Problem mehr, dass die nächste Praxis nicht um die Ecke ist.

Durch die in großen Teilen geglückte Verkehrswende hat sich auch der ÖPNV drastisch verändert. Aufgrund der Vernetzung kommen Bahn und Bus pünktlich. Mehr Menschen nutzen nun öffentliche Verkehrsmittel und lassen das Auto stehen. Viele besitzen schon gar kein Auto mehr, sondern nutzen Carsharing-Angebote, sollte der Fahrplan einmal ungünstig sein.

Auch die Arbeitswelt wurde von der Digitalisierung nachhaltig verändert. Inlandsflüge werden nur noch marginal genutzt, die Bahn ist die bessere Alternative. Nicht nur wegen der besseren Klimabilanz, sondern weil es entlang des gesamten Schienennetzes zuverlässiges WLAN bzw. 5G Netzabdeckung gibt. So ist Reisezeit mittlerweile effektive Arbeitszeit. Wenn man denn überhaupt noch reist: Denn Präsenztermine sind, wie der Brief, nur noch „Ausnahmen mit persönlicher Note“. Videokonferenzsysteme haben sich nochmals massiv weiterentwickelt, durch Virtual Reality ist man mitten in der Konferenz, anstatt nur auf einen Bildschirm zu schauen. Neben der Zeitersparnis spricht auch die bessere Klimabilanz für die virtuellen treffen.

 

So oder so ähnlich könnte unsere Welt in knapp acht Jahren aussehen. Natürlich handelt es sich hier nur um eine Sammlung an Ideen und wir haben längst nicht alle relevanten Aspekte abgedeckt. Einiges ist realistisch, anderes auch, aber nicht in acht Jahren. Das ist aber auch nicht unser Anspruch. Jedoch möchten wir die unzähligen Möglichkeiten und Potenziale aufzeigen, die die Digitalisierung in allen unseren Lebensbereichen spielen kann.

Dazu werden wir in den nächsten Monaten einzelne Aspekte näher beleuchten, uns damit auseinandersetzten, viele Quellen aufzeigen und auch Expert*innen zu Wort kommen lassen. Warum? Weil wir überzeugt sind, dass die Digitalisierung eine große Hilfe bei gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sein kann. Stadtwerke und lokal verankerte Internet-Provider werden hierbei eine essenzielle Rolle spielen. Denn es liegt in Ihrer DNA, sich lokal zu engagieren und die Grundbedürfnisse der Bürger*innen zu bedienen. Denn „Ohne geht nicht.“

 

Die Herausforderung

Damit jedoch die Digitalisierung ihre Vorteile ausnutzen kann, benötigen wir eine vernetzte Gesellschaft, nämlich im physischen Sinne: Man benötigt ein flächendeckendes, breitbandiges Internet, das nicht nur den heutigen Anforderungen gerecht wird, sondern auch den zukünftigen Entwicklungen. Das kann aus unserer Sicht nur die Glasfaser erfüllen. Glasfasernetze zu bauen ist jedoch kostspielig und deshalb scheuen viele Stadtwerke und Energieversorger diese Entscheidung. Wir möchten mit unserer Kampagne Stadtwerke dazu ermutigen, dennoch über diesen Schritt konkret nachzudenken, ihn zu wagen und in die Zukunft zu investieren. Die Glasfaser bildet die Grundlage der Welt von Morgen, eröffnet vielfältige Geschäftsbereiche und ohne Sie geht es nicht. Bei diesem Schritt zum „Carrierwerk“ lassen wir Sie nicht alleine. Gemeinsam schaffen wir die Grundlage für die Digitalisierung und somit für die Welt von morgen. Wir freuen uns, wenn Sie mit dabei sind!

Unser aktueller Newsletter ist da!

Heute erschien unser aktueller Newsletter!

Kaum hat das Jahr begonnen, schon ist der Frühling da. Dass die Zeit wie im Nu verging, hängt damit zusammen, wie viel in den vergangenen Wochen und Monaten geschehen ist.

So konnten wir einige wertvolle Kooperationen schließen und freuen uns, viele weitere Unternehmen zu unseren Partnern zählen zu dürfen. Wir sind gespannt auf die kommende Zusammenarbeit und sind uns sicher: es kommen viele spannende Projekte auf uns zu.

Daher steht dieser Newsletter unter dem Motto „Kooperationen“. Man muss nicht alles selbst können. Wichtig ist nur, dass man starke Partner an seiner Seite weiß, auf die man sich verlassen, und mit denen man auf Augenhöhe arbeiten kann.

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, und in diesem Newsletter auf unsere jüngsten Kooperationen und Partnerschaften eingehen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

!Hier geht es zum ganzen Newsletter!

Noch nicht angemeldet?

Jetzt aber schnell und künftig nichts mehr verpassen!
-> Zur Anmeldung

Das Stadtwerk von Morgen heißt Carrierwerk

Die Notwendigkeit der Digitalisierung und der Bedarf an leistungsstarken Infrastrukturen sind in der Corona-Pandemie zu Binsenweisheiten geworden. Während große bundesweite und regionale Telekommunikationsunternehmen den Ausbau vorantreiben, entdecken auch immer mehr Stadtwerke und öffentliche Versorgungsunternehmen die Möglichkeiten, die ihnen eine eigene digitale Infrastruktur bietet. Nicht zuletzt sind es die Aufgaben der Daseinsvorsorge und die Anforderungen effizienter Standortpolitik, die dieses Thema für sie zu einer An- und Herausforderung machen. Denn: Ohne geht es nicht!

Und es geht nicht ohne Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen. Die Leitungsgebundene Versorgung mit Strom, Gas und Wasser von privaten Haushalten, gewerblichen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen ist das Kerngeschäft der kommunalen Versorger. Investitionsentscheidungen in den Bau von Telekommunikationsnetzen als zusätzliche Infrastruktur sind weitreichend. Allein aufgrund der hohen Verlegekosten können Jahre vergehen, bis sich ein solches Netz rechnet. Und es rechnet sich erst, sobald Dienste aus dem passiven ein aktives Netz machen. Dies setzt einen sicheren Betrieb und ein belastbares Geschäftsmodell voraus. Dafür braucht es Branchen-Know-how, große technische Systemkompetenz und ein umfangreiches Marktverständnis. Und dafür braucht es Partnerschaften. Ohne geht es nicht!

Glasfaserinfrastrukturen stärken Stadtwerke

Das vergangene Wahljahr endete mit einer lange überfälligen politischen Botschaft. Die neue Regierungskoalition setzt auf Glasfaser, um Deutschland voranzubringen. Und auch wenn Übergangstechnologien noch eine Zeitlang ihren Beitrag zur Gigabit-Versorgung leisten werden – die großen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Themen erfordern eine leistungsstarke Telekommunikationsinfrastruktur mit Glasfaser vor Ort.

Hier liegen Anforderungen und gleichzeitig Chancen für Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen. Performante Telekommunikationsleistungen stoßen auf einen riesigen, weiter wachsenden Bedarf sowohl bei Bürgerinnen und Bürgern als auch bei Unternehmen. Auf dem Weg vom Stadtwerk zum „Carrierwerk“ sind verlässliche Kooperationen – mit Beratungen, Technologiepartnern oder Serviceanbietern – Voraussetzung für den Erfolg. Denn am Ende des Tages muss sich die Netzinvestition rechnen. Die Aufgaben sind groß und verlangen vielfältige Kompetenzen und Zusammenarbeit.

Herausforderungen für mehr Digitalisierung

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen unaufhaltsam voran – das bringt Herausforderungen mit sich. Angefangen beim „Neuen Normal“ dem mobilen Arbeiten im Homeoffice. Up- und Download-Zahlen in den privaten Haushalten haben in Zeiten von Corona Rekordwerte erreicht. Tendenz weiter steigend. In zahlreichen Unternehmen wird die Regel, dass jeder Beschäftigte auch einen Arbeitsplatz vor Ort hat, zum Auslaufmodell. Digitales Arbeiten ist ortsunabhängig und bisheriges analoges Arbeiten wie beispielsweise Besprechungen im Büro werden ebenfalls digital abgehalten. Das Gleiche gilt für den Online-Unterricht der Schulen.

Hinzu kommt die private Nutzung des Internets zum Streamen oder Spielen. Für all das reichen die verfügbaren Bandbreiten oftmals nicht mehr aus. Was es in allen Situationen braucht, ist der Zugriff auf ein starkes Internet. Alles andere ist zeitaufwändig, bindet Kapazitäten, ist ineffizient und nicht nachhaltig. Intelligente Konzepte, ausgereifte verfügbare Hardware und Software sowie ein leistungsstarkes, flächendeckendes Glasfasernetz sind die technischen Voraussetzungen, damit dieser Wandel in allen Bereichen künftig reibungslos von statten gehen kann.

Doch auch wenn man in größeren Dimensionen denkt wie an Smart City oder den „Digitalen Staat“ kommt man zum gleichen Schluss: es geht nicht ohne Internet und vor allem geht es nicht ohne Glasfaser.

Kooperationen sind erfolgskritisch

Der Schritt vom Stadtwerk zum Netzbetreiber und Service-Anbieter ist groß. Das Stadtwerk wird zum „Carrierwerk“. Auf diesem Weg – und darüber hinaus – sind verlässliche Kooperationen Voraussetzung für den Erfolg. Am Ende des Tages muss sich die Netzinvestition rechnen. Kosten durch Finanzierung und Betrieb stehen Erlösen aus Vermietung bzw. Vermarktung des Netzes und angebotenen Diensten an private und gewerbliche Endkunden gegenüber. Das Rückgrat eines erfolgreichen Geschäftsmodells bilden daher technische Dienstleistungen für den Netzbetrieb, automatisierte und digitale Prozesse, ein durchdachtes Tarif- und Marketingkonzept sowie geschulte Mitarbeiter. Die carrierwerke haben diesen ganzheitlichen Blick auf Betrieb und Vermarktung von Telekommunikationsnetzen.

Ein Rückgrat gibt Halt und ist ein sensibles Versorgungssystem für Kraft und Bewegung. Ein stabiles Rückgrat kann wachsen und mehr Power verleihen. Es zu stärken ist eine Frage des Vertrauens in sich selbst und in andere, in Partner. Denn Kosten sind das eine, Erlöse das andere. Das gilt gerade für den Start in ein Dienstleistungsangebot, beispielsweise mit Internet, Telefonie und TV. Ist die Zahl der Kunden – anfangs – noch gering, ist es schwierig, dieses Angebot skalierbar und kostengünstig zu realisieren. Die carrierwerke helfen hier, die Nachfragen der Kunden zu bündeln und White-Label-Dienste, die wir als Dienstleister produzieren und der Netzbetreiber unter seinem eigenen Namen vermarkten kann, besonders kostengünstig anbieten zu können.

Triple Play als Erfolgsbasis

Triple-Play-Angebote aus Internet, Telefonie und TV sind erfolgskritisch im Wettbewerb. Flexibilität ist Trumpf, so dass der Endkunde alle Dienste und Optionen individuell buchen bzw. auch stornieren kann. Dieses Angebot stärkt auch die Bindung von Anbieter und Endkunden, wenn die entsprechenden Dienstleistungen qualitativ hochwertig und schnell verfügbar sind sowie höchsten Service-Anforderungen entsprechen. Als carrierwerke ist dies unser Anspruch gegenüber unseren Kunden.

Partnerschaft muss Raum geben und – idealerweise gemeinsames – Wachstum ermöglichen. Vertrauen und Flexibilität bilden die Basis. So können Kunden der carrierwerke ihre Endkundentarife vollkommen frei nach ihren Wünschen gestalten, da wir auf Einschränkungen bezüglich Bandbreiten oder Traffic-Volumen verzichten. Unser Telefonie-White-Label-Vorleistungsprodukt ist eine glasklare Voice-Over-IP-Lösung. Wir haben aber auch Alternativen für Endkunden, die noch einen analogen Anschluss haben. Und: die carrierwerke bieten ihren Kunden Rufnummern und Rufnummernblöcke gemäß den rechtlichen Rahmenbedingungen kostenfrei an. Auf diese Weise kann ein „junger“ Netzbetreiber und Diensteanbieter seinen Endkunden individuelle Tarife mit zahlreichen Möglichkeiten zur Auswahl stellen.

Im Bereich TV ist neben IPTV auch die TV-Grundversorgung mit DVB-C-Signalen besonders für die Wohnungswirtschaft von großem Interesse. Deshalb stellen die carrierwerke ihren Kunden – und deren Endkunden – beide Dienste zur Verfügung. Und auch für IPTV gibt es eine komplette Plattform als Vorleistungsprodukt, die individuell gebrandete Apps auf allen gängigen Plattformen umfasst. Als technischer Servicepartner übernehmen die carrierwerke die gesamte Implementierung sowie die Bereitstellung der individuellen IPTV-Lösung.

Gerade das individuelle Branding der Telekommunikationsdienstleistungen stärkt das Image von Stadtwerken und Versorgungsunternehmen in ihrer neuen Rolle. Der gute Ruf des Daseinsvorsorgers wird auf das neue Angebot übertragen. Das bedeutet Erwartungen der Endkunden an die Leistungen, bietet aber gleichzeitig große Chancen für den Anbieter. Die carrierwerke unterstützen daher ihre Kunden bei der Vermarktung des Produkts mit einer breiten Palette an Marketing-Know-how. Und schließlich bieten wir Lösungen an, von denen auch die Wohnungswirtschaft profitiert, etwa durch Signalumwandlung von DVB-IP zu DVB-C. So stärken die carrierwerke ihre Kunden auch gegenüber deren Endkunden. Partnerschaft aus einer Hand!

Türöffner für das digitale Zeitalter

Glasfasernetze sind für Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen der Türöffner für das digitale Zeitalter und Antwort auf die beschriebenen Herausforderungen und Chancen. Triple Play, also eigene Angebote aus Telefonie, Internet und TV, bringen das Netz zum Leuchten und rechnen sich mit einem vernünftigen Geschäftsmodell. Qualifizierte Mitarbeiter, ein erfolgreiches Geschäftsmodell, sicherer Netzbetrieb und erfolgreiche Vermarktung von Diensten sind wesentliche Bausteine für den Erfolg. Um diesen Weg gehen zu können, sind Kooperationen wichtig. Für uns zeichnen sich Partnerschaften im besten Sinn durch Augenhöhe, Vertrauen und Kompetenz aus – und am Ende durch den gemeinsamen Erfolg. Damit aus dem Stadtwerk ein erfolgreiches „Carrierwerk“ werden kann.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!Vison Europe 01/2022, Seite 16

Fordern Sie jetzt weitere Informationen per E-Mail an

    Bitte lösen Sie die Rechenaufgabe (Anti-Spam-Maßnahme)